Nepomuk, was stört Dich persönlich an dem Begriff "Wirtschaftskrieg" am meisten?
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann stört Dich in erster Linie, dass aus dem Begriff nicht hervorgeht, wer Angreifer und wer Angegriffener ist. Im Fall des Ukraine-Kriegs wären das Russland als Angreifer eines militärischen Kriegs und die Ukraine als Opfer eines militärischen Krieges. Du befürchtest, der Begriff des Wirtschaftskrieges könne genau dies verschleiern.
Kommt das ungefähr hin?
Eigentlich stört mich der Begriff gar nicht. Die Militarisierung der Sprache ist zwar nicht schön, aber so in den alltäglichen Gebrauch übergegangen, dass man das kaum zurück drängen kann.
Was mich stört ist die zusammenhangslose bzw. bedeutungsumkehrende Verwendung des Begriffs. Eins ist doch mal klar, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland gibt es ausschließlich wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer jetzt ständig nur und ohne konkreten Zusammenhang vom "Wirtschaftskrieg" des Westens gegen Russland spricht, legt es darauf an bzw. nimmt es in Kauf, dass dieser ursächliche Zusammenhang verloren geht bzw. aus dem Blickfeld rückt. Ganz im Sinne der russischen Propaganda, die genau diesen Eindruck erwecken möchte, dass Russland das Opfer ist. Dies ist nicht der Fall und dies sollte man sprachlich eben auch nicht vermischen.
Eins ist doch mal klar, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland gibt es ausschließlich wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer jetzt ständig nur und ohne konkreten Zusammenhang vom "Wirtschaftskrieg" des Westens gegen Russland spricht, legt es darauf an bzw. nimmt es in Kauf, dass dieser ursächliche Zusammenhang verloren geht bzw. aus dem Blickfeld rückt.
Danke!
Wie sehen die Grenzen Deines Standpunktes aus: Gab es vor dem Krieg absolut gar keine wirtschaftlichen Maßnahmen, die gegen Russland gerichtet waren? Zum Beispiel amerikanische Einflussnahmen auf den Bau einer Pipeline von Russland nach Deutschland oder etwas anderes in dieser Art?
Könntest Du das akzeptieren, wenn jemand die Meinung vertritt, es habe bereits vor dem Ukraine-Krieg wirtschaftliche Maßnahmen zulasten Russlands gegeben oder ist das für Dich ausgeschlossen?
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Was mich stört ist die zusammenhangslose bzw. bedeutungsumkehrende Verwendung des Begriffs. Eins ist doch mal klar, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland gibt es ausschließlich wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer jetzt ständig nur und ohne konkreten Zusammenhang vom "Wirtschaftskrieg" des Westens gegen Russland spricht, legt es darauf an bzw. nimmt es in Kauf, dass dieser ursächliche Zusammenhang verloren geht bzw. aus dem Blickfeld rückt.
Es handelt sich um keinen deterministischen, mechanischen Zusammenhang. 2/3 der Welt beteiligen sich nicht am Wirtschaftskrieg und ihre Wirtschaft leidet teilweise trotzdem darunter. Auch die NATO-Staaten Türkei und Ungarn (EU-Staat) beteiligen sich nicht daran. Die meisten dieser Länder verurteilen den russischen Angriffskrieg eindeutig, ohne sich dem westlichen Wirtschaftskrieg anzuschliessen. D.h. Wer die oder einen Teil der beschlossenen Wirtschaftssanktionen ablehnt (z.B. mit Ausnahme von Dual Use und persönliche Sanktionen gegen die den Krieg beschliessenden Gremien), wie z.B. den Ölboykott in Schwedt oder die Nichtinbetriebnahme der intakten Leitung von NS2, verneint doch nicht den Kontext, in dem sie erlassen werden und die Schuld und Verantwortung Russlands an dem Geschehen, was hier leider immer wieder sofort in diffamierender Weise (russische Propaganda, Putinist usf,) unterstellt wird, wenn man diesen allseits bekannten Kontext nicht jedes Mal gebetsmühlenartig wiederholt. Damit wird jede rationale Diskussion über die Folgen der Sanktionen in DE und weltweit abgeblockt und Kritiker beleidigt oder diffamierend in eine Ecke gestellt. Sollte ich Sahra LePen treffen, richte ich Deine vielen Grüsse gerne aus.
Wer die oder einen Teil der beschlossenen Wirtschaftssanktionen ablehnt […], verneint doch nicht den Kontext, in dem sie erlassen werden und die Schuld und Verantwortung Russlands an dem Geschehen, was hier leider immer wieder unterstellt wird, wenn man diesen nicht gebetsmühlenartig wiederholt.
Wenn es um die Verantwortung am Ukraine-Krieg geht, dann siehst Du Russland eindeutig an erster Stelle?
Wenn es um die Verantwortung am Ukraine-Krieg geht, dann siehst Du Russland eindeutig an erster Stelle?
Keine Frage ja, weil sie den Krieg Febr. 2022 entgegen dem Völkerrecht mit der Besetzung ukrainischen Gebietes begonnen haben. Der hat natürlich, wie alle Kriege, auch eine Vorgeschichte, die Politiker und Wissenschafter unterschiedlich beurteilen und den wir im anderen Thread besprochen haben.
Wie sehen die Grenzen Deines Standpunktes aus: Gab es vor dem Krieg absolut gar keine wirtschaftlichen Maßnahmen, die gegen Russland gerichtet waren? Zum Beispiel amerikanische Einflussnahmen auf den Bau einer Pipeline von Russland nach Deutschland oder etwas anderes in dieser Art?
In dem Zusammenhang, gab es vor dem 24.02.2022 gar keine Gründe für Sanktionen gegen Moskau?
Also mal abgesehen von denen die Frau Baerbock im Wahlkampf 2021 angeführt hat?
Nicht daß ich so weitsichtig gewesen wäre. Ganz eindeutig gab es aber Menschen mit entsprechendem Vorstellungsvermögen.
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PB
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In dem Zusammenhang, gab es vor dem 24.02.2022 gar keine Gründe für Sanktionen gegen Moskau?
Aus meiner Sicht: Ja, die gab es.
Mich hat hier aber die Meinung von Nepomuk interessiert. Er stelle weiter oben fest: "...die Wirtschaftssanktionen gegen Russland gibt es ausschließlich wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine".
Ich beziehe mich hier auf das Wort "ausschließlich". Es bedeutet, dass es keine anderen Gründe für die Sanktionen gegen Russland gibt als den Ukraine-Krieg.
Mir scheint, dass je nach Land noch weitere Gründe in diese Sanktionen mit hinein spielen könnten. Zum Beispiel für die USA. Zumindest würde ich das nicht kategorisch ausschließen. Daher meine Nachfrage nach den Rändern seines Standpunktes. Im Kern stimme ich ihm jedoch zu.
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