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Zitat von Genussläufer
Da ist einerseits die Unfallgefahr. Klar wird hier immer wieder argumentiert, daß viel mehr Unfälle auf der eingeschränkten Landstraße passieren und die Autobahn als solche relativ sicher ist. Das ist richtig. Und dennoch könnte sie mit geringem Aufwand noch sicherer werden.
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Natürlich kann man immer alles noch etwas sicherer machen. Es bleibt aber eine Frage der Gewichtung zwischen Sicherheit und (aus der Sicht mancher) übertriebenen Gängelung, wenn es in asymptotische Bereiche kommt, d.h. wenn die möglichen Gewinne an Sicherheit in absoluten Zahlen gering sind, wie man sie z.B. aus
der Tabelle in Wikipedia visualisieren kann (und das sind die Gesamten KFZ-Todesfälle, von denen nur ein relativ kleiner Teil auf nicht-geschwindigkeitsbegrenzte Autobahnen fällt).
Unsere Gesellschaft tendiert m.M.n. zu einem immer überzogeneren Sicherheitsbedürfnis, weit über den Verkehrsbereich hinaus (ich danke da z.B. auch daran, was Kinder alles nicht mehr dürfen was in meiner Kindheit normal war, oder an die extremen Blüten im Bereich der Arbeitssicherheit, die z.B. im Schweizer Zweig unserer Firma so weit führen, daß Betriebsausflüge als Radtour oder Wanderung als zu unfallträchtig verboten werden). Ich finde, die Gesellschaft sollte damit leben, daß ein gewisses Risiko in der Verantwortung Einzelner verbleibt.
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Zitat von Genussläufer
Dann ist das stressfreiere Fahren. Allein das wäre es wert.
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Das ist eben auch kein Argument der für alle zutrifft; nicht jeder fühlt sich gestresst, wenn andere schnell fahren dürfen; mancher fühlt sich eher gestresst, wenn er auch ohne Stau nicht so zügig vorankommen darf, wie es Wetter, Straße, Verkehrslage und eigene Verfassung erlauben würden. Ich fühle mich auch nicht gestresst, wenn ich mal nicht schnell fahren mag, und andere an mir vorbeiziehen (na gut, auf dem Rennrad wurmt es schon mal, aber mit fast 60 werde ich mich mit dem Gefühl auch arrangieren müssen, nicht mit jedem mithalten zu können, der mich überholt

).
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Zitat von Genussläufer
Und dann noch die Staus.
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Das verstehe ich nicht ganz. Staus entstehen weitgehend unabhängig vom Tempolimit, dachte ich, und bei Stau fährt eh keiner schnell. Staus sind natürlich bei hohem Verkehrsaufkommen durch adaptive/variable Geschwindigkeitsbegrenzungen z.T. zu verhindern oder zu verringern - das finde ich eine der wirklich guten, sinnvollen Lösungen, die viele Unfälle vermeiden helfen dürften, und auch viel unnötig verbrannten Sprit einsparen helfen. Übrigens, da sehe ich einen großen Nutzen von E-Autos: die verbrennen im Stau zumindest keine Ressourcen, da kann man viel gelassener rumsitzen.