Teil 2:
Die Ankunft in Maastricht war dann unspektakulär. Überall gibt es unterirdische Parkhäuser, so zB auch direkt unter der Wechselzone. Großartig!
Nach einer endlosen Wettkampfbesprechung, die auch mehrere Werbeinspieler via Video hatte (ganz großes Kino, sowas hab ich noch nie erlebt
) gings dann zum Bike-Checkin und anschließend ins Hotel. Danach noch ein Stadtrundgang und um 21 Uhr nochmals zum Auto weil ich die Schwimmbrille nicht finden konnte (war tatsächlich noch im Kofferraum) und schon gins ab in die Koje. Durch die kurzen Strecken und den späten Start wars dann auch eine fast normallange Nacht bis 5:30.
Der Start lief dann zwar unspektakulär, aber mit gewohnter angespannter Aufregung und Emotionalität ab, jedesmal wieder ein herrliches Gefühl. Nach 7 Minuten war ich dann durch den Rolling Start auch im Wasser. Während ich in der Watezeit den Neopren sehr genossen habe bei 11 Grad Lufttemperatur wurde es im Wasser bei 23 Grad umgehend warm darin.. Das Wasser selbst war leider unglaublich trübe und schmeckte etwas brackig; aber was solls. Hauptsache es gab ein Schwimmen :D Nach 1,5km fing dannd er Ellbogen wegen der Belastung an zu jammern, war aber nach dem umfangreichen Training zu erwarten. Die Morgensonne war herrlich, die Flussufer ebenfalls wunderbar anzuschauen. So schwamm ich dann dahin und hab nur 2 Mal einen anderen Athleten berührt. Weitere Kontakte agbs nicht, im Gegenteil, manchmal hätte ich gerne mehr Menschen um mich rum gehabt. Hatte teilweise Sorge dass ich komplett falsch schwimme weil es so einsam war. Der Nachteil eines Rolling Starts; zugleich wars aber auch weitaus entspannter als die Prügelei bei den ehemaligen Massenstarts.
Nun denn, nach gefühlten Ewigkeiten kam ich nach 66,5 Minuten ausm Wasser und konnte ein Häkchen an Disziplin 1 machen.
Die Wechselzone war gefühlt lang, aber nach 5-6 Minuten sass ich entspannt auf meine geflickten TT Hobel und konnte die Stadt verlassen. Aufgrund meiner immensen Radvorbereitung war mir natürlich klar, dass ich nur mit stark angezogener Handbremse unterwegs sein sollte - andernfalls wäre ich wohl nach 90 km vom Rad gefallen
Die ersten 60km (also die erste Runde von dreien) war ich aber erstmal sprachlos über die Strecke. Es gab ungefähr 20 oder mehr "SLOW DOWN" Schilder und wahrscheinlich doppelt so viele 90-oder-mehr-Grad-Kurven, es ging über Schleichwege, Radwege Wohngebiete, Feldwege, gepflasterte Wege und ähnliches durch die Gegend. Zwischendurch mal 1-2 km Apshalt so rau, dass ich dachte ich klebe am Boden. Dann noch über 2-3km Kiesweg und durch eine Bahnunterführung (natürlich wieder gefolgt von einer rechtwinkligen Kurve des 2 Meter breiten Weges). Zwischendurch gabs mal eine Abfahrt auf einer Strasse, welche aber kurz vor Ende durch abruptes Entschleunigen beendet wurde, damit wir links auf einen Radweg abbiegen konnten
Ergo: laufend Oberlenker, kein konstantes Fahren und Aero war definitiv nciht das wichtigeste. Der Race Director nannte es liebevoll einen "technisch anspruchsvollen Kurs" - nun denn, mir sind einige andere Worte dafür eingefallen :D Auf der zweiten Runde hatte ich dann meinen Freiden damit gemacht und habe die Landschaft genossen - es war wirklich schön mit den kleinen Dörfchen und Feldern! Bei km 100 und 120 gabs dann zweimal einen ordentlichen Krampf, welcher sich aber wieder legte, die Fahrt konnte daher weitergehen. Ein Problem,w elches für mich immer größer wurde, waren die sehr kurzen Verpflegungsstationen. Trotz starkem Bremsen war es (zumindest mir) nahezu unmöglich, mehr als eine Sache (aka, Flasche oder Gels) zu greifen. Da mir langsam aber die Puste ausging und ich Hunger hatte nahm ich ein Iso und versuchte vergebens, noch ein Gel/Riegel zu ergattern. Dummerweise war das Iso so dünn angemischt, dass es kaum von Wasser zu unterscheiden war... Lief nicht so rund bei mir
Irgendwann nach rund 5:17 waren dann aber auch die 180 km vorbei und ich wieder in der Wechselzone...
Damit gabs ein Häkchen an Disziplin 2.