Zitat:
Zitat von uk1
Du weist aber schon das die auf dem Land auf das Auto angewiesen sind und es regional und Branchenüblich große Einkommensunterschiede gibt?
Du weist dann sicher auch das die Leute die z.b. auf Hartz IV angewiesen sind dann noch weniger Mobil sind und dadurch weiter ausgegrenzt werden. Es gibt tatsächlich Ortschaften in dieser Republik wo nur zweimal am Tag der Bus fährt.
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Ich kann deine Position verstehen, dir geht es gut, aber man sollte auch mal rechts und links schauen.
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Da du mich persönlich ansprichst antworte ich auch aus der eigenen persönlichen Situation:
Die ersten 15 Jahre meines Berufslebens habe ich (bzw. wir, um meine Frau und die spätere Familie miteinzubeziehen) zur Miete gewohnt und dabei sehr genau auf unsere Wohnkosten achtgeben müssen.
Insgesamt sechsmal sind wir in dieser Zeit berufsbedingt umgezogen und stets haben wir die neue Mietwohnung gesucht, indem wir einen ca. 15km-Kreis um die zukünftige Arbeitsstätte gezogen haben. Nach dem gleichen Schema hat auch meine Frau ihre Versetzungsgesuche gestellt um so gleichfalls die Option auf eine vernünftige Arbeitsweglänge zu haben, die man mit dem Rad oder auch zu Fuß zurücklegen kann.
Als wir in München gearbeitet haben, hätten wir gerne eine Wohnung im dortigen Süden genommen, wo der Freizeitwert deutlich besser und die schöneren Fahrradstrecken liegen, aber letztlich waren die Wohnungen dort zu teuer für uns, so dass wir letztlich in Karlsfeld und später noch für zwei Jahre in Fahrenzhausen jeweils im Münchner Norden gelandet sind, wo der Wohnraum für uns bezahlbar war.
Solch eine Denkart, dass man eine bezahlbare Wohnung
in der Nähe der Arbeitsstätte sucht (und dies als Hauptkriterium setzt) und außerdem für jeden Arbeitplatzwechsel auch bereit ist umzuziehen, scheint mir relativ aus der Mode gekommen zu sein.
Ich halte diesen Ansatz aber durchaus zumutbar.
Hartz4-Empfänger, die du in deinem Beitrag aufführst haben ja keine Immoblieneigentum (denn sonst wären sie keine Geringverdiener auf Hartz4-Niveau), so dass ein Umzug in E-Bike-Nähe hin zu ihrem Arbeitsplatz i.d.R. auch für diese Gruppe eine Option darstellt.
Mich interessiert es aus dieser persönlichen Perspektive heraus sehr, warum es heutzutage so viele Arbeitnehmer gibt, die freiwillig Pendelstrecken von 50km, 100km und mehr auf sich nehmen.
Und die Argumente, die mir wenn ich Mitabeiter an meiner jeweiligen Klinik, Kollegen oder Freunde frage, warum sie freiwillig so ein Lebensmodell wählen, wiederholen sich oft: Einerseits rechnet es sich finanziell dank der Pendlerpauschale (oder ist zumindest kostenneutral, je nach aktuellem Spritpreis), oftmals hat es aber auch viel mit Bequemlichkeit zu tun, denn ein Umzug bedeutet -wenn auch zeitlich befristet- eine Menge Stress und reißt einen aus dem gewohnten Umfeld.
Mir wäre die vergeudete Lebenszeit bei täglich ein bis zwei Stunden Arbeitsweg schon zu wertvoll, aber obwohl ich meine eigene Meinung hier äußere, hat doch jeder Mensch das Recht, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und Arbeitsort und Wohnort entsprechend der von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen zu wählen.
Da unser Planet aber mitten in einer Klimakatastrophe steckt, die nur noch mit einer massiven gesellschaftlichen multinationalen Kraftanstrengung noch abgemildert werden kann, halte ich es auch nicht nur für legitim, sondern geradezu für zwingend geboten, dass die Politik die Rahmenbedingungen so schnell als möglich so setzt,
dass es maximal unbequem (und ggf. auch teuer) wird, fernab von seiner Arbeitsstelle seinen Wohnort zu wählen und durch bloße Pendelei zwischen Wohnung und Arbeit, den Klimawandel weiter zu beschleunigen.
Hartz-4-Empfänger und Geringverdiener sind übrigens statistisch betrachtet keineswegs die Personengruppen mit besonders weitem Arbeitsweg, weil Hartz4-Empfänger oft gar nicht arbeiten und Geringverdiener aufgrund ihrer niedrigen Steuerlast von der Refinanzierung des Arbeitsweges über Pendlerpauschale viel weniger profitieren als Arbeitnehmer mit höherer Steuerlast und alleine aus finanziellen Gründen eher ihre Arbeitsstelle wohnungsnahe suchen, bzw. eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes bevorzugen, um Fahrtkosten so gering als möglich zu halten.
Diejenigen die regelmäßig weite Strecken pendeln sind in der Mehrzahl der Fälle Gutverdiener, oft auch Immobilienbesitzer, die naturgemäß weniger zu Umzügen bereit sind als Mieter.
Zitat:
Zitat von uk1
... Ich denke gar nicht daran dieses sparsame Auto gegen einen Elektromobil zu tauschen.
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Wissing wird dir deinen Diesel nicht verbieten und bei uns vor der Tür steht im übrigen auch ein sparsamer Diesel, der meist nur ein bis zweimal wöchentlich bewegt wird und deshalb noch weiter dort stehen und gelegentlich fahren darf, bis sich sein Autoleben dem Ende zuneigt (was bei einem 16 Jahre alten Auto keine Ewigkeiten mehr dauern wird).
Auch dein Diesel wird nicht ewig fahren. Warum hältst du dann ein E-Auto irgendwann in der Zukunft als Ersatzbeschäffung für undenkbar?
In ein paar Jahren werden E-Autos billiger sein als gleich ausgestattete Autos mit Verbrennermotor. Wegen der hohen Subventionen gerade bei Kleinwagen sind sie aktuell schon jetzt günstiger in Form eines Neuwagens bzw. als Leasingfahrzeuge (der Gebraucht-Automarkt schaut natürlich derzeit noch anders aus) und der Unterhalt ist ohnehin günstiger aufgrund der niedrigeren Kraftstoff- und Servicekosten (auch gegenüber einem 4,5l-Diesel
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