Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Danke. Das Interview wurde bereits auf der ersten Seite in diesem Faden von Thorsten verlinkt mit der wie ich finde ganz treffenden Meinung dazu:
Zitat:
Zitat von Thorsten
Wenn man wie Kurt Denk seine Schäfchen (wohlverdient ) im Trockenen hat und nur seine Ski- und Surf-Saison gegen Bücher lesen austauschen muss, kann man leichter von einem kompletten Jahr Downtime reden. Die Rentner haben aktuell die höhere Gesundheitsgefährdung aber die geringeren wirtschaftlichen Sorgen in dieser Krise.
Ich finde die Ansicht vieler Triathleten ziemlich egoistisch.
Das Wohlbefinden von Ironman(tm) ist mir ziemlich egal, aber berücksichtigt Ihr auch, wieviele Helfer an so einem Event aktiv sind?
Viele Vereine müssen sich bald neu sortieren, viele Privatleute mit den Konsequenzen der Krise zurechtkommen....
Ich habe nicht in alle Hilfsorganisationen Einblick, aber da wo ich direkt an der Quelle sitze, fallen gerade Übungen, Ausbildungseinheiten.... aus und Materialpflege... sind wegen der bekannten Einschränkungen erschwert. Das soll/muss irgendwann nachgeholt werden. Nur weil man irgendwann wieder bei H&M einkaufen kann, läuft nicht wieder alles überall "wie immer".
Ich bin selbst Zeitnehmer, Helfer und auch Athlet, aber gerade wir Ausdauersportler sind gerade in der komfortablen Lage, zwei von drei Disziplinen trainieren zu können (zumindest in den meisten Regionen) und haben aus sportlicher Sicht die wenigsten Gründe zu jammern.
Naja, man kann, wie ich es in diesen Tagen häufig erlebe, auch verleugnen, dass die bequeme Zeit im warmen Nest, dass es Seuchen, Kriege und Despoten nur woanders gibt ("Lieber Gott, wir danken dir, dass die Neger hungern und nicht wir"), vorbei ist und zuerst mal Triathlonveranstaltungen und vorallem natürlich Fussballspiele zurück ins Leben holen statt zu schauen, dass die Wirtschaft wieder ans Laufen kommt.
Diese Sichtweise ist gewiss unabhängig vom finanziellen Ruhekissen, nur hab ich den Eindruck, dass jede Interessensgruppe für sich nicht geschnallt hat, dass private Interessen und Hobbys, Freizeit und Sport für das, was uns bevorsteht, keinerlei Rolle spielen wird.
Ich versteh nicht, was es zu kritisieren wird, wenn jemand das offen ausspricht.
Sport(und nicht nur das)jahr 2020 ist gelaufen, Punkt.
Ich weiss nicht, wasses da noch zum Rumeiern gibt oder zu meckern, wenn jemand darüber Klartext spricht.
Die Generationen, die nachm Krieg alles wieder aufgebaut und ans Laufen gebracht haben, hatten andere Probleme als Triathlon, Skifahren oder Golf.
Rumzumachen und zu meinen, man müsse das in der derzeitigen Lage dennoch unbedingt haben, entspricht genau dieser Knopfdruckmentalität, die Kurt da anspricht.
Bei nem Kind würd mans 'bockig' nennen.
"ICH WILL ABER!!!"
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Kurt Denk's Worten ist nichts hinzuzufügen! Der Mann hat früher sein Geld mit seiner Hände Arbeit verdient, was rikiert und aus seiner Sicht alles richtig gemacht, allerdings ohne die Bodenhaftung zu verlieren.
Die Worte zu den Reserven, wann die aufgebraucht sind und wie es um's Überleben geht bzw welche Einschränkungen man selbst dann noch eingehen muß, daß sollten sich alle die durchlesen, die Felix jetzt an den Pranger stellen und nächstes Jahr noch starten wollen...
__________________
früher: sex and drugs and rock `n roll.
heute: betablocker, insulin und kamillentee