Habe gerade nochmal die ITU-Regeln im Detail nachgelesen und bin jetzt der Meinung, dass man Johnny nicht nur hätte disqualifizieren können, sondern eigentlich disqualifizieren müssen gemäß
Zitat:
Zitat von Hafu
Leider zitiert das trimag nicht die vollständige Regel, die wie folgt lautet:
Aus dem gesamten Wortlaut dieser Regel und den darin genannten Beispielen gegenseitiger Hilfe geht eigentlich eindeutig hervor, dass es bei der "assistance" um Hilfe bei Radpannen, wie z.B. das Ausleihen von pumpen, die Weitergabe von Schläuchen, um das Weitergeben von Getränken kurz nach Verpflegungsstationen oder eben um medizinische Hilfestellung im Falle von Notfällen geht. Vor ein paar Jahren hätte man im Triathlon auch für diese Art gegenseitiger Hilfestellung disqualifiziert werden können und mit Einführung der outside-assistance-Regel wollte man das zu Recht legalisieren.
Schieben, Ziehen oder Tragen eines Athleten durch einen anderen ist nach meinem Dafürhalten und auch wenn man alle anderen Regeln betrachtet damit nicht gemeint. Wenn es Alistair nur um Hilfe seines Bruders gegangen wäre, dann hätte er ihn gestützt und auf das Eintreffen eines Sanitäters gewartet, damit dieser dann professionelle Hilfe leisten kann.
Allerdings: die Entscheidung ist gefallen und ich halte es für zulässig darüber zu diskutieren, auch wenn wir hier nur eine Sandkastendiskussion führen.
und genau aus solchen gründen haben wir 10.000e regeln und keinen wunderts, dass keiner mehr durchblickt ...
Wie analysiert ihr die Situation beim Zieleinlauf von Murray und Mola. Murray blieb auch stehen und ließ Mola vor... Welche Regel gibts, die man dagegen auslegen kann?
Moin,
ich muss gestehen, dass mich eher die WTS als irgendeine LD zum Triathlon gebracht hat. Hab vor ein paar Jahren eher zufällig in HH zugeguckt & gedacht 'wie geil ist das denn'. ...
Hallo," Bruder im Geiste"!
Toller Beitrag, mit dem inneren Zwiespalt, den ich auch beim mehrfachen Betrachten der Bilder von Cozumel empfinde.
Du solltest dich in diesem Thread öfter zu Wort melden. manchmal fühle ich mich mit meiner mittlerweile gewachsenen Begeisterung für die WTS und für Rennen mit Windschattenfreigabe zusammen mit NBer und Speedskater schon ein bisschen einsam.
Du solltest dich in diesem Thread öfter zu Wort melden. manchmal fühle ich mich mit meiner mittlerweile gewachsenen Begeisterung für die WTS und für Rennen mit Windschattenfreigabe zusammen mit NBer und Speedskater schon ein bisschen einsam.
Ich habe auch ein TriathlonLIVE Abo. Deine Analysen/Kommentare und die Analysen/Kommentare von Ender sind aber so gut, dass ich lieber den Mund halte und Euren Posts folge. Mir fehlt bei der WTS Euer detailliertes Hintergrundwissen.
...Wie analysiert ihr die Situation beim Zieleinlauf von Murray und Mola. Murray blieb auch stehen und ließ Mola vor... Welche Regel gibts, die man dagegen auslegen kann?
Murray hat vor Mola die Ziellinie überquert. Wenn aber Baley Mola noch übersprintet hätte, dann hätte er ihm höchstwahrscheinlich den Vortritt gelassen. Deswegen hat er sicherheitshalber mit seinem eigenen Finish noch gewartet.
Ich finde das O.K. Die beiden sind Freunde und Trainingspartner.Solche taktischen Spielereien/ Koalitionen gehören zu Rennen mit Windschattenfreigabe dazu. Anders kann dieser Sport eigentlich gar nicht funktionier en.
Dass Alistair sein eigenes Rennverhalten daran ausrichtet, dass sein jüngerer Bruder Weltmeister wird, finde ich auch völlig richtig.
Wie hätte das ausgesehen, wenn er an seinem taumelnden Bruder vorbeigesprintet wäre und sich den Tagessieg vor Shoeman geholt hätte? Im Prinzip ist ihm kein Vorwurf zu machen und fast jeder würde sich so einen großen Bruder wünschen.
Die Reporter im Live-Stream, den ich heute abend mir noch im Relive angesehen habe, haben die Situation m.E.n. gut analysiert. Zum Zeitpunkt des Streams lief der Protest noch und eigentlich sind alle davon ausgegangen, dass dem berechtigten Protest auch stattgegeben wird.
Nichtsdestoweniger haben die WTS-Reporter kommentiert: völlig egal, ob jetzt die Brownlees ein paar Punkte und etwas Geld im Nachhinein verlieren: sie haben mit ihrer Geste der Bruderliebe trotzdem alles richtig gemacht, ihre Marke für aktuelle und potenzielle Sponsoren gestärkt und Bilder für die Ewigkeit produziert, von denen ihr Image mehr als von jedem überlegenen Sieg profitiert.
Das sehe ich auch so.
Dass das Wettkampfgericht ihnen in dieser ohnehin gegebenen Win-Situation auch noch die 30 000 USD Prämie und die WTS-Punkte belassen hat, die sie eigentlich gar nicht brauchen, damit hat im live-Stream eigentlich niemand gerechnet.
Streng genommen ist es nicht erlaubt, denn die erlaubten Fortbewegungsarten sind bei der abschließenden Disziplin nur Rennen und Gehen.
Kriechen auf allen Vieren, das im Ironman z.B. Erlaubt ist, ist bei der ITU verboten. Gezogen oder geschleppt werden von anderen ist sowohl bei der ITU als auch bei Ironman-Rennen verboten.
Nach meinem Dafürhalten ist gezogen werden beim Laufen vom Regelwerk nicht gedeckt, genauso wie gezogen werden beim Schwimmen, aber in der Außendarstellung des Sportes hätte man sich vermutlich keinen Gefallen getan, wenn man die beiden disqualifiziert hätte.
Allerdings muss man irgendwo eine rote Linie ziehen. Was ist, wenn Alistair das nächste mal Jonathan huckepack nimmt?
Hätte er aber nicht auch aufgrund der Tatsache, dass er sich da auf einen Helfer gestützt hat disqualifiziert werden müssen? Gab ja letztes Jahr in Karlsfeld eine ähnliche Situation, wo der Sieger schlussendlich disqualifiziert wurde, weil er den Cheerleadern in die Hände fiel.
Hätte er aber nicht auch aufgrund der Tatsache, dass er sich da auf einen Helfer gestützt hat disqualifiziert werden müssen? Gab ja letztes Jahr in Karlsfeld eine ähnliche Situation, wo der Sieger schlussendlich disqualifiziert wurde, weil er den Cheerleadern in die Hände fiel.
Aufstützen auf einem Helfer ist O.K., weswegen die damalige Disqualifikation (mit der Begründung "Annahme fremder Hilfe" verkehrt war). Der damalige Athlet (Lukasz Wojt) hätte allenfalls wegen Krabbeln disqualifiziert werden können, da das eine nicht erlaubte Fortbewegungsweise ist und er nachdem er auf den letzten Metern zur Finishline immer wieder zusammengesunken war, die letzten zwei oder drei Meter gekrabbelt ist.
Ich musste aber auch sofort an die damalige Situation denken, da wir damals auch eine Diskussion diesbezüglich hatten und ich mich aufgrund dessen in die einschlägigen Paragraphen von ITU und DTU ganz gut eingelesen habe.
wurde er nun disqualifiziert? und wenn nicht....wo ist die grenze? er wurde ja von seinem bruder gehalten und geschoben.
jetzt mal unabhängig von diesem konkreten fall, aber ein athlet der von einem schnelleren eine weile geschoben wird kann sicherlich deutlich schneller laufen, als wenn er die strecke allein absolvieren müsste. sprich wenn sich athleten ohne körperliche probleme diese hilfe nehmen, sind sie schneller.