Das einzige wirklich tragische an der Sache ist, wie hirnlos diese sogenannten "Journalisten" diesen scheiss von der WTC einfach übernehmen und als Betrug bezeichnen, dazu noch die Namen der Beteiligten nennen (wie bei der Tri-Time). Da merkt man das es bei diesen Hanseln nicht weit mit unabhängigen Journalismus her ist, sondern die wahrscheinlich noch hoffen mit diesem Gefälligkeitsartikeln Freistarts oder andere Vorteile zu erhalten....
Wenn man einen Sportsfreund um seine ehrlich verdiente Altersklassenplatzierung bringt, ist das definitiv kein Kavaliersdelikt, da geht es ja nicht um irgendeinen bedeutungslosen Platz im Mittelfeld sondern den Sieg in der Klasse. Dass er den Hawaii Platz nicht angenommen hat ist dabei irrelevant, die Platzierung ist weg und die harte Bestrafung daher völlig gerechtfertigt.
Daraus einen Betrugsfall zu konstruieren und eine Sperre fast wie bei einem Dopingvergehen zu verhängen finde ich auch übertrieben, auch wenn es in den AGB steht.
Das Ganze passiert sicherlich bei jeder Großveranstaltung sehr häufig (und in der Regel, wenn der Tauschpartner nicht ungewöhnlich schnell ist, unentdeckt). Dadúrch, dass der andere auf seinen Hawaii-Slot verzichtet hat, ist ja letztlich niemand geschädigt worden., außer dass der eigentliche AK-sieger auf dem zweiten Platz des Stockelrs statt auf dem ersten bei der Siegerehrung stand.
Nach dieser Logik wäre bei den AK Athleten (die ja keine Preisgelder kassieren) auch jede Form von Doping gerechtfertigt wenn man dann nur den Hawaii Platz nicht annimmt. Leuchtet mir nicht wirklich ein ...
Bei etlichen anderen sportlichen Wettkämpfen erlaubt der Veranstalter (oft gegen Bearbeitungsgebühr) ein offizielles Umschreiben des Startplatzes und bietet manchmal sogar eine Tauschplatzbörse an.
Gerade die Veranstalter im Triathlon, die am teuersten sind bieten das aber bewusst nicht an, weil noch mehr als eine eventuelle Umschreibegebühr bringt es natürlich der eigenen Kasse, wenn man denselben Startplatz eines verhinderten Teilnehmers einfach nochmal für den vollen Preis verkauft.
Mag sein, dass da auch finanzielle Gründe eine Rolle spielen, allerdings fände ich es auch nicht gut, dass man die Plätze frei oder gegen geringe Gebühr umschreiben lassen kann. Denn das würde einen unkontrollierten Handel mit Startplätzen in Gang bringen, da es findige Zeitgenossen gibt, die Startplätze (auch noch für Omma, Schwiegerpapa, etc.) kaufen, um sie dann meistbietend zu verkaufen. Und für einen Startplatz etwa in Frankfurt oder Roth würden sich da sicherlich gute Gewinnspannen erzielen lassen, die allerdings nicht im Sinne der Sportler sind. Ich bin aber der Meinung, dass man ein kulanteres Rücktrittsrecht schaffen sollte, wenn es genug Sportler auf der Warteliste gibt (dann ist das finanzielle Risiko des Veranstalters gleich null), die den Platz dann noch nehmen wollen.