Ganz entscheidend ist für mich im Alltag das Handeln der Polizei und der Justiz. Man muss sich, wird man unmmittelbar Zeuge von Übergriffen oder Beschimpfungen, Beleidigungen 100 % darauf verlassen können, dass die Polizei schnell vor Ort ist, einen notfalls schützt, den Sachverhalt korrekt ermittelt und die Anzeigen aufnimmt. Das erfordert eine gewisse Zivilvourage, aber sonst würde man solchen Neonazis das Feld überlassen. Deswegen fände ich z.B. Innenminister der AFD katastrophal. Dass viele Bürger Angst haben, als Zeuge eine Aussage zu machen, ist leider ein grosses Problem und gerade die Absicht der Einschüchterung der Neonazis im Alltag. Persönlich braucht es schon eine grosse Portion Überwindung, nicht nur anonym die Polizei zu rufen, sondern den Mund aufzumachen und die Ponalien anzugeben. fragt die Polizei, wer etwas gehört bzw. gesehen hat, Auch die Beschäftgten des ÖPNV sind da gefragt, nicht einfach die Augen zuzumachen. Das gilt natürlich für alle Gruppen, egal von wem im Alltag Drohungen, Beleidigungen, Angriffe ausgehen.
Zum Thema Holocaust-Leugner, Verbot des öffentlichen Tragens von Nazisymbolen und Volksverhetzung habe ich eine ganz andere Meinung. Ich möchte in der Öffentlichkeit nicht mit abscheulichster Nazi-Propaganda konfrontiert sein, mit der ein Raub- und Völkermmord an Millionen von Menschen geleugnet und die Opfer wie Überlebenden verhöhnt werden. Diese Verbote stammen alle aus der Nachkriegszeit, wo es mehr Anhänger der Nazi-Ideologie gab wie heute. Ich glaube schon, dass sie sich bewährten und dazu beitrugen, die Demokratie zu schützen.
100% Zustimmung!
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Vielleicht hast Du Recht und es ist mir nur nicht aufgefallen, weil die Informationskanäle vor 20 Jahren deutlich beschränkter waren.
Unabhängig davon meine ich aber trotzdem, dass die Parteien früher "markentreuer" waren. Das war allerdings vor dem Niedergang der Volksparteien.
Da lässt sich eine schöne Parallele ziehen zu Argumenten, die wir bereits im Reli-Thread diskutiert hatten. Jede erfolgreiche Partei, Ideologie, Religion, Spezies hat immer nur den eigenen Ausbreitungserfolg zum Ziel. Jede andere Zielsetzung führt in Konkurrenz mit anderen Parteien zwangsläufig zum Untergang.
Die Zielsetzung ist immer dieselbe, nämlich der eigene Ausbreitungserfolg. Die dafür verwendeten Strategien unterscheiden sich und können im Laufe der Zeit wechseln. Beispielsweise war es die Strategie der Piraten, als ehrliche Haut mit gesundem Menschenverstand rüberzukommen. Die Schwarzen wollen kompetent und seriös wirken, und die Roten als gerecht. Diese Etikettierungen oder Schubladen gehören zur Strategie, nicht aber zum Ziel.
Wir missverstehen die Demokratie, wenn wir die Ziele der Parteien mit ihren Strategien verwechseln. Ein Schaf hat nicht das Ziel, ein warmes Fell zu haben, sondern zu überleben und sich als Spezies auszubreiten. Das warme Fell ist eine Strategie zum Erreichen dieses Ziels, dem Ausbreitungserfolg. Die Programme einer Partei sind nicht ihr Ziel, sondern lediglich eine Strategie zum Erreichen eines möglichst großen Ausbreitungserfolgs.
Die hat sich nicht breit gemacht, das war schon immer so.
Schon vor 20 Jahren sagte eine CDU Frau (Arbeitskollegin) zu mir, was ich mir da vorstellen würde. Im Wahlkampf geht es nur darum gewählt zu werden und danach geht es nur darum, dass es 4 Jahre später wieder so ist.
Spätestens da hab ich völlig ausgeblendet, dass es in der Politik um Überzeugungen und echte Inhalte gehen würde.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Da lässt sich eine schöne Parallele ziehen zu Argumenten, die wir bereits im Reli-Thread diskutiert hatten. Jede erfolgreiche Partei, Ideologie, Religion, Spezies hat immer nur den eigenen Ausbreitungserfolg zum Ziel. Jede andere Zielsetzung führt in Konkurrenz mit anderen Parteien zwangsläufig zum Untergang.
Die Zielsetzung ist immer dieselbe, nämlich der eigene Ausbreitungserfolg. Die dafür verwendeten Strategien unterscheiden sich und können im Laufe der Zeit wechseln. Beispielsweise war es die Strategie der Piraten, als ehrliche Haut mit gesundem Menschenverstand rüberzukommen. Die Schwarzen wollen kompetent und seriös wirken, und die Roten als gerecht. Diese Etikettierungen oder Schubladen gehören zur Strategie, nicht aber zum Ziel.
Wir missverstehen die Demokratie, wenn wir die Ziele der Parteien mit ihren Strategien verwechseln. Ein Schaf hat nicht das Ziel, ein warmes Fell zu haben, sondern zu überleben und sich als Spezies auszubreiten. Das warme Fell ist eine Strategie zum Erreichen dieses Ziels, dem Ausbreitungserfolg. Die Programme einer Partei sind nicht ihr Ziel, sondern lediglich eine Strategie zum Erreichen eines möglichst großen Ausbreitungserfolgs.
Ganz schön ernüchternd. Was machen wir nun mit dem Wissen? Der erst Impuls wäre ja sich mit dem Blödsinn (=Politik) gar nicht zu befassen, aber das kann es ja auch nicht sein.
Aber ich glaube nicht das das auf 100% der Politiker zutrifft. Bernd Lucke hat die sehr erfolgreiche AfD verlassen, weil er politisch nicht mehr damit klar kam. Ich denke nicht das er seiner Alpha-Partei den selben Erfolg zugetraut hat.
Bei den Linken würde ich jetzt auch vermuten, dass sie ihre Standpunkte vertreten und nicht Wähler fangen. Würde ich als Politiker erfolgreich und einflussreich werden wollen würde ich jedenfalls nicht für die Linke antreten.
(Meine Beispiele mögen vielleicht leicht entkräftet werden können, aber ich hoffe doch sehr das es ein paar ehrliche Politiker gibt oder?)
Wir missverstehen die Demokratie, wenn wir die Ziele der Parteien mit ihren Strategien verwechseln. Ein Schaf hat nicht das Ziel, ein warmes Fell zu haben, sondern zu überleben und sich als Spezies auszubreiten. Das warme Fell ist eine Strategie zum Erreichen dieses Ziels, dem Ausbreitungserfolg. Die Programme einer Partei sind nicht ihr Ziel, sondern lediglich eine Strategie zum Erreichen eines möglichst großen Ausbreitungserfolgs.
Na ja was heißt missverstehen.
Parteien sind Werkzeuge der Demokratie.
Parteien und Politiker sind nicht an sich gut und edel und haben nur das Wohl des Volkes im Blick, sondern haben ihre eigenen Interessen.
Was aber auch nicht verwerflich ist, ein Politiker hat schließlich auch Familie für die er sorgen muss und muss schauen, dass er z.b. nach dem Arbeitsleben versorgt ist usw. usw..
Man muss die Regeln dann so gestalten, dass Parteien und Politiker der Demokratie nutzen und sie aber auch selber ihre Interessen ausleben können.
Bei den Linken würde ich jetzt auch vermuten, dass sie ihre Standpunkte vertreten und nicht Wähler fangen. Würde ich als Politiker erfolgreich und einflussreich werden wollen würde ich jedenfalls nicht für die Linke antreten.
(Meine Beispiele mögen vielleicht leicht entkräftet werden können, aber ich hoffe doch sehr das es ein paar ehrliche Politiker gibt oder?)
Was heißt erfolgreich? Im Bundestag zu sitzen oder in einem Landtag ist für manchen vielleicht ja schon erfolgreich. Es kann nicht jeder Minister werden oder Bundeskanzler.
Von daher sind die Kollegen der Linken nicht besser oder schlechter als die anderen.*
Und was heißt ehrlich?
Du kannst auch einem Menschen nicht in den Kopf schauen. Auf was man schauen muss sind die Taten und die Auswirkungen. Ob der im Kopf ehrlich ist ist mir schnurz.
Es kommt darauf an was hinten raus kommt.
MfG
Matthias
*Gerade bei den Linken gibt es im Moment auch ein bösen internen Machtkampf zwischen Wagenknecht mit dem Aufbruch und der Kipping z.b..
Da wird ganz ganz böse persönlich gemobbt und mit ehrlich und Kollegialität hat das nichts mehr zu tun.
Beim Fussball würde man über den Spiegel jetzt sagen:
Was für ein schlechter Verlierer
Ich kann das absolut nicht verstehen: Dieser ganze blinde Hass, der Spott und die Häme über Trump. Nicht nur sinnlos, sondern auch schädlich, da es die Spaltung der Gesellschaft weiter vorantreibt.
Jeder Republikaner und Trump Wähler, der so einen Artikel liest, wird sich vor Schadenfreude kringeln... und beim nä. Mal erst recht Trump wählen.
Diese vermeintlich liberalen Medien sind echt total von der Rolle. Jedes Wort bei Twitter etc. wird mit Häme und Abwertung usw. überzogen. Und es wird nicht erkannt, dass das ein Stützpfeiler des Erfolges von Trump ist.
Da hast du nicht unrecht, Sven. Ich habe viel über das Thema nachgedacht in den letzten Tagen und würde sagen, es hat eher einen „Linksruck“ gegeben als einen Rechtsruck. Nämlich: Die Themen der Rechten wurden nach links in die Mitte der Gesellschaft geholt. Allen voran von den sog. Volksparteien und diese wiederum angeführt von diesem unsäglichen Herrn Seehofer, der nichteinmal damit aufhört, wenn er sieht, dass ihm das keine Stimmen bringt.
Die AfD macht exakt Null außer sich still zu halten und ab und an ein schreckliches Ereignis für ihre Zwecke zu nutzen und durch subtile kommunikative Grenzüberschreitung ein „shifting baselines“ zu betreiben. Im Bundestag werden Anträge inhaltlich regelmäßig dermaßen zerpflückt, dass man sich fragen muss ob die Anträge überhaupt politisch ernst gemeint sind oder schlicht „Ironische Kunst im öffentlichen Raum“ darstellen. Was passiert aber? Medien und Parteien werden nicht müde das Thema Migration/Flüchtlinge bzw Angst am Leben zu erhalten und der AfD Prozentpunkte um Prozentpunkte zu sichern.
Du hast schon recht, die Presse sollte nicht einfach so einen Richter als "konservativ" einstufen, sondern das auch mit Fakten belegen. Z.B. damit, dass Kavanaugh die (inter)nationale Massenüberwachung durch die NSA unterstützt.
"Judge Brett Kavanaugh, President Trump’s Supreme Court nominee, forcefully defended the National Security Agency’s dragnet collection of domestic call records, alarming privacy advocates who view the collection as unconstitutional." https://www.washingtonexaminer.com/n...ation-question
Apropos Spaltung: Wer einen Kandidaten mit 50:48 durchdrückt, statt einen Kandidaten mit einer grösseren Konsensbasis auswählt, ist doch der Hauptschuldige an einer Spaltung. Die Wahl Kavanaugh würde ich objektiv als Teil eines "Rechtsruckes" in den USA bezeichnen. https://www.n-tv.de/politik/Trump-un...e20523577.html