Manches im Zuge von Corona empfinde ich ja sehr positiv. So z.B. Abstand halten im Supermarkt.
Abstand halten im Supermarkt, das wird bei euch tatsächlich noch gemacht?
Hier kümmert es wirklich nur die allerallerwenigsten. Einkaufen wie vor der Pandemie, nur eben mit MNS (der eben auch nicht immer korrekt getragen wird) und mit Plastikscheibe vor der Kasse.
Zitat:
Bzgl. Grippe oder Erkältung sähe ich es als positiv an, wenn die Arbeitgeber ebenso konsequent vorgingen wie bei Corona und der Chef einen erkälteten Arbeitnehmer sofort nach Hause in Quarantäne schickt.
Schön wäre, wenn sie das nicht tun müssten da die Arbeitnehmer*in von selbst zu Hause bleibt. In solchen Situationen - vor Covid-19 - kam seitens unseres Chef ein floskelhaftes "bleib zu Hause, kurier´ dich aus" womit aber ein "hoffentlich wird es nicht schlimmer, so wie beim Personal gespart wird sind wir auch ohne AU im roten Bereich" gemeint war. Und auf der Gegeseite ein "natürlich bleibe ich mit Grippalem Infekt o.ä. nicht zu Hause, machen die anderen ja auch nicht. Wie würde das auch aussehen?"
Und das aus den Köpfen zu bekommen bleibt schwierig denke ich.
Du stellst Suggestivfragen, die überhaupt nichts mit meiner Aussage zu tun haben, was willst du damit?
Ich wollte wissen, ob der Eindruck, den dein Post erzeugt stimmt: es klang so, daß Du grundsätzlich staatlich zwingende Maßnahmen mit Verkehrsregeln gleichsetzt, und nie hinterfragst, bzw. daß Du jede staatlich verordnete Maßnahme akzeptieren würdest.
Keko hat mich offenbar verstanden, wie seine Nachfrage zeigt.
Zitat:
Zitat von keko#
Wärst du auch für eine Maskenpflicht wg. Grippe oder Kondompflicht wg. AIDS?
Hafu gibt darauf eine differenzierte Antwort:
Zitat:
Zitat von Hafu
Bin zwar nicht gefragt, aber in den Jahren mit heftigen Influenza-Ausbrüchen (das Influenze-Virus variiert ja von Jahr zu Jahr), würde ich ein Maskenpflicht im öffentlichen Bereich für alle Menschen mit Erkältungssymptomen oder erhöhten Temperaturen sehr begrüßen.
Diesen Punkt würde ich als Empfehlung akzeptieren, die Pflicht hielte ich für überzogen bis kontraproduktiv. Wichtiger ist, daß man mit solchen Symptomen möglichst wenig unter Leute geht; die Förderung entsprechend sinnvllen Verhaltens halte ich für effektiver. Eine Maskenpflicht würde eventuell die Kranken noch ermutigen, rauszugehen, "weil sie ja Mundschutz haben".
Zitat:
Zitat von Hafu
Influenza wird v.a. von Personen mit Symptomen, die sich trotzdem zur Arbeit schleppen oder einkaufen gehen weiterverbreitet, so dass man die Maskenpflicht oder Maskenempfehlung auf diesen Personenkreis einengen kann.
SARS-CoV wird leider v.a. auch von symptomfreien Personen bzw. kurz vor Symptombeginn weiterverbreitet. Das macht es bei SARS-CoV-2 erforderlich, den Kreis der Maskenträger größer zu machen.
Diese Unterscheidung macht eben den großen Unterschied aus; Maßnahmen, die gezielt an den Risikostellen angreifen, sind nachvollziehbar und verhältnismäßig. Maßnahmen, die in über 99 % der Fälle tatsächlich keine Wirkung haben (da ja die Maskenträger nicht krank sind, und auch nur in 1:2.000 bis 1:20.000 Fällen einen Infizierten treffen, und diesen in 90 % der Fälle zu kurz, um relevante Viruslast zu übertragen) kann man bezüglich ihrer Verhältnismäßigkeit sehr wohl hinterfragen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Diese Unterscheidung macht eben den großen Unterschied aus; Maßnahmen, die gezielt an den Risikostellen angreifen, sind nachvollziehbar und verhältnismäßig. Maßnahmen, die in über 99 % der Fälle tatsächlich keine Wirkung haben (da ja die Maskenträger nicht krank sind, und auch nur in 1:2.000 bis 1:20.000 Fällen einen Infizierten treffen, und diesen in 90 % der Fälle zu kurz, um relevante Viruslast zu übertragen) kann man bezüglich ihrer Verhältnismäßigkeit sehr wohl hinterfragen.
Gehen wir doch zum Verkehr zurück:
Es gibt in D ca 47 Millionen Autos und 10 Verkehrstote am Tag.
D.h. pro Tag sind 0.0002% aller Autos in tödliche Verkehrsunfälle verwickelt.
Sorry Massnahmen zur Verkehrssicherheit sind absolut unverhältnismässig.
Jeder sollte so fahre dürfen wie er will und max. sollte man an die Vernunft der Bevölkerung appelieren, das muss reichen.
Es gibt in D ca 47 Millionen Autos und 10 Verkehrstote am Tag.
D.h. pro Tag sind 0.0002% aller Autos in tödliche Verkehrsunfälle verwickelt.
Sorry Massnahmen zur Verkehrssicherheit sind absolut unverhältnismässig.
Jeder sollte so fahre dürfen wie er will und max. sollte man an die Vernunft der Bevölkerung appelieren, das muss reichen.
Die 99.9...% fahren z.B. mit Gurt, weil ihnen das quasi nichts ausmacht. Es hat keine negativen Folgen, auch wenn sie nie einen Unfall haben.
Bei Corona werden aktuell 300 Menschen intensiv-medizinisch behandelt (also 99.9..% nicht) und wir fahren zum Teil ganze Volkswirtschaften runter, beeinträchtigen Existenzen und möglicherweise unseren Wohlstand.
Die 99.9...% fahren z.B. mit Gurt, weil ihnen das quasi nichts ausmacht. Es hat keine negativen Folgen, auch wenn sie nie einen Unfall haben.
Es gibt ja nicht nur die Gurtpflicht.
Z.b. Geschwindigkeitsbeschränkungen schränken schon ein. Zumindest empfinden das viele so, sonst wäre der Aufschrei gegen Tempo 100 nicht so groß und würde nicht flächendecken schneller gefahren als erlaubt.
Wenn ich korrekt z.b. 50 in der Stadt fahre (52 auf dem Tacho) werde ich nur überholt.
Es ging mir auch hauptsächlich um die Frage ob sich die Menschen eigenverantwortlich an Vorgaben halten und das machen viele nicht.
Das ist auch ein Unterschied zu Schweden, da machen die das nämlich.
Es ist im übrigen auch nicht so, dass es in Schweden keine Massnahmen/Vorgaben gäbe oder in Schweden die Wirtschaft nicht leidet.
Edit: Und um was es mir auch ging ist zu zeigen, dass eine Massnahme die nur in 1 von 1.000.000 Fällen was bringt eine verhältnismässige Massnahme sein kann, bzw. im Verkehrsbereich auch ist.
Wenn man sagt etwas ist zu 99.9% unnötig und das auf 80.000.000 oder sogar die komplette Weltbevölkerung hochrechnet, löscht man schnell mal kleinere Städte aus.
Z.b. Geschwindigkeitsbeschränkungen schränken schon ein. Zumindest empfinden das viele so, sonst wäre der Aufschrei gegen Tempo 100 nicht so groß und würde nicht flächendecken schneller gefahren als erlaubt.
Wenn ich korrekt z.b. 50 in der Stadt fahre (52 auf dem Tacho) werde ich nur überholt.
Ja, es gibt auch unverhältnismäßige Geschwindigkeitsbegrenzungen, die keinen merklichen Sicherheitsgewinn bringen, aber dafür ggf. lokal mehr Lärm und Bremsstaub, aber sehr wohl Einnahmen in den Stadtsäckel. Diese darf man auch kritisieren.
Zitat:
Zitat von MattF
Es ging mir auch hauptsächlich um die Frage ob sich die Menschen eigenverantwortlich an Vorgaben halten und das machen viele nicht.
Das ist auch ein Unterschied zu Schweden, da machen die das nämlich.
Es gibt überall Menschen mit mehr und weniger Eigenverantwortung. Eine tolerante Gesellschaft kommt mit einem gewissen Anteil von "Rebellen" klar, und akzeptiert auch ein gewisses "Zusatzrisiko". Nur totalitäre Systeme glauben, alle Menschen auf gleiches Verhalten trimmen zu können.
Zitat:
Zitat von MattF
Es ist im übrigen auch nicht so, dass es in Schweden keine Massnahmen/Vorgaben gäbe oder in Schweden die Wirtschaft nicht leidet.
Hat keiner behauptet oder gefordert. Aber dort sind die Maßnahme überwiegend eher verhältnismäßig in meinen Augen. (wie mit trithos in Uneinigkeit einig festgestellt, Verhältnismäßigkeit ist subjektiv).
Zitat:
Zitat von MattF
Edit: Und um was es mir auch ging ist zu zeigen, dass eine Massnahme die nur in 1 von 1.000.000 Fällen was bringt eine verhältnismässige Massnahme sein kann, bzw. im Verkehrsbereich auch ist.
Wenn man sagt etwas ist zu 99.9% unnötig und das auf 80.000.000 oder sogar die komplette Weltbevölkerung hochrechnet, löscht man schnell mal kleinere Städte aus.
Die Verhältnismäßigkeit ergibt sich aus den beiden Seiten: Nutzen und Schaden. Ob jeder der Ansicht ist, daß zur Risikosenkung einer Kleinstadt die ganze Welt Abstriche machen muß, die den Einzelnen richtig weh tun? Warum akzeptieren wir 10 Verkehrstote täglich (und 30 bei Haushaltsunfällen) ohne besondere Zusatzaktion (z.B. Einschränkung der gefahrenen km, Leiterverbot in Privatwohnungen, ...), sehen aber extremen Handlungsbedarf bei einer ähnlichen Anzahl von Corona-Toten? Würden wir den Verkehr anders regeln wollen, wenn täglich die Verkehrstoten und alle Unfälle in den Nachrichten gemeldet würden?
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
.....Wenn man sagt etwas ist zu 99.9% unnötig und das auf 80.000.000 oder sogar die komplette Weltbevölkerung hochrechnet, löscht man schnell mal kleinere Städte aus.
das ist letztendlich die kernfrage....welchen preis bin ich zu zahlen bereit. welches verhältnis sollen wirtschaftliche und menschliche verluste haben dürfen.
schweden geht einen lockeren weg und bezahlt das mit einer auf die einwohner umgerechnet 5-fachen todesrate. für D hieße das rund 50 000 tote. ob die gesellschaft diesen preis zu zahlen bereit ist muss man einfach klären. natürlich darf dann niemand der regierung vorwerfen im kampf gegen den virus versagt zu haben.