Volles Risiko ist ja okay, das kann man durchaus mal probieren. Aber was sie probiert hat war nicht volles Risiko, es war Harakiri. Denn volles Risiko bedeutet in meinen Augen, dass es zumindest eine kleine Chance gibt, das Rennen durchzuziehen.
Und selbstverständlich muss eine Spitzensportlerin bzw. ihr Trainer eigentlich einschätzen können, welches Potenzial da ist, und wo volles Risiko in Harakiri übergeht.
Ich persönlich vertrete ja die Theorie, dass diese Harakiri-Aktion nur deshalb zustande gekommen ist, weil Spirig und Sutton klar war, dass sie bei einer vernünftigen (=ihrem Leistungsvermögen angemessenen) Renneinteilung von Anfang an zurückfallen würde, was sie halt bei einer Heim-EM mit großer Öffentlichkeitswirkung schlecht ausschauen hätte lassen. So kann sie sagen: "hätt ja auch gut gehen können" und manche glauben ihr das. Aber das ist natürlich nur die Spekulation eines langjährigen Marathonläufers, der sein Geld in der Medienbranche verdient.
Und natürlich ist ihre Marathon-Zeit nicht schlecht. Sie ist nur viel schlechter, als sie sein hätte können, wenn sie das Rennen mit einer g´scheiteren Taktik angegangen wäre.