Ich habe schon oft die Meinung geäussert, dass es Putin meiner Meinung nach um die Ukraine geht und Hitler-Vergleiche kritisiert (den meine liebe Nachbarin auch herangezogen hat).
Das ist natürlich eine bequeme Haltung. Man muss also nur die Ukraine opfern, damit wir hier Ruhe haben und weiter unser Leben in "Frieden" und Wohlstand genießen können. Und danach opfern wir dann eben noch Moldau, Georgien, Kasachstan, Polen und Finnland.
Alles ok, alles kein Problem für uns. Hauptsache, wir haben unsere Ruhe und müssen nicht Position beziehen.
Atomwaffen haben es bisher nach Meinung von Sicherheitsexperten verhindert, dass Atommächte bisher keinen direkten konventiellen Krieg gegeneinander geführt haben, weil jeder Atommacht klar war, es kann keine gewinnen und am Ende des Krieges folgt der nukleare Winter und die Vernichtung des Lebens auf der Erde.
Ein begrenzter Einsatz von Atomwaffen, egal von welchem Staat ausgehend, ist nach Meinung zahlreicher Fachleute ein Widerspruch in sich. Einige Stäbe haben zwar auch solche Szenarien als mögliche Varianten in die Welt gesetzt, es gibt allerdings begründete und wie ich finde überzeugende Einwände und Szenarien von Atomwissenschaftlern und Sicherheitswissenschaftlern, dass jeder Einsatz von Atomwaffen zum Atomkrieg und zur totalen Vernichtung eskalieren wird. Das war im kalten Krieg der Bevölkerung wie auch den entscheidenden politischen Apparaten vollkommen klar: Es darf nie zum Ernstfall kommen. Es braucht dazu präventives Verhalten im Konfliktfall und feste Barrieren wie: Es darf nie zum direkten Krieg zwischen Atommächten kommen. Dieser ist unbedingt zu vermeiden. Mit dem Einsatz "kleiner" Atomwaffen verhält es sich ähnlich wie mit dem Anzünden eines Feuerzeuges in einem mit Bezindämpfen gefüllten Raum. Es gibt unter diesen Bedingungen kein kleines Feuer. Nuclear War with Russia? ‘A Wall of Fire that Encompasses Everything Around Us at the Temperature of the Center of the Sun.’
Das besondere am Ukrainekrieg im Unterschied zu allen bisherigen Stellvertreterkriegen ist jetzt, dass neben Russland als militärischer Agressor und der Ukraine auch alle NATO Staaten indirekt involviert sind, weil sie in grossem Umfang (fast) alle Arten von Waffen an die Ukraine liefern und diese militärisch, logistisch, finanziell unterstützen, wie das noch in keinem bisherigen konventiellen Stellvertreterkrieg vorkam, wo eine Großmacht als Aggressor beteiligt war. Zudem findet der konventielle Krieg nur 800km von Moskau entfernt statt. Mit Russland als eine Kriegspartei und USA, England, Frankreich als grosse Waffenlieferanten, mit Aufklärungshilfe und finanzieller Unterstützung auf der andere Seite sind 4 Atommächte beteiligt mit dem grössten Arsenal an einsatzbereiten Atom Sprengköpfen. Zudem hat zum ersten Mal nach Hiroshima der Kriegsaggressor und die Atommacht Russland, im Besitz von 6000 aktiven Sprengköpfen, mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Eine solche Drohung nicht ernst zu nehmen, halte ich für in höchstem Masse verantwortungslos und dumm.
Man kann leicht diverse Szenarien sich vorstellen und diese sind in den Programmen der beteiligten Generalstäbe schon vorhanden, wie der Ukrainekrieg zum Atomkrieg mit den oben geschilderten Folgen eskalieren kann. Insofern muss oberste Priorität der politisch Verantwortlichen in Europa sein, jede Eskalation des Krieges zu vermeiden. Das kann man leider von den Beschlüssen der NATO-Länder und vom gestrigen Bundestagsbeschluss in Deutschland, der schwere Waffen für die Ukraine bewilligte, nicht sagen. Immerhin waren 100 Abgeordnete anderer Ansicht. Es braucht alle Anstrengungen, um den Krieg möglichst schnell zu beenden, damit Europa wieder sicherer wird. Sicherheit in einem Krieg mit Russland gibt es für Europa nicht, man steht an der Schwelle zum Atomkrieg. Leider ist diese Erkenntnis heute in den Köpfen unserer politischen Apparate nicht mehr so präsent, wie es im kalten Krieg der Fall war.
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Das ist natürlich eine bequeme Haltung. Man muss also nur die Ukraine opfern, damit wir hier Ruhe haben und weiter unser Leben in "Frieden" und Wohlstand genießen können. Und danach opfern wir dann eben noch Moldau, Georgien, Kasachstan, Polen und Finnland.
Dieses Argument lese ich hier immer wieder. Und ich habe das Gefühl, dass damit in den letzten Wochen auch so manche Entscheidung legitimiert wurde.
Aber darf ich fragen wo das eigentlich herkommt?
Erwarten das die "Experten"? Hat Putin, Lawrow oder sonst jemand aus Russland das bislang so geäussert? Oder ist das in deinen Augen der nächste "logische Schritt" oder deine ganz persönliche Ansicht/Sorge?
Das ist natürlich eine bequeme Haltung. Man muss also nur die Ukraine opfern, damit wir hier Ruhe haben und weiter unser Leben in "Frieden" und Wohlstand genießen können. Und danach opfern wir dann eben noch Moldau, Georgien, Kasachstan, Polen und Finnland.
Alles ok, alles kein Problem für uns. Hauptsache, wir haben unsere Ruhe und müssen nicht Position beziehen.
Es wird doch nichts geopfert. Wir tun einiges und ich befürworte das. Das habe ich von Anfang an gesagt.
Woher deine Denkweise kommt ist mir ein Rätsel.
Dass ich mein Drängen auf Reden, Verhandeln und Kompromisse suchen scheinbar verteidigen muss, finde ich bedenklich. Das ist eine Umkehr meiner bisherigen Selbstverständlichkeit.
Dieses Argument lese ich hier immer wieder. Und ich habe das Gefühl, dass damit in den letzten Wochen auch so manche Entscheidung legitimiert wurde.
Aber darf ich fragen wo das eigentlich herkommt?
Erwarten das die "Experten"? Hat Putin, Lawrow oder sonst jemand aus Russland das bislang so geäussert? Oder ist das in deinen Augen der nächste "logische Schritt" oder deine ganz persönliche Ansicht/Sorge?
In Georgien mit den "abtrünnigen" Provinzen Abchasien und Ossetien läuft doch schon längst vor Ukraine dieselbe Nummer wie in Donezk und Luhansk. Transnistrien/Moldau geht auch grade los.
Wo das herkommt? Frag mal im Kreml nach ... Russland in den Grenzen der Sowjetunion empfinden die da wohl als das ihnen zustehende Anspruchsgebiet.
Zitat:
Zitat von keko#
Dass ich mein Drängen auf Reden, Verhandeln und Kompromisse suchen scheinbar verteidigen muss, finde ich bedenklich. Das ist eine Umkehr meiner bisherigen Selbstverständlichkeit.
Die Verhandlungsbereitschaft scheint ja nun insb. in Moskau etwas unterentwickelt zu sein. "Der Westen" schickt alle paar Tage Generalsekretäre, Kommissionspräsidentinnen, Staatschefs, Kanzler usw. durch die Gegend bzw. telefoniert. In Moskau wird allerdings die sprache der Waffen scheints bevorzugt, wochenlang keine Agriffe auf Kiew, aber just wo Guterres dort ist schlagen wieder Raketen ein. Zufall? Sicher nicht.
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Grüße
Tri-K
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