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Kristian Blummenfelt auf der Langdistanz - Seite 20 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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23.11.2021, 13:54
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#153
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Szenekenner
Registriert seit: 20.04.2012
Beiträge: 1.166
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ja, das ist ein Punkt. Es ist aber aus meiner Sicht nicht neu. Über Jahrzehnte hinweg haben Läufer praktisch ausschließlich Intervalle trainiert. Das wurde Anfang der Sechziger verworfen, weil die Methode von Lydiard bei den meisten Läufern besser funktioniert hat. Erst Grundlagen, dann Hügel, dann Intervalle bei insgesamt hohen GA1-Umfängen.
Die VO2max ist eine im Labor messbare Größe, daher beziehen sich Aussagen aus der Sportwissenschaft gerne auf die VO2max. Doch wie relevant ist dieser Wert auf der Langdistanz? Glaubt jemand, die VO2max von Patrick Lange sei höher als die von Alistair Brownlee?
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Das Ansehen bestimmter Trainer ist aus meiner Sicht stark Social-Media getrieben. Damit meine ich jetzt nicht Deine Urteile, Hafu, sondern allgemein den Hype, der um bestimmte Trainer gemacht wird. Gomez und die Brownlees haben auf der Kurzdistanz eine Ära geprägt, aber deren Trainer oder Trainingsmethoden waren nicht Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Über den Erfolgstrainer Joel Filiol (Vincent Luis, Katie Zaferes, Mario Mola...) wird ebenfalls kaum gesprochen. Und so weiter.

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Beim norwegischen Erfolg darf man auf keinen Fall vergessen, dass man zur Interpretation der Werte aus diversen Messungen und Diagnostiken der Triathleten auf die über inzwischen jahrzehnte lang gesammelten Daten aus dem Wintersport verfügen kann. Aus meiner Sicht ein riesen "Asset" über das der norwegische Sport im allgemeinen verfügt und deshalb vielleicht auch die aktuellen Erfolge in Leichtathletik oder Radsport erklärt.
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mal schauen, was kommt
Geändert von abc1971 (23.11.2021 um 14:06 Uhr).
Grund: Ergänzung
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23.11.2021, 14:27
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#154
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Szenekenner
Registriert seit: 23.10.2006
Beiträge: 17.856
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Zitat:
Zitat von abc1971
...Aus meiner Sicht ein riesen "Asset" über das der norwegische Sport im allgemeinen verfügt und deshalb vielleicht auch die aktuellen Erfolge in Leichtathletik oder Radsport erklärt.
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Ich habe aber weder beim Training der Ingebrigtsens noch beim Training von Tveiten bisher nennenswerte Berührungspunkte mit den norwegischen Langläufern gesehen.
Die arbeiten meines Wissens auch nicht mit denselben leistungsdiagnostischen Instituten zusammen wie die Wintersportler, sondern basteln sich ziemlich autark ihr eigenes Trainingsprogramm (was natürlich nicht ausschließt, dass auf informeller Basis die Trainer unterschiedlicher Sportarten miteinander reden und inwieweit es da Datenbanken mit Sportlerdaten gibt, weiß ich nicht).
Tveiten ist durchaus kommunikativ, redet aber auch über nationale Grenzen hinweg (gibt z.B. auch einen sehr interessanten und langen Podcast mit Fillol). Besonders profitieren dürfte Tveiten davon, dass er selbst eine längere Leistungssportvergangenheit im Triathlon hat (er war schon einige male auf Hawaii). Ein guter Trainer muss nicht zwangsläufig ein guter Sportler gewesen sein, aber ein direkter Nachteil ist es nicht, wenn man über ein paar eigene Erfahrungen verfügt.
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23.11.2021, 14:35
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#155
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Arne Dyck triathlon-szene Coach
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 20.414
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Zitat:
Zitat von abc1971
Beim norwegischen Erfolg darf man auf keinen Fall vergessen, dass man zur Interpretation der Werte aus diversen Messungen und Diagnostiken der Triathleten auf die über inzwischen jahrzehnte lang gesammelten Daten aus dem Wintersport verfügen kann. Aus meiner Sicht ein riesen "Asset" über das der norwegische Sport im allgemeinen verfügt und deshalb vielleicht auch die aktuellen Erfolge in Leichtathletik oder Radsport erklärt.
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Wir haben doch auch Wintersportler, ebenso wie die Schweizer, Österreicher, Italiener, Franzosen und Russen. Von einem Olympiasieg auf der Kurzdistanz sind unsere Triathleten aber so weit weg wie unsere Läufer vom 5.000m-Europarekord. Wie erklärst Du Dir das?

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23.11.2021, 16:28
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#156
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Szenekenner
Registriert seit: 03.04.2014
Beiträge: 219
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Das Training der "Norweger" wird häufig mit polarisiertem Training gleichgesetzt.
Tveiten macht es aber etwas anders als die Skilangläufer. Hier ein Auszug aus dem vorher verlinkten Podcast:
In one way our training is polarised: we have a lot of volume at low intensity.
"However, it's not the way Stephen described polarised training - we're not going as high on the intervals but we are low on volume.
In a way, it's a polarised training principle.
The polarised training principles in Norway are often based on cross country skiers, who have races that are shorter than triathlon and very high intensity.
The principles make sense but they need to be adapted to triathlon."
...
"We have a lot of focus on intensity control in training.
We started with heart rate monitors, but we now also use power meters on the bike and lactate testing on the run.
We also use oximeters when at altitude.
We do what I think we need to do.
Often we have to hold back a little in training - particularly on long bike and runs.
We need to be below 1.0 lactate.
When we do intervals, lots of people do them too hard, so we focus on intensity control.
For Kristian, when he is running his lactate is 2.5-2.6, so he will never do intervals significantly higher than this level.
Since we know threshold, pace and lactate, we can be strict and remain controlled in training.
In intervals, we want the athletes at or below their lactate threshold.
"
Was haltet ihr davon?
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23.11.2021, 17:02
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#157
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Szenekenner
Registriert seit: 23.10.2006
Beiträge: 17.856
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Zitat:
Zitat von freerunning
...
When we do intervals, lots of people do them too hard, so we focus on intensity control.
For Kristian, when he is running his lactate is 2.5-2.6, so he will never do intervals significantly higher than this level.
Since we know threshold, pace and lactate, we can be strict and remain controlled in training.
In intervals, we want the athletes at or below their lactate threshold.
"
Was haltet ihr davon?
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Mit dem Ausdruck "intervals" meint der natürlich längere Intervalle von mehreren Minuten bis hin zu 10k/ Sweet Spot Training.
Vo2-max-Training passiert selbstverständlich über der lactat threshold, aber es sollte trotzdem eine definierte Anstrengung und keine maximale Anstrengung sein. Solche Trainingsreize setzen die Norweger aber eher nicht im Höhentraining oder in der Wettkampfvorbereitung ein, sondern im langfristigen Basetraining.
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23.11.2021, 17:13
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#158
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Szenekenner
Registriert seit: 03.04.2014
Beiträge: 219
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Danke Hafu!
Wenn ich das richtig verstanden habe, machen die richtig viel Volumen (so wie alle).
Setzen bei den Qualitätseinheiten aber viel auf längere Treshold Intervalle bei einem Lactat Level von etwa 2.5. Von diesen Treshold Intervallen machen sie aber ziemlich viele.
Dafür ist HIIT gar kein Thema.
Entspricht 2.5 etwa Renntempo eines Solomarathons?
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23.11.2021, 17:19
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#159
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Szenekenner
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 231
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Zitat:
Zitat von Hafu
Mit dem Ausdruck "intervals" meint der natürlich längere Intervalle von mehreren Minuten bis hin zu 10k/ Sweet Spot Training.
Vo2-max-Training passiert selbstverständlich über der lactat threshold, aber es sollte trotzdem eine definierte Anstrengung und keine maximale Anstrengung sein. Solche Trainingsreize setzen die Norweger aber eher nicht im Höhentraining oder in der Wettkampfvorbereitung ein, sondern im langfristigen Basetraining.
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Ich kenne das ganz gut vom Laufen. Wobei VO2max Training nicht unbedingt bedeutet, daß man an der VO2max läuft. Die Seiler Intervalle 4x8min werden wahrscheinlich eher zwischen 10k und HMRT liegen. Oder sagen wir lieber irgendwo zwischen 30min RT und 60min RT. Damit kommt wird man sich sicher sehr lange im Bereich der VO2max aufhalten. Unterscheiden sollte man davon z.B. die Billats. Sie lässt die Sportler die Intervalle wirklich an der vVO2max laufen. Das nun wieder ist eher in Richtung 3k RT.
Wenn Du nun schreibst, daß die Norweger die VO2max Einheiten eher in der Base absolvieren. Was verstehst Du genau darunter? Und machen Sie das immer noch? Zumindest kann ich mir schwer vorstellen, daß dies bei den Laktatleveln umsetzbar wäre. Vielleicht täusche ich mich auch. Und machen die immer noch solche schnelleren Einheiten oder war das eher in einem früheren Teil der Karriere? Sorry für die vielen Fragen. Ist aber spannend 
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23.11.2021, 17:33
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#160
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Szenekenner
Registriert seit: 03.04.2014
Beiträge: 219
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Der Thread wird wirklich immer spannender.
Ich würde vermuten, dass in der Base das allgemeine Vo2-Level nach oben geschraubt wird. Dann verlagert sich der Schwerpunkt auf das beschriebene Training.
Da vermute ich, abhängig vom Zielwettkampf wird das Racetempo eingeschliffen. Oder bei gegebenem Laktatlevel immer schneller gelaufen? Liegt denn das Renntempo für Blummenfelt auf der 70.3 Distanz bei 2.5mmol Laktat?
Würde er für den IM dann mit entsprechend weniger Laktat trainieren?
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