...Bekannte in Mecklenburg-Vorpommern. Die Großeltern wohnen 100 m entfernt und sie trauen sich nicht mehr, die Kinder alleine rüber zu schicken, weil da am hellichten Tag schon Wölfe durchspazieren. Oder sie stehen an der Bushaltestelle und es kommt ein Rudel vorbei.
Also, die Story nehm ich dir (bzw. eigentlich ihr) so echt nicht ab.
Es wäre erstens ein vollkommen untypisches Verhalten der Tiere, welches alleine für sich schon jedwede Aktionen von allen möglichen Befürwortern wie Gegnern als auch Forschern nach sich gezogen hätte und zweitens ists normal ein irrsins Aufwand, einen Wolf oder gar ein Rudel in freier Wildbahn zu beobachten;- und dort kann man an ner Haltestelle sitzen und die spazieren vorbei?
Da möchte ich hin!
Neenee, Wölfe sind naseweis aber gehen dem Menschen ausm Weg.
Hab auch grad mal gegoogelt und keinerlei Hinweise drauf gefunden, dass in MV Rudel mit derart atypischem Verhalten (noch) lebten.
Wenns so wäre, hätte man sie imho entweder mit ner Lebendfalle eingefangen und umgesiedelt oder tatsächlich zum Abschuss freigegeben, wenn ihr Verhalten so untypisch gewesen wäre, dass weitere daraus folgende, ebenso untypische und damit unberechenbare Verhaltensmuster eine akute Bedrohungslage bedeutet hätten.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Wie erwähnt, waren die Berichte aus zweiter Hand, das stimmt. Was die Leute aber ebenfalls aufregt ist, dass die in ihren Augen "grünen Spinner in ihren tollen Stadtwohnungen" ihnen auf dem Land vorschreiben wollen, ob man mit Wölfen leben kann oder nicht.
Mit Vergleichen, wieviele Menschen durch Wölfe zu Schaden kommen oder durch Autos, etc. wird man bei den direkt Betroffenen aber auch nichts erreichen. Da wird natürlich damit argumentiert, ob erst was passieren muss, bevor was gemacht wird.
Genau so haben wir bei uns im Ort argumentiert, bis endlich eine Tempo 70 Zone an der Straße neben dem Ort eröffnet wurde, an der zwei Bushaltestellen stehen und täglich Schulkinder drüber müssen.
Soweit ich informiert bin, ist es übrigens nicht so leicht, einen Schadensersatz für von Wölfen geschossene Tiere zu bekommen. Hängt glaub ich damit zusammen, ob man das als Haupterwerb macht. Und gerade die Hobby-Züchter hängen halt oft auch an ihren Tieren. Da wiegt der Verlust um das Tier schwerer, als der finanzielle Verlust.
Bei uns am Ort im Jagdgebiet wurden im letzten Jahr über 50 Füchse geschossen. Das hat mich richtig schockiert. Hätte gar nicht gelaubt, dass so viele unterwegs sind bei uns. Ab und zu sieht mal halt mal einen in der Dämmerung.
Ach ja, und den Lindner und die FDP will ich natürlich keinesfalls verteidigen
...dass die in ihren Augen "grünen Spinner in ihren tollen Stadtwohnungen" ihnen auf dem Land vorschreiben wollen, ob man mit Wölfen leben kann oder nicht...
Naja, die 'grünen Spinner in ihren tollen Stadtwohnungen' dürften im Gegenzug bemängeln, dass das Landvolk alles gleich abknallen (oder aufm Acker kaputtspritzen) will, was sich in irgendner Form dem ungestörten Ertrag entgegenstellt...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Naja, die 'grünen Spinner in ihren tollen Stadtwohnungen' dürften im Gegenzug bemängeln, dass das Landvolk alles gleich abknallen (oder aufm Acker kaputtspritzen) will, was sich in irgendner Form dem ungestörten Ertrag entgegenstellt...
Im Spessart und Odenwald wird das gerade auch diskutiert. Die Bedenken sind natürlich groß. Wir Menschen sind da schon sehr anmaßend, was die Natur anbelangt.
Eine Feststellung war übrigens, daß Zecken immer noch ein deutlich größere Gefahr für den Menschen darstellen, als Wölfe.
Wolfssichere Zäune müssen 3 m hoch sein und so dicht, dass dann nicht mal mehr ein Hase durchkommt. Das wäre ein unvorstellbarer Aufwand, alle Weiden so einzuzäumen. Schutzhunde, die Wölfe vertreiben, sind auch nicht so ohne und würden dann auch auf Hunde von Sparziergehen losgehen, wurde mir mal erklärt. Die verteidigen gegen alles und unterscheiden nicht zwischen Wolf und Schoßhund.
Also 3 m ist Quatsch. Eine Studie aus Dänemark hat gezeigt, dass Litzenzäune bis 1,10 m überwunden werden können und empfehlen 1,50 m. Eine andere Studie aus der Schweiz hat gezeigt, dass Weidenetze bis 90 cm ausreichend waren, während Litzenzäune ggf. überwunden/untergraben werden. Von 3 m ist da nirgendwo auch nur ansatzweise die Rede. Das ist eher die übliche Effekthascherei und Panikmache.
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Faris al Sultan: "Wenn Du beim Schwimmen feststellst, dass Du Wasser in der Schwimmbrille hast, hast Du zwei Möglichkeiten: 1. Anhalten - Schwimmbrille leeren - weiterschwimmen. 2. Es ist kein Wasser in der Brille."
Im Spessart und Odenwald wird das gerade auch diskutiert. Die Bedenken sind natürlich groß.
Was wird da auch grad diskutiert?
Welche Bedenken?
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.