Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Danke für’s Teilen!
Diese Einschätzung der Wattzahlen halte ich für übertrieben.
Wenn jemand mit 320 Watt vorneweg qualmt, fahre ich da nicht mit 200-220 Watt hinterher, auch nicht als Vierter in einer Reihe. Für eine derartige Ersparnis von rund 35% bräuchte es nach meiner Einschätzung direkten Windschatten unmittelbar am Hinterrad des Vordermanns.
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Zitat:
Zitat von captain hook
Ich bin letztens ne lockere Einheit gefahren mit einem Kumpel direkt am Hinterrad. Der sparte 34w bei 43,5kmh avg speed. Der war ähnlich groß wie ich, Material eher noch besser als meins.....
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Ich hatte noch keine Zeit mich im Detail mit den Wattzahlen von Skipper und van Berkel im Detail zu beschäftigen, werde dies aber evt. noch nachholen.
Die genannten Zahlen von Skipper sind mutmaßlich etwas übertrieben dargestellt und beziehen sich evt. auf Phasen, in denen er versucht hat, von der Gruppe weg zu kommen.
Positiv für beide (wie übrigens auch für Sam Long) möchte ich hervorheben dass sie überhaupt transparent mit ihren Daten umgehen. ich habe ja schon ein paar mal geschrieben, dass das für mich ein Element besonderer Glaubwürdigkeit ist. Von der sechsköpfigen Führungsgruppe ist übrigens Ceccarelli der einzige, der seine Daten vom Wettkampf offen teilt.
Bei den Erwägungen zur Wattersparnis muss man meines Erachtens nach
stets den Begleittross auf Motorrädern (Kameramotorräder, Schiedsrichter, Fotografen) mit berücksichtigen.
Ich bin in längst vergangenen Zeiten (1995) mal mit Hellriegel und Zäck zusammen aus dem Waser gekommen in Roth (damals noch Ironman Europe). Zu der Zeit hatte ich leider noch keinen Wattmesser, aber es war sehr leicht für mich damals zumindest bis zum ersten steilen Berg in Heideck regulär mitzufahren, obwohl Zäck und Hellriegel damals die mit Abstand besseren Radfahrer im Vergleich zu mir waren.
Gerade die Kameramotorräder und Fotografen halten sich bevorzugt bei den Stars des Rennens auf. In der zweiten Gruppe war das eindeutig Sam Long, so dass hinter Long im Durchschnitt des Rennens viel mehr Windschatten zu erlangen ist, als es bei 10m Abstand hinter einem einzelnen Radfahrer zu erwarten ist. Bei Wind von links gibt es 10m hinter einem Radfahren nahezu überhaupt keinen Windschatten mehr. Wenn aber ein Kameramotorrad (mit Fahrer plus Kameramann) links neben diesem Radfahrer fährt, profitiert der dahinter regelkonform fahrende Athlet weitaus mehr von dem Windschatten, als ihn ein Fahrradfahrer mit schlanker, aerodynamischer Silhouette 10m vor ihm jemals bei Windstille bieten könnte.
Wir alle haben uns am Sonntag über die guten Bilder der Live-Übertragung gefreut und wir wollen ja auch nicht, dass eine Gruppe stets nur von hinten gefilmt wird, aber wir sollte auch nie vergessen:
diejenigen, die diese Bilder produzieren, beeinflussen oft nicht unerheblich das Rennen selbst.
Im Profi-Radsport fahren bei jedem Rennen mehrere sogenannte Regulatoren mit, die nichts anderes zu tun haben, als dafür zu sorgen, dass Fotografen und Kameramotorräder, die ja stets schöne Bilder, möglichst von vorne haben wollen, das Rennen nicht beeinflussen und dass in kritischen Rennphasen, wenn bestimmte Fahrer aus Gruppen zurückfallen, die Teamfahrzeuge diese Fahrer solange nicht überholen dürfen, bis der Abstand groß genug ist, dass der Teamfahrzeug-Tross an den Fahrern vorbeikommt, ohne diese wieder an die Gruppe heranzuführen.
Sowas ähnliches bräuchten wir mEn auch für die großen Triathlonrennen (neben dem Ersetzen der anachronistischen, die schnellen Schwimmer bevorzugenden 10m-Abstandsregel durch die mehrfach erfolgreich getestete 20m-Regel die zu mehr Positionsverschiebungen beim Radfahren und zu kleineren Radgruppen führt).