Ist schon krass.. ich kenne das aus anderen Teilen bei uns auch - bin selbst aber froh, dass mein Chef sich über die allgemeinen Anordnungen hinwegsetzt und alle seit Monaten ins HO geschickt hat. Wir dürfen freiwillig ins Büro, haben dann aber die Verpflichtung uns abzusprechen, sodass möglichst nur einer im Büro ist. (was auch gut klappt - sind aber alles auch Naturwissenschaftler, die sich zumindest grundlegend mit dem Infektionsgeschehen beschäftigen/auskennen)
Das ist das einzige, was hier auch noch klappt. Es darf auch hier immer nur eine Person im Büro sitzen. Kollegen aus den 2er Büros müssen sich auch absprechen. Wir haben seit dem Sommer eine 50% Anwesenheitsregelung. Auf diese wird gepocht. Dienstreisen sind untersagt und auch Besprechungen sollen über TEAMS stattfinden.
Aber das ist nicht der Punkt. Die Flurkommunikation oder Mittagspausen werden nicht weniger. Immerhin herrscht aber Maskenpflicht außerhalb der eigenen Büros (also auf dem Flur).
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Ich hatte jetzt schon öfter das Thema Weihanchtspläne im Bekanntenkreis. Und immer höre ich "Es wird ganz sicher keine Kontaktbeschränkungen über Weihnachten geben, weil sich eh keiner dran halten würde. Wer soll mich dran hindern, Weihnachten als Familienfest zu feiern?"
Kenne ich auch und das zeigt aus meiner Sicht das ganze Problem:
Entweder hält man die Massnahmen für sinnvoll und hält sich daran, egal, ob es verboten ist oder nicht, oder man hält die Massnahmen für überflüssig und halt sich nich daran, auch wenn es verboten ist.
Wie schonmal geschrieben: nach meinen Beobachtungen gibt es überwiegend zwei Gruppen:
- Die einen überlegt sich schon, ob es in Ordnung ist, wenn sich zufällig drei oder vier Kinder auf dem Spielplatz treffen.
- Die andere Gruppe plant ungeniert den Indoor-Kindergeburtstag +10 Kindern und/oder wählt bewusst einen Ort, der wenig bis gar nicht kontrolliert wird.
Nur, solange die zweite Gruppe sich nicht an die Regeln hält, kann die erste Gruppe machen was sie will. Sie sind nicht die Pandemietreiber bzw. hier entstehen nicht die Hotspots.
Genauso wird es an Weihnachten laufen, egal ob Regeln oder Verbote; Die einen werden den Kreis möglichst klein halten, die anderen werden ungeniert im großen Kreise feiern und/oder Weihnachten zu DER einen großen Ausnahme ernennen.
Entweder hält man die Massnahmen für sinnvoll und hält sich daran, egal, ob es verboten ist oder nicht, oder man hält die Massnahmen für überflüssig und halt sich nich daran, auch wenn es verboten ist.
Wieso hältst du es für unrealistisch, dass man die Massnahmen für überzogen hält und sie trotzdem einhält?
Und da fehlt noch der in meinen Augen problematische Anteil der Bevölkerung: diejenigen, die die Maßnahmen für sinnvoll halten, sich aber dann dennoch nicht dran halten ("Naja, das eine Mal wird schon passen..."). Und das ist ein sehr hoher Anteil!
Kenne ich auch und das zeigt aus meiner Sicht das ganze Problem:
Entweder hält man die Massnahmen für sinnvoll und hält sich daran, egal, ob es verboten ist oder nicht, oder man hält die Massnahmen für überflüssig und halt sich nich daran, auch wenn es verboten ist.
Wie schonmal geschrieben: nach meinen Beobachtungen gibt es überwiegend zwei Gruppen:
- Die einen überlegt sich schon, ob es in Ordnung ist, wenn sich zufällig drei oder vier Kinder auf dem Spielplatz treffen.
- Die andere Gruppe plant ungeniert den Indoor-Kindergeburtstag +10 Kindern und/oder wählt bewusst einen Ort, der wenig bis gar nicht kontrolliert wird.
Nur, solange die zweite Gruppe sich nicht an die Regeln hält, kann die erste Gruppe machen was sie will. Sie sind nicht die Pandemietreiber bzw. hier entstehen nicht die Hotspots.
Genauso wird es an Weihnachten laufen, egal ob Regeln oder Verbote; Die einen werden den Kreis möglichst klein halten, die anderen werden ungeniert im großen Kreise feiern und/oder Weihnachten zu DER einen großen Ausnahme ernennen.
M.
Ja so sehe ich das auch und so ist es bei uns auch. Es ist sehr schwierig.
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Dann gucke dir doch die Zahlen an. Vor einigen Seiten habe ich anhand der Divi-Intensivregisterdaten aufgezeigt, dass der relative Anstieg der Intensivpatienten abflacht und sich abschwächt. Wir haben also trotz steigener Infektionszahlen eine weniger schlimme Situation auf den Intensivstationen. Selbstverständlich steigen die absoluten Zahlen, dennoch beobachten wir eine "positive" Entwicklung, trotz "schwacher" Maßnahmen.
Ich möchte meinen vorherigen Kommentar daher etwas revidieren und dir mehr recht geben
Hätte mit einer größeren zeitlichen Verzögerung zwischen Infektionszahlen und Intensivzahlen gerechnet (aka "2-3 Wochen").
Wenn ich die genannten Statistiken vergleiche komme ich (allerdings SEHR mit Vorsicht zu genießen - genau wird es sich wie so oft wohl erst hinterher sagen lassen ...) aktuell auf rund eine Woche Verzug.
Beispiel: Ab Ende Okt kann man ein Abflachen der Infektionszahlen erkennen, ab dem 7. Nov evt. das Pendant bei den Intensivzahlen. Darauf basierend könnte der bisherige Infektionspeak vom 13.Nov auf einen Peak bei der Intensivmedizin am 20.Nov schließen lassen. Hoffen wirs einfach Erschwerend mag dazu kommen, dass Intensivpatienten mWn längerer medizinischer Betreuung bedürfen als leicht Erkrankte, sodass sich Peaks ggf länger auswirken.
Sorry - sehr viele ggf und evt und könnte.. Aber für definitive Aussagen ist mir das alles zu schwammig und noch cniht retrospektiv genug
Womit Du definitiv recht hast: etwas Optimismus schadet nicht!
Dann machst du den Fehler, dass du dir nur die absoluten Zahlen anschaust. Wie bereits im vorigen Post beschrieben flacht der relative Anstieg der Corona-Patienten auf den Intensivstationen weiter ab. Wir haben also auch hier einen positiven Effekte der Maßnahmen vor (!) dem Lockdown.
Die Berechnungen kannst du ganz einfach anhand der Daten vom Divi-Intensivregister selbst vornehmen.
Hier eine schnelle Visualisierung meinerseits:
Dabei habe ich nur die letzten 100 Tage beachtet. Wir hatten einen starken relativen Anstieg, den wir mittlerweile zum Glück bremsen konnten. Wie gesagt: VOR dem Lockdown.
Zitat:
Zitat von craven
Beispiel: Ab Ende Okt kann man ein Abflachen der Infektionszahlen erkennen, ab dem 7. Nov evt. das Pendant bei den Intensivzahlen. Darauf basierend könnte der bisherige Infektionspeak vom 13.Nov auf einen Peak bei der Intensivmedizin am 20.Nov schließen lassen. Hoffen wirs einfach Erschwerend mag dazu kommen, dass Intensivpatienten mWn längerer medizinischer Betreuung bedürfen als leicht Erkrankte, sodass sich Peaks ggf länger auswirken.
Sorry - sehr viele ggf und evt und könnte.. Aber für definitive Aussagen ist mir das alles zu schwammig und noch cniht retrospektiv genug
Womit Du definitiv recht hast: etwas Optimismus schadet nicht!
Habe nochmal meine Visualierisung von vor einer Woche angehängt. Zu sehen ist dort (Stand 13.11), dass in den vergangenen Tagen ein Rückgang des relativen Wachstums der Intensivpatienten zu beobachten ist. Für eine Aktualisierung fehlt mir gerade die Zeit, aber falls jemand Lust hat, die Daten gibt es freizugänglich und Excel hat wahrscheinlich auch jeder.
Da Intensivpatienten durchaus mehr Zeit auf der Station verbringen, dürfte es dort durchaus voller werden und ggf. auch zu Problemen führen. Dennoch sehen wir retrospektiv, dass sich der Anstieg "entspannt" und wir die Lage "unter Kontrolle" haben.
Ich bin der Meinung, dass es in Deutschland nicht an Massnahmen mangelt sondern das Problem bei den Menschen liegt, welche die Massnahmen ignorieren (soweit es ihnen möglich ist).
Wieso hältst du es für unrealistisch, dass man die Massnahmen für überzogen hält und sie trotzdem einhält?
Und da fehlt noch der in meinen Augen problematische Anteil der Bevölkerung: diejenigen, die die Maßnahmen für sinnvoll halten, sich aber dann dennoch nicht dran halten ("Naja, das eine Mal wird schon passen..."). Und das ist ein sehr hoher Anteil!
Das war natürlich überspitzt formuliert. Natürlich gibt es auch eine Grauzone.
Ich schreibe es mal anders: Alle, die versuchen, sich an alle Regeln zu halten, sehe ich nicht als das Problem an, auch wenn es hier und da zu kleinen Übertretungen kommt. Wenn sich zufällig ein oder zwei Kinder zu viel auf dem Spielplatz treffen, wird das mit Sicherheit nicht das Problem sein und daraus nicht ein neuer Hotspot entstehen.
Als Problem sehe ich diejenigen an, die bewusst fortwährend und/oder massiv die geltenden Regeln überschreiten. Dazu gehören auch der überwiegende Anteil der "Naja, dieses eine Mal...".
Und ja, auch hier muss man unterscheiden. Wenn sich das "eine mal" zufällig die Kinder auf dem Spielplatz treffen, ist es aus meiner Sicht etwas anderes, wie wenn ich "nur dieses eine mal" den großen Kindergeburtstag oder die große Weihnachtsfeier organisiere.
Wie oben von andere geschrieben: Wenn sich alle Mühe geben würden, sich an die Regeln zu halten, ist es auch kein Problem, wenn es - aus Zufall oder Unachtsamkeit - zur einen oder anderen kleinen Regelübertretung kommt.