Nein. Wenn man AZ richtig verteilt, dann stellt sich für die 30jährige überhaupt nicht die Frage ob AZ oder Nichts. AZ liefert (nach Spiegel Grafik geschätzt) 11 Mio Impfdosen in Q2. Die lassen sich vollständig an Ü60 verimpfen. Der größte Anteil kommt von Biontech. Also: falls eine 30jährige Frau impfberechtigt ist, dann kann man ihr Biontech anbieten und die AZ vollständig bei Ü60 verimpfen. Es gibt keinerlei Nachteile, nur Vorteile. Warum sollte man also das zusätzliche Risiko mit AZ für jüngere Frauen eingehen?
Das ist auch meine Meinung und IMHO hat die Stiko auch eine vernünftige Entscheidung mit ihrer Anwendungseinschränkung auf unter 60jährige getroffen. Auf jeden Fall vernünftiger als die EMA, die gestern zwar plötzlich zugegeben hat, dass es doch einen mutmaßlich kausalen Zusammenhang zwischen Sinusvenenthrombosen und AZ-Impfung gibt (was sie 2 Wochen zuvor noch sehr nachdrücklich widersprochen hatte), aber keine Indikationseinschränkungen (unabhängig von der Verfügbarkeit von Alternativ-Impfungen) empfohlen hat.
Auch Sandra Ciesek hat sich im jüngsten NDR-Coronavirus-Update-Podcast für das deutsche Vorgehen in Abrenzung zur EMA-Empfehlung stark gemacht.
Demnach gestern 656K Impfungen, davon 564K Erstimpfungen! (Wobei ich denke, dass die Menge der Impfungen durch Hausärzt*innen da von zwei Tagen kumuliert wurden)
Mal schauen, auf welche täglichen Mengen es sich jetzt in den nächsten Tagen / Wochen einpendeln wird.
Bremen mit 16,5 % Impfquote (Erstimpfungen), Saarland 15,9 % usw.
Vielleicht hilft dies vom Bundesgesundheitsministerium:
"Wie sollten sich mit AstraZeneca-Geimpfte bei Beschwerden verhalten?
Geimpfte sollten sich sofort an einen Arzt wenden, wenn sie vier bis 16 Tage nach einer Impfung - also nach Abklingen der üblichen Impfreaktionen - Symptome wie Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen oder Schwellungen in Armen oder Beinen entwickeln. Auch bei starken oder anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen sollten Betroffene sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen." https://www.bundesgesundheitsministe...ca.html#c20960
Danke, die Infos habe ich auch gelesen. Zur Einschätzung des Risikos (das für mich als Mann ja schonmal sehr niedrig ist), fände ich eben ein paar Infos mehr hilfreich, insbesondere wie schnell so eine Sinusvenenthrombose kritisch werden kann, also wie schnell ich mich an einen Arzt wenden muss, wenn ich erste Symptome feststelle? Kann ich abwarten, bis deutlichere Symptome auftreten oder muss ich mich unverzüglich zum Arzt begeben? Reicht der Hausarzt, gehe ich besser direkt zur nächsten Notaufnahme oder rufe ich gleich den Notarzt?
Mir ist dabei schon klar, dass das nicht eindeutig zu beantworten ist.
Ich denke aber, dass es für viele einen Unterschied in der Risikobewertung macht, ob man nach Auftreten der ersten Symptome Minuten, Stunden oder Tage Zeit hat, ensprechende Massnahmen einzuleiten, also ob ich als Patient eine realistische Chance habe, die Symptome rechtzeitig zu erkennen?
Man findet allerdings sehr wenig informationen darüber.
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Ich denke aber, dass es für viele einen Unterschied in der Risikobewertung macht, ob man nach Auftreten der ersten Symptome Minuten, Stunden oder Tage Zeit hat, ensprechende Massnahmen einzuleiten, also ob ich als Patient eine realistische Chance habe, die Symptome rechtzeitig zu erkennen?
Man findet allerdings sehr wenig informationen darüber.
M.
Von den wenigen tödlichen Fällen gibt es ja im Netz bei einigen sehr genau Beschreibungen der zeitlichen Verläufe (z.B. die junge Lehrerin aus Marbella, die Krankenpflegerin aus dem Allgäu oder auch von den in Norwegen aufgetretenen Fällen) und dort war es eigentlich nie ein ganz plötzliches fulminantes Geschehen, sondern eher über mehrere Tagen bis zwei Wochen sich verschlechternde Symptome.
Ob Hausarzt oder Notaufnahme die erste Anlaufstelle ist, wenn unklare Symptome länger als 4 Tage nach der Impfung anhalten, würde ich davon abhängig machen, ob Wochenende ist oder ob der Hausarzt schnell verfügbar ist.
Es spricht einiges dafür, dass die Sinusvenenthrombose außer mit speziellen Gerinnungshemmern auch in ihrem Krankheitsgeschehen mit Immunglobulingabe behandelbar ist, weil sie viele Parallelen mit dem schon länger bekannten HIT-Syndrom hat. Ob es dazu mittlerweile aber schon echte klinische Daten gibt, weiß ich nicht.
Man muss sich m.E. schon Fragen, ob ein einzelnes Bundesland und nicht wenigstens der Staat oder noch besser die EU das hätte machen sollen. Ich verstehe Söder einerseits: Er macht halt. Andererseits war die Impfstoffbeschaffung (ob gut oder schlecht) doch bisher immer vom Gemeinschaftsgeiste der EU getragen. Das is es was ich der EU vorwerfe. Sie ist zu träge und schaut viel zu lange zu. Aber ein Ausscheren aus dem Gemeinschaftsgeist muss sich Söder ankreiden lassen. Ich finde das bedenklich.
Jetzt macht‘s der Spahn auch selbst, weil die EU nicht will. Weil man hat ja schon genug bestellt. Ehrlich: Vollpfosten.
Wenn ich alleine das zusammenzähle was nicht pünktlich geliefert wurde während der Pandemie an Rohstoffen für die Produktion in unserem Unternehmen .... oh mei .... wenn ich da nicht aus Risikomanagementgründen und Gefühl für möglicherweise aufkommende Probleme in der Lieferkette über Bedarf bestellen und reservieren hätte lassen, wären wir nicht durchgängig lieferfähig gewesen. Dafür bedienen wir jetzt Kunden von Wettbewerbern, die wohl bei der EU auf Schulung bzgl. Bestandsmanagement waren
Von den wenigen tödlichen Fällen gibt es ja im Netz bei einigen sehr genau Beschreibungen der zeitlichen Verläufe (z.B. die junge Lehrerin aus Marbella, die Krankenpflegerin aus dem Allgäu oder auch von den in Norwegen aufgetretenen Fällen) und dort war es eigentlich nie ein ganz plötzliches fulminantes Geschehen, sondern eher über mehrere Tagen bis zwei Wochen sich verschlechternde Symptome.
Ob Hausarzt oder Notaufnahme die erste Anlaufstelle ist, wenn unklare Symptome länger als 4 Tage nach der Impfung anhalten, würde ich davon abhängig machen, ob Wochenende ist oder ob der Hausarzt schnell verfügbar ist.
Es spricht einiges dafür, dass die Sinusvenenthrombose außer mit speziellen Gerinnungshemmern auch in ihrem Krankheitsgeschehen mit Immunglobulingabe behandelbar ist, weil sie viele Parallelen mit dem schon länger bekannten HIT-Syndrom hat. Ob es dazu mittlerweile aber schon echte klinische Daten gibt, weiß ich nicht.
Danke!
Für mich würde das bedeuten, dass ich zwar ein paar Tage hypochondrisch durch die Gegen rennen würde, aber bei entsprechenden Anzeichen durchaus noch genug zeit habe, mal Luft zu holen und zum Arzt zu fahren, was das Risiko aus meiner Sicht etwas relativiert.
Für mich würde das bedeuten, dass ich zwar ein paar Tage hypochondrisch durch die Gegen rennen würde, aber bei entsprechenden Anzeichen durchaus noch genug zeit habe, mal Luft zu holen und zum Arzt zu fahren, was das Risiko aus meiner Sicht etwas relativiert.
M.
Zudem Du als Mann ein nur sehr geringes Risiko aufweist.
Bis dato wurden knapp 3mio Dosen AZ in Deutschland verimpft ( Quelle ), wobei 31 Fälle von Impfkomplikationen hinsichtlich einer Sinusvenenthrombose auftraten ( Quelle ). Von den 31 Fällen waren 2 Männer betroffen.
Klar, das waren viele Impfungen im Bereich Pflegepersonal, Erziehungs- und Bildungswesen, wo traditionell mehr Frauen im risikobehafteten Alter geimpft wurden.
Statistisch nicht richtig, aber grob 1:1.5mio... das ist immerhin 4mal wahrscheinlicher als ein Blitzschlag, da liegt's bei 1:6mio.
Zudem Du als Mann ein nur sehr geringes Risiko aufweist.
Bis dato wurden knapp 3mio Dosen AZ in Deutschland verimpft ( Quelle ), wobei 31 Fälle von Impfkomplikationen hinsichtlich einer Sinusvenenthrombose auftraten ( Quelle ). Von den 31 Fällen waren 2 Männer betroffen.
Klar, das waren viele Impfungen im Bereich Pflegepersonal, Erziehungs- und Bildungswesen, wo traditionell mehr Frauen im risikobehafteten Alter geimpft wurden.
Statistisch nicht richtig, aber grob 1:1.5mio... das ist immerhin 4mal wahrscheinlicher als ein Blitzschlag, da liegt's bei 1:6mio.
Schon klar. Trotzdem würde eine geringe Restangst bleiben, dass man dann der 3. Mann in der Statistik ist.
Wie in vielen Bereichen, fände ich, dass hier eine bessere Kommunikation grundsätzlich nicht schaden könnte.
Für den medizinischen Laien bleibt doch aus der ganzen Diskussion hängen: Gefahr von Sinusvenenthrombosen, die tödlich sein können. Wenn klar ist, dass so eine Thrombose in den meisten Fällen rechtzeitig erkannt und gut behandelt werden kann, und man eben nicht wenige Stunden nach Auftreten der ersten Symptome tot umfällt, relativiert sich das Risiko. Es würden vermutlich mehr Personen nach der Impfung in den Notaufnahmen auftauchen und entsprechende Tests einfordern, aber vielleicht würde die Skepsis gegenüber dem Impfstoff etwas abnehmen.