Liebes Triathlon-Forum,
ich hoffe, dass mir hier jemand mit einem Erfahrungsbericht helfen kann – ich bin langsam am Verzweifeln und könnte etwas Motivation gebrauchen… Ich versuche mal aufzulisten was mir im letzten Jahr alles passiert ist (sorry für den umfangreichen Bericht).
Meine Leidensgeschichte beginnt im März/April 2018: Nach dem Lauftraining habe ich nun ab an im rechten Knie einen dumpfen Schmerz gehabt, der aber nicht auf einen Unfall zurückzuführen war. Die ersten ein oder zwei Trainings habe ich das als normales Zipperlein abgetan und einfach etwas Pause gemacht.
Danach war es aber nicht mehr zu ignorieren und tat immer mehr weh. Damals war das Schmerzsyndrom entweder beim Laufen selbst ein dumpfer und nur manchmal stechender Schmerz und danach nach Ruhe (z.B. nach dem Schlafen oder bei der morgendlichen Bahnfahrt) ein Blockade-Schmerz, der aber nach einigen Minuten lockerer Bewegung wieder verschwand.
Ein Besuch beim Hausarzt brachte keinen Befund – in ein paar Wochen wiederkommen, wenn es nicht besser wird.
Nachdem die Zeit vorbei war und eine weitere augenscheinliche Untersuchung nicht reichte, wurde ich zur Physiotherapie geschickt. Die lief auch gut an und hatte vor allem die Kräftigung der Muskulatur welche die Kniescheibe bewegt (ich hoffe als Laie habe ich das richtig ausgedrückt) als Ziel.
Leider hat auch das keinen nachhaltigen Erfolg gebracht. Darum ging es dann Mitte Juli ins MRI mit dem Befund (den ersten Punkt hat man wohl als mein Problem identifiziert):
• Im Innenmeniskushinterhorn kleiner radiärer Einriss
• Leichte Chondropathie des Knorpels am medialen Femurkondylus
• Winzige popliteus Zyste
Daraufhin weitere Physiotherapie und Pause. Ich bin seit April nun schon kaum mehr gelaufen. Rad fahren geht noch gut und Schwimmen tut nur beim Abstossen weh.
Die Prognose war zum damaligen Zeitpunkt, dass sich das durchaus ein halbes Jahr hinziehen kann… Ich wäre heute froh, wenn es so gekommen wäre.
Nach den besagten 6 Monaten hat sich das Bild zumindest insoweit gewandelt, als dass der Schmerz nach Ruhe komplett weg ist. Dafür aber der Schmerz bei Bewegung nach wie vor vorhanden und vielleicht sogar ein klein wenig stärker wurde (kann aber auch die Verklärung der Vergangenheit sein).
Weitere Arztbesuche haben nun dazu geführt, dass weiterhin die Physiotherapie läuft und auch Einlagen verschrieben wurden; sowohl für die Business-Schuhe als auch für Sport/Freizeit-Schuhe. Diese trage ich seither brav auch wenn es am Anfang durchaus anstrengend für den Fuss war.
Nun ist bereits mehr als ein Jahr vergangen und die Beweglichkeit hat durch die viele Physiotherapie sicher zu genommen und auch die spezifischen Rumpfstabi-Übungen haben sicher nicht geschadet – ABER Tatsache ist leider immer noch, dass das Knie weh tut und an Laufen nicht zu denken ist.
Ich habe manchmal auf Anordnung meines Arztes versucht 15-20 Minuten zu gehen und die ersten 10 Minuten war es teilweise schon wirklich gut. Aber danach kommt der Schmerz zurück. Ich kann ihn dann durch Massage der Aussenseite des Oberschenkelmuskels etwas zurückdrängen; aber spätestens nach 25 Minuten ist er so stark, dass ich nicht mehr Laufen möchte.
Meine Fragen an potentielle Leidensgenossen:
• Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr wieder Laufen konntet?
• Gab es irgendwelche Massnahmen, die euch besonders geholfen haben im Heilungsprozess?
Vielleicht noch mein Background: ich mache schon seit rund 20 Jahren Ausdauersport und insbesondere komme ich vom Laufen. Erst nachdem ich mehr als 20 Marathons hinter mir hatte, habe ich mich nochmal an meine Schwimmschwäche gewagt – aber die Erfahrung im Laufen sollte ich eigentlich haben. Noch nie war ich so verletzt, dass ich längerfristig vom Laufen Abstand nehmen musste (früher maximal 1-2 Wochen bei Erkältung; nie wegen Laufverletzungen).
Ich bin dankbar für jeden Vorschlag und jede Idee!!!