Es ist doch nicht so kompliziert. Egal welche Kennzahlen wir verwenden, wir müssen einfach Anstiege verhindern - insbesondere schnelle wie den jetzigen. Da geht kein Weg dran vorbei.
Das ist allerdings nicht komplett möglich, vor allen Dingen nicht im anstehenden Winter. Deshalb stellt sich die Frage, wie die schlimmsten Folgen verhindert werden können. Diese Folgen hängen natürlich - trommelwirbel - mit der Zahl der Neuinfektionen zusammen. Allerdings gibt es dabei keinen einfachen monokausalen/eindimensionalen Zusammenhang - zumindest in Deutschland und aufgrund der Fülle an Daten.
Die Leute die behaupten sie handen eigenverantwortlich und bräuchten keine Gängelung.
Was spricht dagegen? Das Konzept von Center Parcs mit a) eigenständigen Häusern / Ferienwohnungen und b) viel Freiluftaktivität ist definitiv besser als ein Hotel mit Spa.
Oder einfach ausgedrückt: die Ansteckungsgefahr ist nicht höher als sonst auch. Während Leute halt ihre 100 Mann Geburtstagsfeier ohne AHA durchführen und danach 50% erkrankt sind.
Das ist allerdings nicht komplett möglich, vor allen Dingen nicht im anstehenden Winter. Deshalb stellt sich die Frage, wie die schlimmsten Folgen verhindert werden können. Diese Folgen hängen natürlich - trommelwirbel - mit der Zahl der Neuinfektionen zusammen. Allerdings gibt es dabei keinen einfachen monokausalen/eindimensionalen Zusammenhang - zumindest in Deutschland und aufgrund der Fülle an Daten.
Wenn absehbar ist, dass wir im Winter einen wesentlichen Anstieg nicht verhindern können, dann müssen wir vorher auf ein möglichst niedriges Niveau zurück. Das wird nicht einfach, muss aber sein, weil sonst alles noch schwieriger wird.
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(...) Auf einen Schlag haben sich am Donnerstagabend im Eifelkreis Bitburg-Prüm die Neuinfektionen mit dem Coronavirus mehr als verdoppelt. 22 Fälle, bestätigt am Freitagmorgen die Kreisverwaltung, seien hinzu gekommen – zu den dreien, die man zunächst am Donnerstag gemeldet hatte. (...)Ein großer Teil der aktuellen Ansteckungen geht im Wesentlichen zurück auf eine Person aus der Verbandsgemeinde Prüm, die am Mittwoch, 7. Oktober, positiv getestet wurde und am Wochenende davor (Freitag und Samstag, 2. und 3. Oktober) an zwei privaten Feiern in zwei Nachbarorten auf der Schneifel teilnahm.(...)Das Infektionsgeschehen im Kreis nähert sich also dem kritischen Inzidenz-Wert von 50 Ansteckungen auf 100 000 Einwohner pro Woche.(...)
Nur mal so im Zusammenhang mit der hier gerade diskutierten 7-Tages-Inzidenz.
Man wähnt sich weit genug von der 50 / 100.000 / 7 Tage, dann ein Superspreader-Ereignis und von einem Tag auf den anderen sieht alles anders aus.
Hat heute morgen Prof. Drosten auf die Frage geantwortet, weshalb man vor allem die Infektionen als Grundlage für Massnahmen nimmt. Diese selbst liegen ja schon in der Regel eine Woche zurück. Ca. 4-6 Wochen soll die Belegungszahlen der Krankenhäuser den Infektionen hinterherhängen.
Zitat:
Zitat von aequitas
Die Intensivbettenbelegung lässt sich doch auch prognistizieren, wie auch Streeck in seinem Kommentar geschrieben hat. Auch das ist kein Hexenwerk, falls du dich noch an die Statistikvorlesung aus deinem Studium erinnerst. Wir haben mittlerweile eine immense Datengrundlage und sollen uns immer noch an einer (!) Zahl orientieren? Das ist doch vollkommen absurd. Es können weit mehr Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um gezieltere Maßnahmen zu entwickeln und regional umzusetzen.
Bei einer solchen statistischen Prognose ist man doch genauso auf die Infektionsanzahl als Basis angewiesen.
Zitat:
Zitat von aequitas
Ich will eigentlich gar nicht an den Hygienschutzmaßnahmen etwas ändern. Was ich will: Daten, transparente Kommunikation, keinen populistischen Aktionismus und ein möglichst normales Leben in einer rechtsstaatlichen Demokratie. Dazu passen keine Beherbungsverbote, die ohnehin sinnlos und unmöglich zu kontrollieren sind, ebenso wenig wie Ausschankverbote. Weiterhin braucht es strategische Testungen und einen dedizierten Schutz der Risikogruppe. Unter Beachtung der Hygienebestimmungen sollen die Bürger ansonsten mehr eigenverantwortliche Entscheidugen treffen und das Leben normalisiert werden. Dazu gehört für mich vorrangig das Bildungssystem.
Da widersprichst Du Dir jetzt aber. Sperrstunde zähle ich zu den Hygiene- und Pandemie-Schutzmassnahmen.
Also keine Sperrstunde für Berlin ab 23 Uhr. Alle Diskos und Party´s weiter laufen lassen, keine Begrenzungen der Teilnehmenden bei Feiern, Veranstaltungen, Versammlungen. Die Infektionen würden dadurch in meinen Augen so zunehmen, dass die Behörden die Kontaktverfolgung nicht mehr bewältigen mit den entsprechenden Folgen.
Wo genau passiert das?
Beim Rauchen? Komisch, Raucher heulen einem immer wieder vor, wieviel entspannter doch früher alles war, als man mit Kindern im Flugzeug geraucht hat bis man kaum noch was gesehen hat.
Im Straßenverkehr? Komisch ist ja, dass so Dinge wie Gurtpflicht doch durchgesetzt werden.
Überall dort wo Menschen sterben und der Staat darauf Einfluss hat. Um bei dem Beispiel zu bleiben (hatte ich aber auch mehrmals erwähnt), könnten Tabakwaren sofort verboten werden, um diese 70.000 Tote zu vermeiden oder zumindest deutlich zu reduzieren. Wenn der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung so wichtig ist, wäre das doch logisch und zudem leicht umzusetzen. Das meinte ich mit zulassen einer Eigenverantwortung und der „Inkaufnahme“ von Todesfällen.
Mathematisch sind wir uns einig. Aber bei diesem letzten Satz würde ich nicht zustimmen. Gerade ein Staat sollte eine Gefahrenabschätzungen möglichst mit dem gleichen Fehler in beide Richtungen machen. Was man daraus dann macht (Maßnahmen, Einschränkungen) ist keine Aufgabe der Wissenschaft mehr, sondern der Demokratie und des Rechtsstaates.
Als Privatperson kann man im Umgang mit Covid-19 und alles anderen Lebensrisiken ja dann die Gefahrenabschätzung so machen wie es einem beliebt. Die Gedanken sind ja bekanntlich frei.
Ja, das mag sein, das ist auch mehr meine persönliche Einschätzung als vorsichtiger Mensch. Die Entscheidungen, die der Staat permanent treffen muss, möchte ich definitiv nicht treffen müssen.
Und vielleicht kommt noch hinzu, dass ich Mitte Dezember mein 2. Kind bekommen werde und aktuell lieber hätte, es würde noch 2 Monate länger in meinem Bauch bleiben.
Ich rechne mit dem schlimmsten - prepare for the worst, hope for the best.
und das Leben normalisiert werden. Dazu gehört für mich vorrangig das Bildungssystem.
Ich hab ein Sohn in der Schule und ein Frau die Lehrerin ist, das Schulsystem läuft hier (Rheinland-Pfalz) praktisch normal.
Solche Aussagen wie deine lässt bei mir einen fragenden Blick zurück, was die Leute wirklich wollen. Oder welche Welt sie sehen. Offensichtlich nicht die, die ich sehe.