Ich habe mich auf die Vorposts zum Angriff auf D geäußert und erklärt warum ich - basierend auf die 80er Szenarien - ich das nicht für wahrscheinlich halte
...
Bis vor 60 Tagen war es noch absurd sich vorzustellen das wir wieder Krieg haben in Europa....
Es ist genau diese Entwicklung, die mich beunruhigt. Heute früh laß ich auf meinem Handy eine Umfrage (ZDF?), mit dem Ergebnis, dass eine knappe Mehrheit die Lieferung von schweren Waffen in die Ukraine befürwortet.
Eine Nachbarin (Mittelklasse Wohlstandsbürgerin wie ich) erklärte mir gestern recht emotional, dass wir mit allen Mitteln Putin stoppen müssen. Ich fragte sie, ob sie wisse, was das für Konsequenzen haben kann, aber sie war sich siegesgewiß. Wußte gar nicht, dass sie Militärexpertin ist. Sie arbeitet halbtags in einer Anwaltskanzlei in Stuttgart.
Bedenklich....
Ist es wirklich etwas völlig anderes, eine taktische Atomwaffe in der Ukraine oder auf NATO-Gebiet einzusetzen? Ich habe da Zweifel und will das kurz erläutern. Vorausschicken möchte ich, dass eine taktische Atomwaffe nach meiner Kenntnis etwa ein Hundertstel der Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe hat.
Erstens: Die meisten Stimmen in diesem Thread halten den Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine für unwahrscheinlich, weil das eine atomare Antwort des Westens zur Folge hätte. Auf diese westliche Gegenwehr würde dann wohl eine oder mehrere russische Atomraketen in den Westen fliegen. Das bedeutet, ein Atomschlag auf westlichem Territorium wäre nur einen einzigen Eskalationsschritt vom ursprünglichen Einsatz auf ukrainischem Territorium entfernt. Das eine folgt auf das andere. Daher würde ich nicht davon sprechen, es sei etwas völlig anderes.
Zweitens: Falls eine russische Atomwaffe auf NATO-Gebiet explodiert, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die NATO mit Atomwaffen zurückschießt. Wir machen uns da etwas vor. Würde beispielsweise eine russische Atomwaffe Berchtesgaden zerstören, würden wir (die NATO) anschließend nicht in einen Atomkrieg einsteigen wollen, bei dem ein paar Stunden später München, Hamburg und Berlin geopfert werden. Wir Deutsche würden das nicht wollen, und auch die NATO-Länder werden das nicht wollen, denn sonst sind als nächstes Rom, Paris, London, Barcelona und New York dran. Wenn ein Atomkrieg ausbricht, gibt es nach meiner Überzeugung für die NATO-Länder keinen gegenseitigen Beistand. Denn Beistand wäre Selbstmord. Ob Putin eine Atombombe auf die Ukraine wirft oder auf ein NATO-Land, macht keinen Unterschied. In beiden Fällen gibt es keinen Beistand durch andere Länder. Nicht in Form von Atomwaffen.
- man kann hier wirklich nur spekulieren. Putin ist vermutlich skrupellos genug um abertausende Menschenleben zu opfern um seine Interessen durchzusetzen. Was hier im Forum einige vermuten lässt, dass der Einsatz von taktischen Atomwaffen durch die Russen in der Ukraine einen atomaren Angriff der Nato auf Russland bewirken würde ist mir unklar.
Zweifelsohne würde der Einsatz von taktischen Nuklearwaffen durch die Russen in der Ukraine die USA die Lage anders bewerten lassen. Denn die russische Führung müsste dann noch viel gefährlicher betrachtet werden als bisher schon, weil der Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich die Überschreitung einer moralischen Grenze bedeutet deren Nichtüberschreitung 50 Jahre lang zum Gleichgewicht des Schreckens geführt hat.
Ich schätze sehr die Beiträge von Hafu in diesem Thread weil sie auch im geopolitischen Kontext über die unmittelbaren Ereignisse in der Ukraine hinausblicken.
Die Namen sind ja egal. Die Argumente, mit denen der Einsatz russischer Atomwaffen in der Ukraine ausgeschlossen wird, lauten nach meiner Wahrnehmung in maximaler Kürze:
• Es würde den Russen militärisch nichts bringen
• Man zerstöre keine Städte, die man besitzen wolle
• Russland fürchte sich vor der NATO
• Russland würde in einem Atomkrieg untergehen
• Russland wäre auf Jahrzehnte wirtschaftlich isoliert
• Putin wolle nicht auf diese Weise in die Geschichte eingehen
• Es widerspräche den Vorstellungen von Moral
• Es bestehe die Gefahr eines Atomkriegs, aber man solle das nicht aussprechen, denn damit betreibe man russische Angstpropaganda.
Ich fragte sie, ob sie wisse, was das für Konsequenzen haben kann, aber sie war sich siegesgewiß.
Bedenklich....
Und hast du dich schon mal gefragt, welche Konsequenzen es haben kann, wenn man Putin nicht stoppt? Oder hast du deine Russland-Fahne zur Begrüßung schon bereit gelegt?
Und hast du dich schon mal gefragt, welche Konsequenzen es haben kann, wenn man Putin nicht stoppt? Oder hast du deine Russland-Fahne zur Begrüßung schon bereit gelegt?
Ich habe schon oft die Meinung geäussert, dass es Putin meiner Meinung nach um die Ukraine geht und Hitler-Vergleiche kritisiert (den meine liebe Nachbarin auch herangezogen hat). In den französischen Nachrichten wird schon offen über einen 3. Weltkrieg geredet.
Eine Nachbarin (Mittelklasse Wohlstandsbürgerin wie ich) erklärte mir gestern recht emotional, dass wir mit allen Mitteln Putin stoppen müssen. Ich fragte sie, ob sie wisse, was das für Konsequenzen haben kann, aber sie war sich siegesgewiß. Wußte gar nicht, dass sie Militärexpertin ist. Sie arbeitet halbtags in einer Anwaltskanzlei in Stuttgart.
Bedenklich....
Ich bin auch dafür, Putin zu stoppen!!!
Auch ich bin kein Militärexperte.
Die Namen sind ja egal. Die Argumente, mit denen der Einsatz russischer Atomwaffen in der Ukraine ausgeschlossen wird, lauten nach meiner Wahrnehmung in maximaler Kürze:
....
Ich zitiere mich:
Zitat:
Zitat von dr_big
Ich halte es durchaus für möglich, dass Putin in der Ukraine eine taktische Atomwaffe (oder ABC allgemein) einsetzt. Mit einem solchen Schlag könnte er z.B. den Widerstand in Mariupol beenden und hätte damit unmittelbar die Landbrücke zur Krim manifestiert. Wieviele Menschen dabei sterben (auch eigene Soldaten) dürfte ihm egal sein, der Westen würde auch nicht eingreifen. Für Russland wäre der Schaden klein, aber Putin hätte einen unmittelbaren Erfolg.