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Alt 22.06.2021, 13:35   #17
uliraffel
Ist alles so schön bunt hier!
 
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Vielen Dank für Eure Glückwünsche. Am 11.7. im Schlaubetal geht es für mich weiter. Danach kommt dann am 1.8. der Berlin-Triathlon in Treptow mit Windschattenfreigabe.
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Alt 17.07.2021, 10:57   #18
uliraffel
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Schlaubetal-Triathlon 11.07.2021

Im Jahr 2009 hatte ich zuletzt am Schlaubetal-Triathlon teilgenommen. Damals noch mit MTB, aber auch an der olympischen Distanz und nicht an der damals wie heute als MTB-Triathlon angebotenen Sprintdistanz.

Der Start der olympischen Distanz war für 11:55 Uhr vorgesehen. Trotzdem hatte ich um 10:20 Uhr großes Glück, einen der letzten Plätze auf dem eigentlich großen Parkplatz des Freibades Müllrose zu ergattern. Der Veranstalter hielt den Parkplatz für ausreichend und hatte im Vorfeld auch keine alternativen Parkmöglichkeiten bekannt gegeben.

Der Schwimmkurs ist eine große 1,5-km-Runde im Großen Müllroser See. Wie für Mitte Juli zu erwarten gab es Neoverbot. Die Strecke hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks. Dank der Veröffentlichung des Streckenplans auf der Veranstalterseite hätte man mit der entsprechenden Vorbereitung gut einschätzen können, an welcher Boje bereits wie viel der Schwimmstrecke absolviert ist. Diese Idee kam mir aber leider erst beim Schwimmen. Das Wasser wirkte sehr sauber, aber die Sicht war nicht gut genug für Schwimmen im Wasserschatten, was insofern schade war, weil durch den Massenstart das Teilnehmerfeld durchaus kompakt genug war, um ständig jemanden vor sich zu haben. Am Ende konnte ich leider nur eine 36:15, aber immerhin Platz 68 von 87 Teilnehmern aus der Ergebnisliste ablesen. Meine Platzierung im Feld und Selbsteinschätzung entsprechen meinen anderen beiden Triathlons des Jahres. Die Differenz von 2-3 Minuten schiebe ich auf Abweichungen in der exakten Streckenlänge oder den Bedingungen.

Die 37 km lange Radstrecke ist für Brandenburger Verhältnisse vom Höhenprofil sehr anspruchsvoll. Gleich zu Beginn wird ein beschrankter Bahnübergang passiert. Hier wurden wir bei der Wettkampfbesprechung darauf hingewiesen, dass laut Fahrplan kein Zug kommen dürfte, wir bei Rot aufgrund eines verspäteten Zuges warten müssen, ohne dafür eine Zeitgutschrift zu bekommen. Zumindest bei mir ging das gut. Die ersten 13 km geht es mit ein paar Wellen ohne steile Stücke relativ gleichmäßig berghoch. In Fünfeichen angekommen hat man eine Höhendifferenz von 90 Metern in den Beinen, dazu kam noch Gegenwind, so dass ich oben angekommen einen Schnitt von gerade mal 25,0 km/h auf dem Tacho hatte. Nach 5 km bergab mit Rückenwind kam dann das steilste Stück. Man kann die 50 Höhenmeter mit 4% in etwa mit dem vom Berlin-Man bekannten Anstieg zum Grunewaldturm vergleichen. Von da an ging es dann wieder runter bis Müllrose. Am Ende konnte ich schon einige Läufer auf dem Gehweg sehen, da Rad- und Laufstrecke dort parallel verlaufen. Nachdem ich auf dem Weg nach Fünfeichen einen Teilnehmer überholt habe, ansonsten aber nur überholt wurde, waren die letzten Kilometer auf dem Rad ziemlich einsam. Erst auf den letzten Metern fuhr noch ein Teilnehmer auf mich auf. Wir machten uns noch gegenseitig Mut für die anstehenden 10 km laufen. Überraschenderweise war mein 2. Wechsel schneller als seiner und ich bin vor ihm auf die Laufstrecke gegangen. Mein Schnitt von 27,8 km/h auf der Radstrecke entsprach in etwa meinen Erwartungen. Zusammen mit beiden Wechseln waren es 1:28:26 und der vorletzte Platz dieser Teildisziplin.

Die Laufstrecke ist eine landschaftlich wunderschöne Runde einmal um den Großen Müllroser See, die zum großen Teil auf dem Schlaubetal-Wanderweg verläuft. Es erfordert aber auch Aufmerksamkeit auf die Wurzeln und Unebenheiten. Aufgrund der Temperaturen von fast 30 Grad war ich sehr froh, dass die Strecke größtenteils im Schatten verlief. Nach rund 2 km führt einen die Laufstrecke genau auf einen Bahnübergang zu, an dem kurz vor meiner Ankunft auch die Schranke runterging und ein ankommender Zug zu hören war. Aber die Laufstrecke bog kurz vorher ab, wo sich dann auch gleich der erste Verpflegungsstand befand. Diese folgten in Abständen von 2,5 km. Die Abstände der km-Schilder hingegen haben leider nicht so hingehauen. Zwar standen sie ziemlich gleichmäßig, aber scheinbar wurde dort ein Maß von 1100 Metern zugrunde gelegt. Das letzte Schild mit „km 7“ befand sich dort, wo laut Streckenplan 7,7 km absolviert sind. Glücklicherweise konnte ich einschätzen, dass ich deutlich schneller unterwegs war als die Zeiten, die sich aus der Beschilderung ergeben hätten. Bis zum Schluss wusste ich dadurch aber nicht, wie schnell ich wirklich unterwegs war. Die letzten Kilometer ging es durch Müllrose, was weniger Schatten, aber dafür asphaltierte ebene Laufwege bedeutete. Im Ziel war ich zufrieden, dass ich ohne Gehpause und gefühlt in konstantem Tempo gelaufen bin und es mit 59:29 immerhin noch für eine Laufzeit unter einer Stunde gereicht hat. Die Laufzeit bedeutete Platz 77 von 88. Zwar kann ich bei kühleren Temperaturen deutlich schneller laufen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich Hitze inzwischen besser wegstecken kann als noch vor ein paar Jahren und als viele andere Triathleten in meinem Leistungsbereich.

Insgesamt stehen 3:04:11 und Platz 86 unter 90 Finishern zu Buche. Im aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen sicher hinkenden Quervergleich zu 2009 war ich im Schwimmen und Laufen langsamer und kam so trotz Rennrad statt MTB nicht an die 3:01:15 von damals heran. Bin aber dennoch insgesamt zufrieden.
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Alt 17.07.2021, 15:14   #19
FMMT
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Alt 01.08.2021, 22:54   #20
uliraffel
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Beiträge: 32
Berlin-Triathlon 01.08.2021

Eigentlich ist es im Triathlon ja nicht üblich, persönliche Bestzeiten zu führen. Zu unterschiedlich sind die exakten Streckenlängen, Streckenbeschaffenheiten und äußeren Bedingungen verschiedener Wettkämpfe. In meiner Triathlonkarriere war der Berlin-Triathlon bisher der einzige mit Windschattenfreigabe, den ich gefahren bin, davon 6x auf der olympischen Distanz und 1x auf der Mitteldistanz. Meine schnellste olympische Distanz war dort 2012 mit 2:48:34, so dass ich das als meine Bestzeit bezeichnen würde. Damals wurden noch 9 kleine statt 6 etwas größere Radrunden gefahren, die Laufstrecke führte in Richtung Treptower Park statt in Richtung Plänterwald und die Position der Wechselzone war noch anders, so dass es bei weitem nicht so lange Wege in der Wechselzone gab wie jetzt. Aufgrund meiner guten Form bin ich mit dem offensiven Ziel ins Rennen gegangen, die Zeit aus dem Jahr 2012 zu knacken und somit eine persönliche Bestzeit zu erzielen.

Das Schwimmen startete in drei Wellen (schnelle Männer, Frauen, langsame Männer) mit einem Wasserstart. Mit meiner Zielvorgabe von 2:45 h bei der Anmeldung wurde ich für mich überraschend bei den schnellen Männern eingeordnet. Geschwommen werden 2 Runden in der Spree um die Insel der Jugend. Die Wasserqualität der Spree mitten in Berlin kommt natürlich nicht an die Brandenburger Seen heran, ist mir aber dieses Jahr nicht negativ aufgefallen. Der Start meiner Welle war für 9:00 Uhr vorgesehen, es gab aber eine leichte Verzögerung, da nicht alle rechtzeitig im Wasser waren. Für mich war das insofern ungünstig, da ich beim Schwimmen auf eine störende Uhr am Handgelenk verzichte und aufgrund der Uhrzeit auf meine Gesamtzeit schließen wollte. Da ich nicht wusste, wie lange die Verzögerung war, blieb mir bis zum Schluss die Unsicherheit über meine genaue Gesamtzeit. Es machten sich etwa 150 Männer gleichzeitig auf die Strecke, was zu einem gewissen Hauen und Stechen führte. Ich stürzte mich aber mitten rein ins Getümmel, um möglichst viel Wasserschatten mitzunehmen. Mit einem guten Gefühl verließ ich schließlich das Wasser und machte mich auf den rund 2 Minuten dauernden Weg vom Wasserausstieg bis zur Wechselzone. Der nachträgliche Blick auf die Ergebnisliste ist aber enttäuschend. Mit 39:33 war ich rund 4 Minuten langsamer als ich nach meiner Selbsteinschätzung und als ich auch 2019 war. Da meine Schwimmplatzierung aber ähnlich wie vor 2 Jahren war, könnte ich mir aber auch vorstellen, dass die Strecke dieses mal länger war oder die Bedingungen schwerer.

Der erste Wechsel lief nicht ganz wie geplant. Ich spürte Probleme beim Beugen des Knies und musste mich im Sitzen umziehen, was geschätzt 15-30 Sekunden extra gekostet hat. Dann konnte ich mein Rad bis zum Ende der Wechselzone schieben, was noch einmal rund 2 Minuten gedauert hat. Ich kann mich an keinen Triathlon mit so einer langen Wechselzone erinnern.

Das Radfahren findet auf einem abgesperrten Rundkurs statt. Es werden 6 Runden à 6,3 km mit Windschattenfreigabe gefahren, wobei jede Runde 5 Kurven hat. Davon sind 4 gut zu fahren und mit einem kleinen Antritt kann man auch an seiner Gruppe dranbleiben. Die 5. Ist eine echte Spitzkehre, bei der man zwangsläufig den Schwung nahezu komplett verliert. Aufgrund der Windschattenfreigabe und der damit verbundenen Einschränkung der Räder habe ich mit meinem klassischen Rennrad keinen so großen Materialnachteil wie sonst im Triathlon. Außerdem finde ich es ganz spannend, taktisch zu fahren und Rennsituationen zu beurteilen, wann es sich lohnt, ein paar Extrakörner zu investieren und wann nicht. Das ist mir dieses Mal nach meinem Gefühl gut gelungen, so dass ich am Ende 1:07:26 für rund 38 km sowie einen Schnitt von 34,0 km/h auf dem Tacho zu stehen hatte. Mit beiden Wechseln zusammen und auch den damit verbundenen ewigen Wegen sind es dann 1:18:09 gewesen.

Man ist gefühlt schon ewig auf der Laufstrecke, ehe man dann über die Zeitmessmatte läuft, die offiziell den Beginn der Laufstrecke darstellt. Laut meiner Kalkulation sind es von da aus aber auch nur noch rund 9,5 km zum Ziel. Gelaufen werden 2 Runden um den Plänterwald, die zum Teil aber auch sehr sonnig sein können. Dieses Mal war mit 20°, bewölkt, wenig Wind und keinem Regen aber das vermutlich perfekte Triathlon-Wetter, so dass das keine Rolle spielte. Ich fühlte mich nach wie vor gut und ging die Laufstrecke offensiv an. Aufgrund der Unsicherheit, was die Startzeit betrifft, war ich ja unsicher, wie schnell ich wirklich sein muss für mein Bestzeit-Vorhaben. Ich konnte bis zum Schluss ein für mich hohes Tempo halten, kämpfte um jede Sekunde und war mit der Laufzeit von 51:02 letztendlich hochzufrieden.

„Das muss doch für eine Bestzeit gereicht haben“ dachte ich mir, bevor ich dann bei den Live-Ergebnissen der Zeitmessfirma meine Zeit ablas. Mit 2:48:44 fehlten dann aber doch 10 Sekunden. Die überraschend langsame Schwimmzeit war nur schwer zu kompensieren und die verlorenen Sekunden beim ersten Wechsel haben dann letztendlich den Ausschlag gegeben. Die Enttäuschung hielt aber nicht lange an, da die Zufriedenheit mit meiner Leistung überwiegt. Außerdem findet der Berlin-Triathlon ja öfter statt als Olympische Spiele. Eine neue Bestzeit beim Berlin-Triathlon 2022 ist ein hoffentlich realistisches Ziel.
uliraffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2021, 18:50   #21
teofilo
 
Beiträge: n/a
Top Veranstaltung (wie "früher").
Gefühlt war der Schwimmkurs leicht anders gesteckt, so dass er etwas länger gewesen sein könnte, was die etwas langsamere Schwimmzeit erklären könnte.
Die Laufstrecke Plänterwald ist deutlich besser. Der zusätzliche Radschlenker mit Haarnadelkurve ist nicht so gelungen.
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Alt 09.08.2021, 17:42   #22
uliraffel
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Registriert seit: 05.08.2020
Beiträge: 32
Zitat:
Zitat von teofilo Beitrag anzeigen
Top Veranstaltung (wie "früher").
Gefühlt war der Schwimmkurs leicht anders gesteckt, so dass er etwas länger gewesen sein könnte, was die etwas langsamere Schwimmzeit erklären könnte.
Die Laufstrecke Plänterwald ist deutlich besser. Der zusätzliche Radschlenker mit Haarnadelkurve ist nicht so gelungen.
Mit der Laufstrecke sehe ich genauso. Die Haarnadelkurve ist fies, weil man da immer den Schwung und meistens auch den Anschluss verpasst. Andererseits finde ich es gut, dass die Runde länger ist und dafür weniger Runden gefahren werden.
uliraffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.08.2021, 20:50   #23
uliraffel
Ist alles so schön bunt hier!
 
Registriert seit: 05.08.2020
Beiträge: 32
8.8.21 Scharmützelsee-Triathlon

Genau eine Woche nach dem Berlin-Triathlon war ich für eine weitere olympische Distanz angemeldet. Da ich befürchtet habe, dass einige Triathlons dieses Jahr ausfallen, habe ich mir ein dichtes Wettkampfprogramm zusammengestellt, damit im Falle von Ausfällen auch noch was übrigbleibt. Vor 2 Jahren bei der Premiere des Scharmützelsee-Triathlons war ich angemeldet, musste aber wegen Zahnschmerzen passen. Auch dieses Mal blieb ich nicht von gesundheitlichen Problemen verschont. Meine Probleme mit dem Magen waren in der Retrospektive schon vor dem Start da, ich habe sie aber nicht richtig wahrgenommen. Im Vorfeld hat mir Mut gemacht, dass Kristian Blummenfelt mit einem BMI um die 25 olympisches Gold im Triathlon gewonnen hat. Da das so in etwa meinem BMI entspricht, müsste damit widerlegt sein, dass ich zu schwer bin für die ganz großen Erfolge im Triathlon.
Die Schwimmstrecke bestand aus 2 dreieckigen Runden à 750 Metern mit Landgang im Scharmützelsee. Es wurde in 3 Wellen gestartet: junge Männer, dann Frauen und dann alte Männer, wobei ich kurz vor meinem 46. Geburtstag als einer der jüngsten der alten Männer ins Rennen ging. Durch den starken Wind war starker Wellengang, was das Schwimmen schwer machte. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass nur noch wenige hinter mir sind. Am Ende war die Zeit mit 32:10 doch überraschend gut, wobei das Schwimmen im Wasserschatten sehr geholfen hat. Außerdem bekomme ich langsam das Gefühl, dass Landgang eine Menge zu guten Schwimmzeiten beiträgt.

Eine relativ kurze Wechselzone sollte normalerweise gute Wechselzeiten ermöglichen. Bei mir war es trotzdem nur eine 4:27 und damit der letzte Platz unter allen Teilnehmern, ohne dass dieses Mal dabei irgendetwas besonders schief gelaufen ist. Offiziell nicht mehr Teil der Wechselzone war aber ein 200 Meter langes Schiebestück auf der Strandpromenade. Mein Fahrradtacho zeigte 10 km/h an, was ganz schön flott ist für leichtes Berganlaufen mit Radschuhen und dabei auch noch ein Rad zu schieben.

Die Radstrecke besteht aus 2 Runden à 22 km mit vielen kleinen Anstiegen und Abfahrten. Fast gleich am Anfang geht es nach Marienhöhe hoch. Dabei handelt es sich um einen Anstieg, der zwar kürzer, aber steiler ist als mein aus dem Berlin-Man bekannter Referenzanstieg zum Grunewaldturm. In der 2. Runde war ich kurz davor, zum ersten Mal in meiner Triathlonlaufbahn abzusteigen und zu schieben. Oben angekommen musste ich mich auch erst mal sammeln. Die Runde stimmt zu ungefähr einem Viertel überein mit der Runde der Vorgängerveranstaltung Storkow-Triathlon. Ich schätzte die Runde ähnlich schwierig ein und habe mit einem Schnitt von 28 km/h kalkuliert. Der böige Südwestwind hat mir da aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es gab gefühlt nicht ein Stück der Runde, auf dem es weder Gegenwind noch Anstiege gab. Die letzten 5 km waren dann bergab mit Rückenwind, aber bis auf ein kurzes Stück mit 40 km/h war wenig davon zu merken. Nach einer Runde hatte ich einen Schnitt von 27,3 km/h auf dem Tacho. In der 2. Runde gaben mir die Anstiege und der Gegenwind völlig den Rest und es war kaum mehr an einen normalen Tretrhythmus zu denken. Dass mein Gesamtschnitt am Ende der 2. Runde auf 26,0 km/h sank, spricht für sich. Selbstgestoppt waren es 1:43:19 für 44 km und offiziell inklusive der Schiebepassage am Anfang und am Ende 1:46:26.

Der zweite Wechsel lief gefühlt nicht so gut wie der erste, aber mit 3:30 war er zumindest nicht der langsamste des Feldes.

In der Hoffnung, dass der Disziplinenwechsel mir zu neuem Schwung verhilft, bin ich auf die Laufstrecke gegangen. Die Strecke besteht aus zwei Abschnitten à 5 km, die im Wesentlichen eine Pendelstrecke sind. Nur im etwa 500 Meter große Wendekreis am entferntesten Ende der Strecke sieht man keinen Gegenverkehr. Etwa die Hälfte der Strecke ist im Schatten, was mehr ist, als man beim Blick auf die Streckenkarte vermuten würde. Es war jeder Kilometer der Laufstrecke markiert und nach meiner Einschätzung standen die Schilder auch an der richtigen Stelle. Bei meinen olympischen Distanzen dieses Jahr war ich weit davon entfernt, Gehpausen einlegen zu müssen. Jetzt war es aber schon bei einem kleinen Anstieg nach 2,5 km der Fall. Von da an konnte ich kaum mehr als 5 Minuten am Stück laufen, ohne zwischendurch gehen zu müssen. Eigentlich hätte ich bei km 5 aufsteigen können. Mir war klar, dass ich bestimmt 20 Minuten über der Zeit bleibe, die ich mir eigentlich vorgestellt habe, aber ich wollte bei meiner Generalprobe für den Berlin-Man in zwei Wochen zumindest ins Ziel kommen. An der Wendemarke konnte ich erkennen, dass rund 2 Minuten vor mir sich noch ein Teilnehmer befand. Mit zunehmend schlechter werdendem Verhältnis von Lauf- und Gehzeiten schwanden aber die Chancen, noch jemanden einzuholen. Als ich bei km 7 war, haben mich dann auch die Helfer als Letzten des Feldes identfiziert und so machte ich zum zweiten Mal in dieser Saison mit dem Schlussfahrrad Bekanntschaft. Am Schluss war es nicht die fehlende Kraft, die mich zum Gehen zwang, sondern mein Magen, der mir empfahl, jetzt lieber nicht zu Laufen. Nach 1:13:00 für 10 Kilometer kam ich letztlich ins Ziel. Mir ist aufgefallen, wie viel Zuspruch man bekommt, wenn man sich als Letzter ins Ziel kämpft.

Wegen der überlangen und schweren Radstrecke und der Schiebepassagen habe ich ohnehin nur eine Zeit um die 3:15 eingeplant. Insgesamt stand mit 3:39:33 aber eine sehr enttäuschende Zeit zu Buche. Beim Blick auf die Ergebnisliste stellte ich fest, dass aus der ersten Welle der jungen Männer noch jemand langsamer war. So war es zwar ein gefühlter letzter Platz, aber offiziell doch der vorletzte. Auf dem Weg nach Hause habe ich dann noch alles aus mir herausgeholt, um es mit den Worten von Stefan Raab zu sagen. Das ist eine weitere Gemeinsamkeit mit Kristian Blummenfelt bei Olympia in Tokio. Ich bin also ganz dicht dran an olympischem Gold.
uliraffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2021, 20:12   #24
teofilo
 
Beiträge: n/a
Kopf hoch
Das war der erste Triathlon, der mir fast keinen Spaß gemacht hat.
(Bornsdorf gestern hat mehr als entschädigt.)
Was passte nicht am Scharmützelsee?
Schwimmen: Die Wellen (dafür kann der Veranstalter nichts;o). Da hattest du Wasserschatten?
Radstrecke: Den Wunsch nach Schieben kann ich nachvollziehen. Der (für Berliner Verhältnisse) Anstieg gleich am Anfang ist schon "speziell". Aber auch die letzten 3 km Rüttelstrecke. Das Schlimmste war jedoch die ewigelange Schiebestrecke. (Jemand meinte, die Hamburger sei noch länger).
Laufstrecke: Ist nicht schön, so auf der "Fressmeile"...

BerlinMan machst du die kurze Strecke? Da ist (für Berliner Verhältnisse) wirklich ein Berg.
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