Ich hab mal eine Saison als Rettungsschwimmer im einem Naturbad / Teich gearbeitet. Da gab es dann auch eine Plattform mit Holzplanken und einer Rutsche drauf. Wir sind dann jeden Morgen mit dem Ruderboot rübergefahren und haben mit einem großen Straßenbesen die Hinterlassenschaften von den Enten (ca. 20 Paare auf dem See) von der Plattform gekehrt. Halbe Stunde später kamen die Early Birds zum Schwimmen.
Die Earliest Birdies ist unserem (Nichtnatur) Schwimmbad sind zwei Entenfamilien, „unsere treuesten Gäste“. Die ziehen fröhlich ihre Runden im Nichtschwimmerbecken, wenn die menschlichen Frühschwimmer eintreffen.:-)
Die Earliest Birdies ist unserem (Nichtnatur) Schwimmbad sind zwei Entenfamilien, „unsere treuesten Gäste“. Die ziehen fröhlich ihre Runden im Nichtschwimmerbecken, wenn die menschlichen Frühschwimmer eintreffen.:-)
Ich glaube wenn die im Wasser schwimmen sind die Enten halbwegs dicht.
Heute wieder im Schlachtensee gewesen. Vorher extra zwei Handtücher eingepackt und nochmal frisch Arme und Beine rasiert, um die grüne Algenpest besser runterzubekommen. Morgen früh steht schließlich das nächste Training an, da kann ich mir Grünstichentfernung bis Mitternacht nicht leisten.
Aber siehe da: Die Pest ist weg.
Fragt man sich nur, wo die so schnell hin ist. Vermutlich in den Haaren vieler Schwimmer*innen ausgesiebt oder von Schlechtschwimmern wie mir beim Atmen konsumiert.
Ich weiss nicht, ob Ihr das wisst: Das Wasser im Schlachtensee wird vom Wannsee über eine Kläranlage in den Schlachtensee gepumpt. Ich bin da im Sommer manchmal mehrmals in der Woche geschwommen, immer mit dem Rad über den Kronprinzessinnenweg, und mag den See sehr.
Vielleicht filtert die Kläranlage das Nitrat nicht komplett aus dem Wannseewasser. Aber auch im Wannsee baden und schwimmen die Menschen, ohne zu erkranken.
Ich wusste es nicht, hab mir aber auch nie ernsthaft Sorgen um die Wasserqualität gemacht. Aber diese kleinen Algen waren tatsächlich nervig. Ansonsten heute etwas viele SUPs, aber das ist dann schon fast Wettkampffeeling und zwingt zum Orientierungsblick.
Ansonsten heute etwas viele SUPs, aber das ist dann schon fast Wettkampffeeling und zwingt zum Orientierungsblick.
Ähnlich gestern hier im, um und auf dem Lippesee, der da ein paar lokale Besonderheiten zu bieten hat <sic>
Es ist ein von der Fläche her eher kleiner See, mit großem Einzugsgebiet und vielen Segelbooten. Und weil er mehr als 10x so tief ist wie das Steinhuder Meer gibt es hier auch richtig große Pötte (was auf dem Teich zum Teil eher drollig aussieht, aber die Ostwestfälische Mittelschicht zeigt halt gerne was sie hat). Wenn dann wie gestern gutes Wetter, guter Wind und eine bescheidene Vorhersage für die nächsten Tage zusammenkommen schwimmt man zwischen lauter Segelbooten mit sehr unterschiedlich aufmerksamen "Kapitänen" die ihrerseits wildes ZickZack zwischen den unendlich vielen SUPs fahren.
Dafür werde ich halt bei Nieselwetter damit belohnt den See für mich zu haben und ganz in Ruhe zwischen "Lungenegeln", "Leberfressern" (Naegleria Fowleri klingt ja gar nicht so schlimm) und wie die possierlichen Kerlchen alle genannt werden meine Runden zu drehen. (danke svmechov, ich hätte ohne diesen Beitrag gar nicht schätzen können in welch Gesellschaft ich der Lust des Freiwasserschwimmens fröhne)
Der Trend geht ja vielerorts hin zum Neuartigen. Man erinnere sich an das neuartige Coronavirus 2019 oder auch die neuartige Zeckenart der Gattung Hyalomma mit gelb-braun gestreiften Beinen, die von Zugvögeln eingeschleppt wurde und ihre Beute aus bis zu 10 Metern Abstand erkennt.
Nun also die neuartigen mit Wasserpflanzen vergesellschafteten Blaualgen.
Diese tragen beunruhigende Namen wie Tychonema, Phormidium oder Microcoleus, was zumindest dem Klang nach ähnlich gefährlich erscheint wie Treponema pallidum und und eine Mischung aus Mykobakterium und E. coli.
Doch zurück in den See. Diese neuartigen fädigen Cyanobakterien können giftige Stoffe sezernieren, darunter das Anatoxin A, welches auch bezeichnet wird als ein VFDF. Ach so, vermutlich ist das nicht allen geläufig: VFDF ist das Akronym für Very Fast Death Factor.
Anatoxin A ist ein Agonist des nikotinischen Acetylcholinrezeptors. Acetylcholinrezeptoren sind beispielsweise an der motorischen Endplatte periphärer Nerven zu finden und man muss weder Arzt noch Biochemiker sein um zu verstehen, dass die Bindung von Acetylcholin an den Rezeptor dazu führt, dass dieser durch entspechende Ionenströme aktiviert wird und die Zelle depolarisiert. Diese Erregung führt zur Bildung von Aktionspotentialen, was wiederum zur Kontraktion des von diesem Nerv innervierten Muskel führt. Während es nun bei der Aktivierung des Rezeptors durch den eigentlichen Liganden Acetylcholin nur zu einer kurzen Depolarisation der Zelle kommt, sorgt das Toxin für eine dauerhafte Konformationsänderung des Rezeptors, was letztendlich zu dessen Funktionsverlust.
Klinisch merkt das der Besitzer der jeweiligen Nervenzelle an einem Verlust seiner Kordinationsfähigkeit und durch die Dauererregung der motorischen Endplatten mit Krämpfen und letztendlich zu Atemstillstand.
In den Berliner Badegewässern fanden sich in den vergangenen Jahren neben anderen weniger toxischen Cyanobakterienstämmen auch immer wieder Kolonien der eben beschriebenen neuartigen mit Wasserpflanzen vergesellschafteten Blaualgen, wobei die einzigen sicher dokumentierten Todesopfer durchweg caniner Art waren.
Wer sich bis hierhin durch diesen Text gequält hat, herzlichen Glückwunsch, here comes the good news: der LD50-Wert für Mäuse lag bei 0.25 mg/kg Körpergewicht. Ich müsste also, zugrundegelegt mein Organismus funktioniert ganz ähnlich wie der einer Maus, satte 12.5 mg reinstes Blaualgentoxin zu mir nehmen, um mich in dieser Weise ins jenseits zu befördern.
Um die erforderliche Menge Toxin überhaupt zu sich nehmen zu können, wäre ein Bad im See nicht ausreichend. Man müsste schon ein oppulentes Mahl zu sich nehmen, bei dem Wasserpflanzen an Blaualgenjus gereicht werden, eine große Portion bitte.
Insofern: einfach beim Schwimmen Schnauze halten und auch nix durch die Nase schlucken, erst recht keine Pflanzen.
Ob man das Anatoxin A nicht möglicherweise antidotieren könnte mit Botulinumtoxin A, welches ja bekanntermaßen erregungshemmende Wirkung an der Synapse ausübt, ist eigentlich Gegenstand meiner aktuellen Forschung. Leider jedoch ist Botox aktuell nicht lieferbar, zumindest nicht jenseits des Schwarzmarktes, weswegen ich vermutlich sowohl runzlig als auch ohne Nobelpreis enden werde.
Geändert von svmechow (24.06.2022 um 18:03 Uhr).
Grund: Es fehlte ein Komma!!!!!