Merkel sagt, der Ostershutdown wäre ein Fehler und sie möchte die Menschen um Verzeihung bitten. Was will sie damit eigentlich ausdrücken?
Ich bin fassungslos. Die Umsetzung war eine Katastrophe, keine Frage, und ob ein 5 Tage Lockdown wirklich so einen großen Effekt überhaupt hat, steht nochmal auf nem anderen Blatt. Aber jetzt wirft sie die Brocken hin und sagt: Gut, ab jetzt dann eben Durchseuchung. Die gestrige MP Konferenz hat doch damit exakt überhaupt keinen Beschluss getroffen.
Rücktritt anyone?
Ist das nicht gerade, was Demokratie ausmacht?
Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzuprügeln.
Ich verstehe sowieso nicht, wie man 15h in einer Besprechung sein kann und dann nachts zwischen 1 und 3 Uhr Beschlüsse fasst. Das würde ich als unprofessionell bezeichnen.
Ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der aktuell pandemischen Lage.
Gab es das nicht auch schon lange vor Covid-19 bei Tarifverhandlungen und Sondierungs-/Koalitionsverhandlungen?
Fakt ist, dass die Runde nicht ergebnislos vertagen wollte und am Ende dachten vielleicht auch diverse Teilnehmer*innen, dass die Zeit für sie spielt. Eben wegen des zunehmenden Drucks, mit der Zeit dann doch irgendwas "abnicken" zu müssen.
Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzupügeln.
So tragisch sehe ich das nicht.
doch das macht sicher einen guten Eindruck für die Demokratie, sollten die Beweggründe tatsächlich so sein, wie du vermutest, also Mehrheit in der Befölkerung.
Verwirrend ist das aber für Menschen die eine klare Linie fordern oder wünschen. Ich glaube du hattest auch so etwas gefordert. Hatten wir alle vermutlich mal.
Aber, wenn das Abweichen von der klaren Linie ins eigene Konzept passt, dann ist es ein Ausdruck von Demokratie.
Und ich frag mich gerade ob das hin und her nicht auch irgendwie eine klare Linie darstellt.
so werde mich mal zum Aldi durchschlagen... und berichten.
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Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzupügeln.
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Die "Mehrheit" der Bevölkerung ist aus komplett unterschiedlichen Gründen dagegen: sehr vielen (inklusive der gesamten Wissenschaft sowie den Intensivmediziner waren die 'Beschlüsse zu lasch und einem Teil der Bevölkerung (sowie erwartungsgemäß diverser Verbände und Arbeitgeber) waren die Beschlüsse zu einengend.
Mit der Rücknahme des Besclusses gehen Regierung und MPs zwar möglichen juristischen Problemen (IMHO juristischen Spitzfindigkeiten im Kontext von Begrifflichkeiten wie Lockdown, Feiertagen, Ruhetagen usw) aus dem Wege. Im Kampf gegen die Pandemie ist es aber ein klarer Rückschritt.
Die "Mehrheit" der Bevölkerung ist aus komplett unterschiedlichen Gründen dagegen: sehr vielen (inklusive der gesamten Wissenschaft sowie den Intensivmediziner waren die 'Beschlüsse zu lasch und einem Teil der Bevölkerung (sowie erwartungsgemäß diverser Verbände und Arbeitgeber) waren die Beschlüsse zu einengend.
Mit der Rücknahme des Besclusses gehen Regierung und MPs zwar möglichen juristischen Problemen (IMHO juristischen Spitzfindigkeiten im Kontext von Begrifflichkeiten wie Lockdown, Feiertagen, Ruhetagen usw) aus dem Wege. Im Kampf gegen die Pandemie ist es aber ein klarer Rückschritt.
Du verdrehst da bissi die Tatsachen.
Deine "sehr vielen" ist die Minderheit, um mal die Umfragestatistiken zu Rate zu ziehen. 30% für Verschärfungen, 60% für Beibehaltung oder Lockerung, 10% offen.
Die "Mehrheit" der Bevölkerung ist aus komplett unterschiedlichen Gründen dagegen: sehr vielen (inklusive der gesamten Wissenschaft sowie den Intensivmediziner waren die 'Beschlüsse zu lasch und einem Teil der Bevölkerung (sowie erwartungsgemäß diverser Verbände und Arbeitgeber) waren die Beschlüsse zu einengend.
Mit der Rücknahme des Besclusses gehen Regierung und MPs zwar möglichen juristischen Problemen (IMHO juristischen Spitzfindigkeiten im Kontext von Begrifflichkeiten wie Lockdown, Feiertagen, Ruhetagen usw) aus dem Wege. Im Kampf gegen die Pandemie ist es aber ein klarer Rückschritt.
"Gesamte Wissenschaft" halte ich für eine steile These. Wäre auch seltsam, wenn alle nur eine Meinung hätten.
Und ich frag mich gerade ob das hin und her nicht auch irgendwie eine klare Linie darstellt.
Wenn ich z.b. die Fallzahlen auf den Intensivstationen in einem gewissen Rahmen halten will, brauche ich technisch gesehen einen Regelalgorithmus und diese funktionieren so wie das die Regierungen machen, man gibt ab und zu hin und her, je nach Eingangsparameter. Der Regler weiß auch Heute nicht was er Morgen (in der Zukunft)* macht, es kommt darauf an wie dann die Eingangsparameter sind. Das ist völlig normal.
Wenn ich so vorgehe ist das so.
Die einzigen 2 anderen Wege wäre NoCovid - alles dicht für 14 Tage z.b. oder alles laufen lassen.
Das Verlangen nach Regeln die über Monate gelten und im Vorraus klar sind, den verstehe ich nicht, den kann es in der Pandemie nicht geben, wenn ich mich für den Mittelweg entscheide.
*Ein schönes Bild aus der Regelungstechnik ist: Der Regler kann wie gesagt nicht in die Zukunft schauen, er kann nicht nach vorne schauen, sondern er reagiert immer nur auf das was schon war, auf die Eingangsparameter die gemessen sind. Ein einfacher Regler funktioniert so, wie wenn man in einem Auto aus dem Heckfenster schaut und es fährt. Und wenn ich nur den Regler habe oder ich hätte nur ein Heckfenster und kein Frontfenster dann muss ich das Beste draraus machen um trotzdem voran zu kommen :-)