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triathlon-szene Trainingspläne / Coaching In diesem Bereich geht es um das individuelle, persönliche Coaching sowie um die Trainingspläne von triathlon-szene

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Alt 05.10.2020, 10:23   #25
tandem65
Szenekenner
 
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Registriert seit: 21.08.2010
Ort: 69493 Hirschberg
Beiträge: 9.214
Zitat:
Zitat von sabine-g Beitrag anzeigen
Musstet ihr abbrechen?
ich schreib mal so viel, perfekte Wettkampfbedingungen für mich.
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PB
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10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
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12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M


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08.05. 1:40:09 St. Wendel HM
31.07 Dresden MD cancelled
21.08 5:16:59 Breisgau Triathlon MD
02.10 12:57:47 Elbaman LD
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Alt 05.10.2020, 18:39   #26
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.798
Das Ende unserer Tour sah so aus: Sebastian kam barfuß, in den Klamotten fremder Leute und ohne Rad zu Hause an. Wir anderen trugen noch unsere Schuhe, aber sechs von uns erreichten ohne ihre Räder die eigene Behausung, drei mit.

Wir hatten uns am Südrand von München, am Eingang zu Perlacher Forst, wie verabredet getroffen. Bei Sonnenschein und warmen 18°C genossen wir den jungen Tag auf weitgehend leeren Straßen. Nach etwa 50 Kilometern lasen wir in Bad Tölz unseren Freund Ingo auf und düsten weiter Richtung Voralpen.

Kenn hier jemand die Jachenau? Falls nicht, ist das unbedingt nachzuholen. Der Abschnitt von Tegernsee leicht ansteigend zum Walchensee sowie dessen Uferstraße gehören zum Besten, was man als Radler in Deutschland so machen kann. Wir waren zu neunt und in bester Radlerlaune. Dass wir außerdem Rückenwind hatten, gab der ganzen Aktion fast schon einen Stich ins Kitschige.

Ein Blick auf meinen Garmin bestätigte unser Gefühl: Es wurde immer wärmer. Während wir uns dem von Bergen umstandenen Walchensee näherten, stieg die Temperatur in bemerkenswertem Tempo an. Es war gespenstisch, als würde jemand mit einem großen Fön über die Berge blasen. Kurz vor dem Walchensee hatten wir 26°C! Fast ärgerte ich mich, eine leichte Jacke dabei zu haben, denn hier war definitiv Sommer.

Wir kamen gut voran, harmonierten als Gruppe und rissen ständig Witze, wie das halt so ist, wenn die Straße rollt und die Sonne scheint. Jedoch machten wir uns auch Gedanken über den weiteren Weg. Links von uns lugten plötzlich dunkle Wolken über die parallel verlaufende Bergkette. Diese wollten wir eigentlich umrunden, sodass auf unserem Heimweg mit Regen zu rechnen war. Im selben Moment kam immer wieder mal vereinzelte Regentropfen zu uns rüber geweht. Nicht viele, nur hier und da, aber die waren groß und eiskalt.

Die Sonne verschwand, die Tropfen wurden mehr und wir schweigsamer. Kurz darauf hatten wir Jacken an, die Temperatur war ordentlich gesunken. Aber was soll’s? Dass mit einem Schauer zu rechnen war, wussten wir vorher. 0.5-1.0 Millimeter Regen zeigte meine App mit einer Wahrscheinlichkeit von 60%, bei erträglichen 10°C. Also halb so wild. Trotzdem: Kann es nicht heute noch gutes Wetter haben, bitte?!, dachte ich mir. Da vernahm ich eine Stimme aus den Wolken: „Gehe hin, mein Sohn, und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen!“. Auch wieder wahr. Also ging ich hin und war froh und es kam schlimmer. Viel schlimmer.

Wir änderten die Route. Am Ende des Walchensees strampelten wir nicht nach links Richtung Sylvensteinspeicher, denn von dort kam der Regen. Stattdessen entschieden wir uns für eine Flucht in die andere Richtung, über den Kesselberg nach Kochel, und dann wieder ins trockene Wetter.

Was dann kam, habe ich noch nicht erlebt. Die Temperatur fiel innerhalb weniger Augenblicke von 26°C auf 4°C, bei klatschnassen Straßen und Regen. Die Abfahrt vom Kesselberg runter war unglaublich kalt. Warum zum Henker hatte ich mich bloß für die leichte Windjacke und gegen eine wasserdichte Regenjacke entschieden? Ich war klatschnass. Ich schlotterte am ganzen Körper, zitterte mit Armen und Beinen und klapperte mit den Zähnen. Nicht zum ersten Mal übrigens. Ich bin es gewohnt, die Winter auf dem Rennrad durchzufahren. Vier oder fünf Grad klingen in meinen Ohren nicht sehr schlimm. Doch durchnässt wie wir alle waren, war es echt brutal.

Anfangs glaubte ich, dass nur ich so friere. Dann sah ich, wie Sebastian, der 15 Meter vor mir durch die Pfützen flügte, so zitterte, dass sein Lenker kleine Schlangenlinien fuhr. Wie meiner auch. Es ging uns allen gleich.

Also weiter! Unsere einzige Option war es, so schien es mir, zügig weiter zu fahren, um den Schauer hinter uns zu lassen und vielleicht wieder etwas abzutrocknen. Schließlich war es keine halbe Stunde her, dass wir noch Sommer hatten! Doch jetzt war um uns herum alles grau, so weit wir auch blickten. Die Autos hatten ihre Schweinwerfer angeschaltet.

Die kommenden eindreiviertel Stunden waren knallhart. Wir kurbelten zäh über die Straßen, im Wortsinne blaugefroren, und hatten wirklich zu leiden. Nach fast fünf Stunden Fahrzeit blieben wir am Rand eines Dorfes stehen, um uns kurz zu besprechen. Ich wollte möglichst sofort weiter, da es durch das Anhalten nur schlimmer würde. Doch dann begriff ich, dass wir nicht weiter konnten. Zuerst sah ich es an meinem Freund Urs, ein erfahrener, zäher und wetterfester Fahrer, der so unkontrollierbar schlotterte, dass er selbst mit dem Stehen Mühe hatte. Den anderen, mich eingeschlossen, ging es nicht viel besser.

Ich war noch unentschlossen, was zu tun sei, doch Yvonne und Sabine waren bereits dabei, Hilfe zu holen. Sie klingelten am nächsten Haus, und das war schließlich unsere Rettung.

Wir durften die Räder in die Garage und uns selbst in den geheizten Hausflur stellen. Zu siebt tropften wir dort die Bude voll. Ich rief ein Gruppentaxi, das uns nach München bringen sollte. Als es nach 20 Minuten kam, zitterten wir immer noch am ganzen Leib. Die Familie, die uns half, gab uns heißen Tee, Handtücher und sogar trockene Joggingklamotten, aber nur Sebastian fühlt sich noch ausreichend beweglich, sich umzuziehen. Ich selbst war am ganzen Körper steinhart.

Am nächsten Tag holten wir die Räder dort ab. Zu viert fuhren wir die Runde nochmal, denn das wäre ja noch schöner, oder?! Die Runde ist offiziell abgehakt.

Bei der Familie konnten wir uns nochmal im Namen aller Teilnehmer bedanken. Das ist nicht so ohne, wenn sieben klatschnasse fremde Typen schlotternd vor der Tür stehen und rein wollen. Sie waren wirklich rührend. Ohne ihre Hilfe wären wir möglicherweise in ernste Schwierigkeiten geraten.

So war’s. Ein echtes Abenteuer. Eine der Geschichten, die der Radsport uns in die rasierten Seelen schreibt. Ein neuer Mitbewohner im Haus unserer Erinnerungen. Für mich eine Erinnerung der guten Sorte, was nichts anderes heißt als: Alles ging gut, und ich war dabei.

Danke an Yvonne, Sabine, Urs, Ingo, Peter, Kurt, Jörg und Sebastian für den unvergesslichen Tag!

Arne
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Alt 05.10.2020, 18:51   #27
schnodo
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Registriert seit: 28.10.2011
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 8.970
Gut, dass ihr alle heil daheim angekommen seid! Der Temperatursturz bei dem Regen hört sich sehr, sehr unerquicklich an.

Es wärmt aber das Herz, dass die Menschen allgemein viel netter und selbstloser sind als man manchmal denkt. Was bleibt, ist eine schöne Geschichte von Qual und Hilfsbereitschaft, die ihr auch in einigen Jahren noch gerne erzählen werdet.
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Alt 05.10.2020, 18:58   #28
wutzel
Szenekenner
 
Benutzerbild von wutzel
 
Registriert seit: 18.09.2015
Beiträge: 765
Da kann man nur sagen: Ende gut alles gut!

Krasses Abenteuer. Gut dass alle wohlbehalten nach Hause gekommen sind.
wutzel ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2020, 19:58   #29
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.869
Schade, dass es euch so erwischt hat. Man hat andere Vorstellungen, wenn man los fährt. Andererseits, habt ihr Glück. Solche Erlebnisse hat nicht jeder. Das sind die Geschichten, von denen man sich später noch verklärt bei Grillabenden oder in Zielbereichen erzählt. Die Kinder oder Enkel verdrehen dann die Augen, wenn „Opa wieder vom Krieg erzählt“ Und zuletzt und mit dem gezogenem Hut eines bekennenden Schönwettersportlers: Leck o mio. Respekt Kaffeehaus!
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Alt 05.10.2020, 20:21   #30
sabine-g
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Registriert seit: 05.01.2015
Beiträge: 11.069
Zitat:
Zitat von sabine-g Beitrag anzeigen
Musstet ihr abbrechen?
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Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Das Ende unserer Tour sah so aus: Sebastian kam barfuß, in den Klamotten fremder Leute und ohne Rad zu Hause an. Wir anderen trugen noch unsere Schuhe, aber sechs von uns erreichten ohne ihre Räder die eigene Behausung, drei mit.
Ich dachte schon das was war, schön dass es nur das schlechte Wetter war.
Gut, dass es doch nette Leute gibt.
sabine-g ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2020, 22:15   #31
tandem65
Szenekenner
 
Benutzerbild von tandem65
 
Registriert seit: 21.08.2010
Ort: 69493 Hirschberg
Beiträge: 9.214
Zitat:
Zitat von sabine-g Beitrag anzeigen
Ich dachte schon das was war, schön dass es nur das schlechte Wetter war.
Fetter Respekt noch mal an Sabine & Yvonne, die klaglos mitgefahren sind alleine über ihre Carbonfelgen die nicht zu bremsen waren hat Sabine gemault.
Für alle als Warnung, wenn ich meine Armlinge anziehe ist es wirklich kalt.
Und, ja mir war auch sehr frisch.
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Alt 06.10.2020, 21:01   #32
triduma
Szenekenner
 
Benutzerbild von triduma
 
Registriert seit: 05.07.2007
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 5.575
Au weh, da hat es das Wetter aber gar nicht gut mit euch gemeint.
Zum Glück ist das ganze dann doch noch relativ gut ausgegangen.
Schön zu lesen das es doch noch so nette Menschen gibt wie die die euch klatschnass aufgenommen haben.
triduma ist gerade online   Mit Zitat antworten
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