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(G)as(P)reis(P)rotest - Seite 230 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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08.11.2022, 14:41
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#1833
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Szenekenner
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.205
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Zitat:
Zitat von keko#
Der Staat richtet sich schon darauf ein mit einem (bedingten) Grundeinkommen (oder Bürgergeld). Wir zahlen das also alles auch noch selbst. Yay!
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Wie meinst denn das jetzt? 
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08.11.2022, 14:57
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#1834
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Arne Dyck triathlon-szene Coach
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 21.405
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Zitat:
Zitat von Nepumuk
Der Wechsel zu erneuerbaren Energien wird massiv beschleunigt, weil es sich entsprechende Investitionen jetzt einfach besser rechnet.
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Wo siehst Du diese massive Beschleunigung? Ich möchte sie mangels Sachkenntnis nicht bestreiten, aber was ist konkret damit gemeint?
Wenn der Verkehr und die Industrie auf fossile Brennstoffe verzichten und stattdessen auf Strom aus Solar- und Windkraftanlagen ausweichen müssen, dann wird dieser Ökostrom zu einem sehr knappen Gut und damit teuer.
Aktuell können wir nur wenige Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus Solar- und Windkraft bestreiten. Mir scheint, dass wir in einer klimaneutralen Zukunft weit weniger Energie zur Verfügung haben werden als wir uns derzeit genehmigen. Von anderen endlichen Ressourcen ganz zu schweigen.

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08.11.2022, 15:04
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#1835
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Szenekenner
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 9.041
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Eine Energiewende in Deutschland wird IMHO nicht zustande kommen, wenn sie mit solchen Einkommensverlusten einher geht wie sie gerade das Info-Institut meldet, und wo die Milliarden an Einkommensverlusten nicht etwa den ärmeren Länder oder der Energiewende zugute kommen, sondern an die Produzenten und Lieferanten fossiler Energie gehen.
Ifo-Studie Deutsche Wirtschaft hat 110 Milliarden Euro weniger zu verteilen.
Zitat:
Der rasante Anstieg der Energiepreise kostet Deutschland nach Berechnungen des Ifo-Instituts fast 110 Milliarden Euro an verlorenem Realeinkommen. Entsprechend weniger wird nach Einschätzung der Münchner Ökonomen bei Tarif- und Gehaltsverhandlungen an Arbeitnehmer zu verteilen sein. »Der derzeitige Realeinkommensrückgang dürfte auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben«, sagte Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser am Dienstag....
Realeinkommen sind die inflationsbereinigten Einkommen. Die verlorenen Milliarden sind demnach die Summe, die aus Deutschland zur Bezahlung der sehr viel teurer gewordenen Energieimporte ins Ausland abfließt – 35 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, 64 Milliarden in diesem und noch einmal neun Milliarden 2023. In Summe wäre das laut Ifo der höchste Realeinkommenverlust seit der zweiten Ölkrise Ende der 1970er-Jahre."
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Ich verstehe nicht, wie man aus dieser Entwicklung etwas Positives für die Energiewende ableiten kann. Das Gegenteil ist leider der Fall.
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08.11.2022, 15:22
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#1836
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Szenekenner
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.205
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Zitat:
Zitat von qbz
Ich verstehe nicht, wie man aus dieser Entwicklung etwas Positives für die Energiewende ableiten kann. Das Gegenteil ist leider der Fall.
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Naja. Einen Impuls oder ein Bewusstsein, kann man schon ableiten. Ansonsten: D'accord. Die Fokussierung auf technische Aspekte hinsichtlich eines Ziels, dass man in 23 Jahren erreichen will, ist m.E. zu kurz gedacht. Da gibt es m.E. noch andere "Herausforderungen".
Die "Dekarbonisierung" ist ein gesellschaftliches Transformationsprojekt, dass vor allem auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit aufwirft und noch aufwerfen wird.
Es gibt darüber hinaus z.B. die Frage zu klären, wie solch ein Ziel und die Teiletappen dahin in einen politischen 5-jahres Zyklus integriert werden können. Weiter die Frage nach dem Hintergrund von höchstwahrscheinlich auftretenden, zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Krisen, Konsequenzen der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt, stärker werdenden demographischen Problemen und damit eine noch größer werdende Problematik der Sozialsysteme und letztlich eine gespalten Gesellschaft mit einem signifikanten Anteil Klimawandelleugner/-skeptiker auf den Weg dahin mitzunehmen.
Vor dem Hintergrund ist Technologie sicher das kleinste "Problem"; es gilt bei so Langläufern eh eine Art "Technologiemanagement" zu betreiben. Blöderweise hat niemand mit so langlaufenden gesteuerten Transformationsprozessen Erfahrung, so dass auch dies m.E. ein Krenproblem des Wandels darstellt. Ok, evtl. sollte man ein paar Berliner fragen. Die haben immerhin in einem 13-Jahre-Projekt Erfahrung im Technologiemanagement - allerdings würde ich das nicht gesteuert nennen (sorry  )

Geändert von Helmut S (08.11.2022 um 15:28 Uhr).
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08.11.2022, 16:47
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#1837
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Szenekenner
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Vulkaneifel2Wetterau
Beiträge: 3.383
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Zitat:
Zitat von keko#
Der Hunger nach Energie und Wohlstand ist weltweit zu groß. Die Menschen zu ihrem Glück zwingen (weniger Energieverbrauch) wird nicht funktionieren. Bestenfalls in Wohlstandsvorstädten, in denen ich lebe. Dort also, wo der eigene BMI und der größere Wagen vom Nachbarn die größten Probleme darstellen: ein bisschen Radfahren tut mir gut und einen Zweitwagen brauche ich eigentlich nicht.
Ich halte es für realistischer, dass man sich auf eine deutliche Erderwärmung einstellt und gleichzeitig sparsamerer Technolgoien entwickelt. Das geht nur über Innovation und nicht über Zwang.
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Das geht vor allem über den Preis. Und erneuerbare sind schon heute die deutlich günstigste Energieform.
Atom ist konkurrenzlos teuer, fossil verteuert sich ebenfalls rasant.
Die Konzerne die dort aktiv sind wollen natürlich ihre abgeschriebenen fossilen Kraftwerke und Förderanlagen unendlich weiterlaufen lassen, unter gleichzeitiger Verlagerung der Folgekosten (Lagerung des Atommülls und CO2 in der Atmosphäre) auf die Allgemeinheit.
Wenn man das ganze beherzt anpackt ist es vor allem eine riesige Chance, die sich sogar finanziell selbst trägt.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Die ganze Technologiedebatte ist weitgehend irrelevant bzgl. der Frage ob wir anfangen sollen oder nicht. Wir können und müssen so oder so anfangen.
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So ist es. Besser heute als morgen. Und ob die anderen mitmachen ist auch egal, es ist der bessere und günstigere Weg.
Zitat:
Zitat von qbz
Eine Energiewende in Deutschland wird IMHO nicht zustande kommen, wenn sie mit solchen Einkommensverlusten einher geht wie sie gerade das Info-Institut meldet, und wo die Milliarden an Einkommensverlusten nicht etwa den ärmeren Länder oder der Energiewende zugute kommen, sondern an die Produzenten und Lieferanten fossiler Energie gehen.
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Damit dem nicht mehr so ist: Weg von fossil, hin zu erneuerbar. So schnell es geht.
Wenn es nicht geschieht oder zu langsam werden die Einkommensverluste noch weiter steigen.
__________________
Grüße
Tri-K
__________________
slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
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08.11.2022, 16:52
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#1838
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Szenekenner
Registriert seit: 30.12.2009
Ort: 64560 Riedstadt
Beiträge: 1.915
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Zitat:
Zitat von keko#
Ich halte es für realistischer, dass man sich auf eine deutliche Erderwärmung einstellt und gleichzeitig sparsamerer Technolgoien entwickelt. Das geht nur über Innovation und nicht über Zwang.
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Oder über finanzielle Anreize, wir leben schließlich im Kapitalismus. Und diese Anreize haben wir jetzt.
Was die Anpassung angeht gebe ich dir schon recht, die müssen wir auch durchführen. Dämme und Deiche werden ja schon länger erhöht, jetzt benötigt es auch mehr Schatten und Begrünung in den Städten, ein Konzepte zur Trinkwassersicherheit usw. Das ist aber keine entweder oder sondern ein sowohl als auch.
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08.11.2022, 16:59
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#1839
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Szenekenner
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 5.035
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Zitat:
Zitat von Nepumuk
Der Wechsel zu erneuerbaren Energien wird massiv beschleunigt, weil es sich entsprechende Investitionen jetzt einfach besser rechnet.
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Zitat:
Zitat von tridinski
Das geht vor allem über den Preis. Und erneuerbare sind schon heute die deutlich günstigste Energieform.
Wenn man das ganze beherzt anpackt ist es vor allem eine riesige Chance, die sich sogar finanziell selbst trägt....
Weg von fossil, hin zu erneuerbar. So schnell es geht.
Wenn es nicht geschieht oder zu langsam werden die Einkommensverluste noch weiter steigen.
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Was mich an diesen Aussagen, daß die erneuerbaren die billigste, wirtschaftlich lohnendste Lösung sind, verwirrt: wenn es wirklich so ist - sind dann wirklich die meisten Manager weltweit blind und dumm, daß sie an anderen Energieformen festhalten und nicht all ihr Vermögen in die Erneuerbaren investieren. Oder gibt es vielleicht doch auch andere Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und andere Argumente die zu anderen Ergebnissen führen, zu weniger eindeutigen?
Zitat:
Zitat von tridinski
Und ob die anderen mitmachen ist auch egal, es ist der bessere und günstigere Weg.
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Das sagt sich auch so mancher Geisterfahrer....
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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08.11.2022, 17:16
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#1840
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Arne Dyck triathlon-szene Coach
Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 21.405
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Zitat:
Zitat von keko#
Ich halte es für realistischer, dass man sich auf eine deutliche Erderwärmung einstellt und gleichzeitig sparsamerer Technolgoien entwickelt. Das geht nur über Innovation und nicht über Zwang.
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Man kann sich nicht auf eine bestimmte Erderwärmung einstellen. Selbst wenn wir eine Erwärmung von 3°C hinnehmen würden, säßen wir dann mit demselben Problem da wie heute, nämlich die Emission von Treibhausgasen einstellen zu müssen.
Sparsame Technologien: Im Kapitalismus war es schon immer extrem wichtig, sparsame Technologien zu entwickeln und zu nutzen. Das ist keine neue Idee, der wir uns nun zuwenden könnten und die uns große Einsparungen brächte. Trotzdem verbrauchen wir in Deutschland jetzt doppelt so viel Energie wie zur Zeit unserer Kindheit. Mit den effizientesten Technologien, die es je gab.
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