...Warum sehe ich bei beiden einen Epo-Knick in den Neunzigern und eine Stagnation nach Einführung des Blutpasses?
Nach Deiner Auffassung müssten die Durchschnittsgeschwindigkeiten bei der Tour vor allem mit den Etappenlängen korrelieren, oder sich chaotisch verhalten, je nach Windverhältnissen.
Ich glaube Esteban ging es nicht darum zu bestreiten, dass es in den 90ern einen Leistungssprung durch flächendeckende Nutzung von Epo gab, sondern eher darum zu bestreiten, dass sich in der heutigen Zeit die Prävalenz von Doping alleine durch Analyse der Leistung (Durchschnittsgewschwindigkeit bei der Tour, Messung der Zeit die aktuell die besten Profis für klassische Anstiege benötigen) belegen lässt.
Nach meiner Auffassung kann man alleine aus einer guten Leistung niemals ableiten, dass der Sportler gedopt sein muss. Selbst um einen begründeten Verdacht zu hegen, müssen da schon andere Faktoren dazu kommen, wie z.B. Leistungsetnwicklung, Umfeld etc.
Nach meiner Auffassung kann man alleine aus einer guten Leistung niemals ableiten, dass der Sportler gedopt sein muss. Selbst um einen begründeten Verdacht zu hegen, müssen da schon andere Faktoren dazu kommen, wie z.B. Leistungsetnwicklung, Umfeld etc.
Auch wenn wir vor kurzem aneinander gerasselt sind, das sehe ich genauso.
Und daher empfinde ich das sofortigen Hinterfragen jeder aussergewöhnlichen Leistung als nicht angebracht. Sollte es konkrete Belege geben, ok, aber ansonsten fängt man alles an zu zerreden und in den Dreck zu ziehen. Und besonders ist das für mich sportart-unabhängig.
Alle Ausdauersportarten sind gefährdet, wie man bei Mark Schmidt oder anderen Enhüllungen sieht. Und da spielt der finanzielle Anreiz meiner Meinung nach eine untergeordnete Rolle. Ehre und Gewinnen erscheint mir da wichtiger.
Nach meiner Auffassung kann man alleine aus einer guten Leistung niemals ableiten, dass der Sportler gedopt sein muss. Selbst um einen begründeten Verdacht zu hegen, müssen da schon andere Faktoren dazu kommen, wie z.B. Leistungsetnwicklung, Umfeld etc.
Ja, bei der Leistung einer einzelnen, konkreten Person gebe ich Dir recht. Man kann von einer guten Leistung nicht auf Doping schließen.
Bei der allgemeinen Leistungsentwicklung einer Sportart sehe ich das aber anders. Die Leistungssteigerung ist schließlich das entscheidende Merkmal des Dopings.
Zum Umfeld und der individuellen Leistungsentwicklung: Es haben Sportler aus allen erdenklichen Umfeldern gedopt. Oft haben sie es seit ihrer Juniorenzeit getan, mit zunehmender Intensität – man fängt ja oft klein an mit ein paar Pillen und landet erst später beim Blutdoping. Wie will man da die Leistungsentwicklung kritisch beurteilen?
Wenn die reine Leistung kein zulässiges Kriterium für einen Dopingverdacht sein soll, dann sind so weiche Faktoren wie Umfeld und Leistungsentwicklung ebenfalls kein Grund, einen Sportler von jedem Verdacht freizusprechen.
Im Kern geht es mir darum, Doping als ein Problem das Systems (nicht nur des einzelnen Sportlers) zu erkennen. Wir sprachen vom Radsport und vom Skilanglauf.
Die Liste ist doch sehr aussagekräftig und belegt eigentlich auf den ersten Blick, dass sich 'ne ganze Menge im Radsport in den letzten 8 Jahren getan hat.
Ja, vielleicht. Allerdings hatten die Fahrer der letzten Jahre noch nicht viel Gelegenheit, bei Ermittlungen aufzufliegen. Viele Fahrer der letzten großen Sportskandale sind erst viele Jahre nach ihren Leistungen überführt worden. Warten wir’s also ab, wie wir in ein paar Jahren über diese Fahrer urteilen.
Fest steht für mich, dass man jahrelang dopen kann, ohne je bei einer Dopingprobe aufzufallen. Das belegen zahlreiche Beispiele. Es ist also möglich, unentdeckt zu dopen.
Gleichzeitig geht es beim Radfahren fast ausschließlich um Watt/kg.
Beides zusammengenommen muss meiner Meinung nach zwangsläufig dazu führen, dass sich an der Spitze des Feldes gedopte Fahrer verdichten. Das ist heute nicht viel anders als vor 10 Jahren. Die Systemzwänge sind dieselben.
Das gilt nur für Bergetappen. Bei flachen/hügeligen Sachen und Frühjahrklassikern spielen andere Sachen ein wesentlich wichtigere Rolle.
Nein. Watt/kg ist auch auf flachen und hügeligen Strecken entscheidend. Sonst sähen wir dicke Männer auf dem Podest in Flandern oder Roubaix. Das ist aber in 100 Jahren nicht vorgekommen und wird auch in 100 Jahren nicht passieren. Was wir stattdessen sehen, sind Klassikerspezialisten und Sprinter, die mit Epo und Eigenblut dopen.
Ja, vielleicht. Allerdings hatten die Fahrer der letzten Jahre noch nicht viel Gelegenheit, bei Ermittlungen aufzufliegen. Viele Fahrer der letzten großen Sportskandale sind erst viele Jahre nach ihren Leistungen überführt worden. Warten wir’s also ab, wie wir in ein paar Jahren über diese Fahrer urteilen.
Fest steht für mich, dass man jahrelang dopen kann, ohne je bei einer Dopingprobe aufzufallen. Das belegen zahlreiche Beispiele. Es ist also möglich, unentdeckt zu dopen.
Gleichzeitig geht es beim Radfahren fast ausschließlich um Watt/kg.
Beides zusammengenommen muss meiner Meinung nach zwangsläufig dazu führen, dass sich an der Spitze des Feldes gedopte Fahrer verdichten. Das ist heute nicht viel anders als vor 10 Jahren. Die Systemzwänge sind dieselben.
Und beim Triathlon muss man noch weniger wiegen, weil das gut fürs Laufen ist. Sind die Triathleten auch alle voll nach dieser Argumentation?