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Alt 03.12.2022, 17:04   #8697
Nepumuk
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Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Kannst Du Dir außer pädagogischen Gründen keine anderen Gründe vorstellen, Zweifel an der Unausweichlichkeit der Prognosen und Schwere der Folgen zu haben? Wie ist es z.B. mit unterschiedlicher Bewertung von Meßergebnissen, Modelle mit anderen Annahmen, oder einfach unterschiedlicher Bewertung der Schwere der Folgen im Vergleich mit anderen Problemen der Menschheit?
Das fällt alles unter Leugner ersten Grades.
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Alt 03.12.2022, 17:23   #8698
Nepumuk
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Persönliche Einschränkungen, sei es freiwillig oder gesetzlich vorgeschrieben, machen Sinn, wenn damit ein Ziel angestrebt wird, das grundsätzlich erreichbar ist. Sie machen keinen Sinn, wenn das angestrebte Ziel nicht erreicht werden kann.

Kohlendioxid wird in der Atmosphäre nicht abgebaut. Auf einer Zeitskala von Jahrhunderten bleibt es in der Atmosphäre, nachdem es dorthin emittiert wurde. Jede Tonne CO2 trägt direkt und für Jahrhunderte zu einer weiteren Erwärmung der Erde bei.

Das bedeutet: Auch wenn wir es global schaffen sollten, unseren weltweiten CO2-Ausstoß um 80% zu verringern, heizt sich die Erde immer weiter auf. Nur eben langsamer als bisher. Das Ergebnis bleibt aber dasselbe: Wir werden nach und nach sämtliche Klimaziele verfehlen. So wie jetzt das 1.5°C-Ziel werden wir auch das 2.0°C oder 3.0°C Ziel verfehlen – und es gibt keinen Weg zurück.

Der einzige Ausweg ist eine globale Emission von netto Null, die jedoch für die Menschheit nicht erreichbar ist. Ich sehe mich mit dieser Einsicht zwischen zwei Arten von Klimawandelleugnern sitzen:
Leugner ersten Grades: Leugnet das Vorhandensein eines Klimawandels oder den menschlichen Einfluss darauf.

Leugner zweiten Grades: Leugnet die tatsächlichen, de facto unausweichlichen Folgen des Klimawandels aus pädagogischen Gründen. Denn das klare Benennen der wirklichen Lage könnte aus ihrer Sicht dazu führen, dass die Menschen innerlich aufgeben und nicht mehr an einer Verlangsamung der unausweichlichen Erderwärmung mitarbeiten wollen.
Wenn die kommenden Klimaveränderungen eine unausweichliche Tatsache sind, was für mich feststeht, dann treten Fragen in den Vordergrund, wie wir die Folgen gerecht auf die Länder und Kontinente verteilen, Stichwort Klimagerechtigkeit.
Ich finde, jetzt macht's du es dir zu einfach. Deine These heißt ja im letztendlich: "Ich kann das perfekte Ziel nicht (mehr) erreichen, also muss ich auch nichts machen." Das ist natürlich herrlich bequem, man ist dann ja aus der Verantwortung raus.

Tatsächlich wird aber längst das Thema "Verhinderung weitere Erwärmung" und "Anpassung an die Folgen des Klimawandels" längst als Tandem diskutiert. Es ist sonnenklar, dass wir als Menschheit beides tun müssen, wo die Vermeidung wesentlich billiger ist als die Anpassung. Jedes Zehntel-Grad Erwärmung, dass wir vermeiden ist wesentlich billiger als die Anpassung an das Zehntel-Grad-Erwärmung. Daher sollte Vermeidung immer vor Anpassung kommen.
Zumal "Anpassung" auch irgendwann zu Ende ist; bei genug Erwärmung gibt es irgendwann kein Leben mehr.
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Alt 03.12.2022, 17:27   #8699
Nepumuk
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Wenn du "internationale Vorgaben" schreibst, stimmt ich dir zu. Alles andere funktioniert nicht. Ansonsten empfehle ich dir mal einen Blick auf den Globus und dort DE zu suchen
Oha, der Klassiker aus der Klimaleugner. Sollen doch erstmal die Anderen anfangen. Uns als eine der reichsten Nationen der Erde ist das nicht zuzumuten.

Aber dieses internationale Abkommen gibt es ja schon: Paris Klimaschutzabkommen.
Für den Anfang könnten wir uns ja einfach daran halten.
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Alt 03.12.2022, 17:41   #8700
Klugschnacker
Arne Dyck
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Kannst Du Dir außer pädagogischen Gründen keine anderen Gründe vorstellen, Zweifel an der Unausweichlichkeit der Prognosen und Schwere der Folgen zu haben? Wie ist es z.B. mit unterschiedlicher Bewertung von Meßergebnissen, Modelle mit anderen Annahmen, oder einfach unterschiedlicher Bewertung der Schwere der Folgen im Vergleich mit anderen Problemen der Menschheit?
Mein zentrales Argument ist ganz einfach:

Kohlendioxid baut sich in der Atmosphäre nicht ab. Es bleibt in der Atmosphäre, zumindest auf einer Zeitskala von Jahrhunderten bis Jahrtausenden. Während dieser Zeit heizt sich die Erde unaufhaltsam auf. Das ist ein Naturgesetz.

Die Situation ähnelt einer Badewanne, die nur Zuflüsse, aber keinen Abfluss hat. Solange der Zufluss nicht Null ist, wird diese Badewanne irgendwann überlaufen. Das steht als Tatsache fest. Streiten kann man nur noch über den Zeitpunkt, wann das Wasser über die Ränder fließt.

Analog dazu wird sich die Atmosphäre immer weiter mit Kohlendioxid anreichern und die globale Durchschnittstemperatur wird immer weiter ansteigen. Wir können darüber streiten, wann wir die Marke von 2°C oder 3°C oder 4°C passieren werden, aber passieren werden wir sie auf jeden Fall. Außer die Emissionen gehen weltweit auf netto Null zurück.
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Alt 03.12.2022, 17:55   #8701
Klugschnacker
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Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Ich finde, jetzt macht's du es dir zu einfach. Deine These heißt ja im letztendlich: "Ich kann das perfekte Ziel nicht (mehr) erreichen, also muss ich auch nichts machen." Das ist natürlich herrlich bequem, man ist dann ja aus der Verantwortung raus.
Nein, das ist ein Missverständnis. Je konsequenter wir uns gegen die Erwärmung der Erde stemmen, desto besser. Es lohnt sich, diesen in meinen Augen unaufhaltsamen Prozess zu verlangsamen. Dafür tragen wir die Verantwortung.

Ich finde es wichtig zu wissen, wofür man kämpft. Im Moment denken die Menschen, sie kämpften gegen ein paar Zentimeter höhere Meeresspiegel und ein paar unangenehme Tage im Hochsommer. Und die Korallen natürlich, gewiss, schade drum.

Sie denken nicht daran, dass eine globale Erderwärmung von 1.5°C oder 2.0°C lediglich Durchgangsstationen sind. Jede Gigatonne Kohlendioxid treibt die Temperatur weiter nach oben. Auch 3°C oder 4°C sind Durchgangsstationen, außer die Emissionen sind bei netto Null.

Wir sollten uns da ehrlich machen und erkennen, dass es schlimmer aussieht als wir dachten.
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Alt 04.12.2022, 09:20   #8702
keko#
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Zitat:
Zitat von Nepumuk Beitrag anzeigen
Oha, der Klassiker aus der Klimaleugner. Sollen doch erstmal die Anderen anfangen. Uns als eine der reichsten Nationen der Erde ist das nicht zuzumuten. ....
Nur weil wir "eine der reichsten Nationen der Erde" sind sollen wir loslegen?
Nein, ist mir mittlerweile zu wenig. Da erwarte ich von der Politik jetzt mehr.
Dass wir gerade zum Sparen gezwungen werden, hat ja auch nichts mit dem Klima zu tun, sondern das hat politische und wirtschaftliche Gründe. Gestern Abend hörte ich im Bekanntenkreis auch wieder das Argument, dass wir uns zurückhalten müssen, dass das ok sei mit der Inflation und den steigenden Preisen, damit es in 25 Jahre keine Überschwemmungen gibt. Ich sage darauf schon gar nichts mehr und schweige still.... Da werden allerlei Dinge zurechtgeredet.

Geändert von keko# (04.12.2022 um 09:29 Uhr).
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2022, 09:34   #8703
Klugschnacker
Arne Dyck
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Gestern Abend hörte ich im Bekanntenkreis auch wieder das Argument, dass wir uns zurückhalten müssen, damit es in 25 Jahre keine Überschwemmungen mehr gibt.
Das ist eine unerfüllbare Wunschvorstellung. Die Überschwemmungen werden nicht weniger, wenn wir jetzt weniger Klimagase emittieren.

Sie werden auch nicht weniger, wenn wir überhaupt keine Klimagase mehr ausstoßen. Denn das heute in der Atmosphäre vorhandene Kohlendioxid bleibt dort und wird die Erde auch weiterhin aufheizen.

Was wir durch eine hypothetische Netto-Nullemission bestenfalls erreichen können, ist, dass es nicht noch deutlich schlimmer wird. Es ist eine Reise ohne Rückfahrschein. Eine Rückkehr zu einer Atmosphäre mit weniger Kohlendioxid ist nicht möglich, zumindest nicht auf einer Zeitskala von Jahrhunderten. Die Kipp-Punkte des Klimas sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
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Alt 04.12.2022, 09:59   #8704
dr_big
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Was wir durch eine hypothetische Netto-Nullemission bestenfalls erreichen können, ist, dass es nicht noch deutlich schlimmer wird.
Nicht nur das, wir können den Anstieg der Temperatur auch verlangsamen und gewinnen dadurch Zeit für notwendige Veränderungsprozesse.
So hatte ich dich bisher verstanden, der Temperaturanstieg an sich lässt sich nicht mehr verhindern, aber wir können die Geschwindigkeit beeinflussen und es somit leichter machen, sich auf die Veränderung vorzubereiten. Man stelle sich vor, dass wegen austrocknender Landstriche 100Mio Menschen umsiedeln müssen, dann ist es ein erheblicher Unterschied, ob das innerhalb von 50 oder innerhalb von 200 Jahren stattfinden muss. Ausserdem gewinnen wir mehr Zeit um ggf. mit technischen Mitteln die Folgen abzumildern.
dr_big ist gerade online   Mit Zitat antworten
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