Bezüglich Politikverdrossenheit und sinngemäßen Aussagen wie "kann mich mit keinen der Parteien anfreunden":
Politik ist ein kompliziertes Geschäft. Ich stelle es mir persönlich vor wie das Uhrmacherhandwerk. Vieles ineinander verzahnt, vieles wirkt direkt oder indirekt auf anderes ein.
Jede Partei hat eigene Ansichten, Prioritäten, Ideen, Lösungsvorschläge und anderes Personal.
Mit den vorhandenen Mitteln und innerhalb der gegebenen Gesetze und der Rechtssprechung muss man machen, was irgendwie machbar ist. Vom Budget X wollen diverse Ressorts ihren Anteil: Soziales, Infrastruktur, Verteidigung, Bildung usw.
Ich kann nicht massiv monetär Ressort A fördern ohne dass das Geld irgendwo anders fehlt.
Anhänger*innen des massiv geförderten Ressorts jubeln, andere schimpfen darüber, dass die Prios anders hätten gesetzt werden müssen.
Man kann es nie allen recht machen.
Auch für mich gibt es keine Partei, die mir 100% zusagt. Bei der Wahl schaue ich nach Schnittmengen bzgl. der Meinungen etc. und wähle dann nicht die, von der ich mich 100% vertreten fühle sondern von denen ich mich am besten vertreten fühle.
Klar sorgt Politik auch für negative Schlagzeilen durch Korruption, Lobbyismus etc. aber neben einigen, die durch viel "Vitamin B" ihr jetztiges Mandat haben sind auch viele, die als junge Leute klein begonnen haben: während andere in der Kneipe hingen oder auf der Couch im Nebenzimmer des örtlichen Gasthaus Tagung mit dem Gemeinderat. Während andere ausschlafen morgens unterwegs sein und Wahlwerbung machen. Und so weiter und so fort.
Bei allen Schwarzen Schaafen: in unserer parlamentarischen Demokratie steht es jedem Menschen frei, selbst in Partein einzutreten, sich zu engagieren etc.
Generell alle über einen Kamm als korrupt oder faul oder zu wenig bürger*innennah zu beschimpfen ist viel zu einfach.
Bezüglich Politikverdrossenheit und sinngemäßen Aussagen wie "kann mich mit keinen der Parteien anfreunden":
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Politik ist ein kompliziertes Geschäft. Ich stelle es mir persönlich vor wie das Uhrmacherhandwerk. Vieles ineinander verzahnt, vieles wirkt direkt oder indirekt auf anderes ein.
Jede Partei hat eigene Ansichten, Prioritäten, Ideen, Lösungsvorschläge und anderes Personal.
Mit den vorhandenen Mitteln und innerhalb der gegebenen Gesetze und der Rechtssprechung muss man machen, was irgendwie machbar ist. Vom Budget X wollen diverse Ressorts ihren Anteil: Soziales, Infrastruktur, Verteidigung, Bildung usw.
Ich kann nicht massiv monetär Ressort A fördern ohne dass das Geld irgendwo anders fehlt.
Anhänger*innen des massiv geförderten Ressorts jubeln, andere schimpfen darüber, dass die Prios anders hätten gesetzt werden müssen.
Man kann es nie allen recht machen.
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Spätestens in Koalitionsverhandlungen geht es dann um Kompromisse.
Politikverdrossenheit rührt in meinem Umfeld aber vor allem daher, dass die geschlossenen Kompromisse kaum bis gar nicht erklärt werden und damit alle im Wahlkampf als absolut formuliert eingenommenen Positionen verhandelbar erscheinen.
Es ist halt schwer zu verstehen, wenn eine Bundeskanzlerin auf direkte Frage wörtlich sagt "Mit mir wird es keine PKW Maut geben", nur dass diese dann doch unter ihrer Regierung plötzlich eingeführt werden soll. Wobei man natürlich sagen muss, dass es ein pfiffiger Schachzug war hier Scheuer als zuständigen Minister mit der Umsetzung zu beauftragen So wird ihr die Aussage nicht auf die Füße fallen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Bezüglich Politikverdrossenheit und sinngemäßen Aussagen wie "kann mich mit keinen der Parteien anfreunden":
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Jede Partei hat eigene Ansichten, Prioritäten, Ideen, Lösungsvorschläge und anderes Personal.
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Man kann es nie allen recht machen.
Auch für mich gibt es keine Partei, die mir 100% zusagt. Bei der Wahl schaue ich nach Schnittmengen bzgl. der Meinungen etc. und wähle dann nicht die, von der ich mich 100% vertreten fühle sondern von denen ich mich am besten vertreten fühle.
Stimmt alles. Kaum jemand wird sich bei irgendeiner Partei zu 100 % wiederfinden, auch die eigenen Mitglieder nur selten. Ein Teil der Positionen teilt man nicht, hält man aber oft für akzeptabel, oder kann sich damit zumindest als kleines Übel abfinden.
Ich schaue aber nicht nur nach Schnittmengen (die sind laut Wahlomat mit den meisten Parteien über 60 %, und mit kaum einer mehr als 75 %), sondern auch nach Positionen im Programm (und seltener auch beim Personal), die für mich ein gravierendes Problem darstellen. Und letztere Aspekte sind in den letzten Jahren bei den großen Parteien häufiger geworden (ich nenne sie nur nicht k.o.-Kriterien, weil dann keiner mehr wählbar wäre).
Zitat:
Zitat von El Stupido
Bei allen Schwarzen Schaafen: in unserer parlamentarischen Demokratie steht es jedem Menschen frei, selbst in Partein einzutreten, sich zu engagieren etc.
Generell alle über einen Kamm als korrupt oder faul oder zu wenig bürger*innennah zu beschimpfen ist viel zu einfach.
Es sind nie "alle" korrupt oder faul, das kommt aber sicher bei Politikern ebenso häufig vor, wie in anderen Berufsgruppen. Ich sehe mehr Probleme in mangelnder Bürgernähe (des Systems), die sich aus der zunehmenden "Professionalisierung" der Politik ergeben hat. Das sehe ich z.B. darin, daß immer mehr Politiker kaum jemals einen normalen Beruf im "normalen Leben" ausgeübt haben. Oder darin, daß immer weniger Abgeordnete direkt gewählt sind und zu viele Verantwortungsträger sich mehr der Parteiorganisation und Listenposition als konkreten Wählern verpflichtet fühlen. Ich glaube daran, daß Demokratie immer die lokale Verwurzelung braucht, daß sich jeder Politiker sich auch konkreten Menschen die ihn gewählt haben, verbunden fühlen sollte, deren Leben kennen sollte, um das Vertrauen der Menschen zu erhalten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ja, das mag ich total, die Grünen sind ja Anarchisten oder was auch immer, keinesfalls Bürger oder bürgerlich. Diese offensichtliche Diskreditierung.
Mach bitte nicht mich für den üblichen Sprachgebrauch in D verantwortlich.
Stell einfach einen Antrag bei Wikipedia, dass zum Thema "bürgerliche Partei" auch die Grünen aufgenommen werden:
Zitat:
Bürgerliche Partei ist eine umstrittene Bezeichnung in der Politik, die manche Parteien zur Selbstbeschreibung nutzen und die auch in den Medien Verwendung findet. Das „bürgerliche Lager“ wird gemäß der Lagertheorie in der Regel dem „linken Lager“ gegenüber gestellt. Dem sogenannten bürgerlichen Lager werden in Deutschland in den Medien traditionell CDU, CSU und FDP zugerechnet. Häufig wird der Begriff mit Konservatismus gleichgesetzt oder zumindest in die Nähe gerückt.
Oder darin, daß immer weniger Abgeordnete direkt gewählt sind und zu viele Verantwortungsträger sich mehr der Parteiorganisation und Listenposition als konkreten Wählern verpflichtet fühlen. Ich glaube daran, daß Demokratie immer die lokale Verwurzelung braucht, daß sich jeder Politiker sich auch konkreten Menschen die ihn gewählt haben, verbunden fühlen sollte, deren Leben kennen sollte, um das Vertrauen der Menschen zu erhalten.
Die Anzahl der direkt gewählten Abgeordneten ist allerdings grundsätzlich immer gleich. Gleich der Anzahl der Wahlkreise. Die werden nicht weniger.
Die Anzahl der direkt gewählten Abgeordneten ist allerdings grundsätzlich immer gleich. Gleich der Anzahl der Wahlkreise. Die werden nicht weniger.
o.k., gemeint ist natürlich der Anteil, angesichts der zunehmenden Gesamtgröße des Parlaments. Aber auch die Zahl der prominent Verantwortlichen in allen Parteien, die ein Wahlkreis im Rücken haben scheint nach meinem Eindruck zu sinken (habe allerdings keine Zahlen dafür), obwohl ich es gerade bei denen wichtig fände, "geerdet" zu sein.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mach bitte nicht mich für den üblichen Sprachgebrauch in D verantwortlich.
Stell einfach einen Antrag bei Wikipedia, dass zum Thema "bürgerliche Partei" auch die Grünen aufgenommen werden:
Du hast sicherlich auch gelesen daß der Begriff eine umstrittene Bezeichnung in der Politik ist.
Ich mache Dich nicht für den üblichen Sprachgebrauch verantwortlich sondern für Deinen
Wenn Du Konservative Partei meinst, dann kannst DU es ja auch schreiben.
Allerdings halte ich mich auch für ebenfalls Konservativ, auch wenn ich eingefleischter Grün Wähler bin.
Wie geschrieben, ich empfinde das als Diskreditierend.
Darauf habe ich Dich aufmerksam gemacht.
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PB
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