Zitat:
Zitat von goetzi
Vielleicht sollten wir alle mal unsere rosarote Triathletenbrille absetzen. Natürlich wurde hier kein Problem von A nach B verschoben. Denn A = Hotel mit vielen Personen auf verhältnismäßig dichtem Raum. B = Zuhause in der Familie, wesentlich kleinerer Personenkontaktkreis. Oder habe ich hier einen Denkfehler ?
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Ja, meiner Meinung nach schon. Du gehst von einer stark idealisierten Situation aus, die nicht den Realitäten entspricht.
Selbstverständlich ist in der Momentaufnahme, wo der eine im Kreis der Familie zu Hause sitzt und der andere in einem Hotelrestaurant, der Fall klar.
Was ist mit dem Rest des Tages?
Du lebst mit hunderttausenden, vielleicht Millionen Menschen auf relativ engem Raum und nutzt natürlich die gemeinsame Infrastruktur. Du gehst einkaufen, nutzt vielleicht die U-Bahn, tauschst Dich mit Kollegen aus, tippst Deine PIN-Nummer ins EC-Gerät, reichst Geldscheine und Münzen weiter. Das alles muss man mit bilanzieren.
Das sieht man beispielsweise an anderen Stellen. Ich befürworte die Schließung der Schulen. Die Schulkinder treffen sich aber trotz geschlossener Schulen untereinander. Da haben sie den engen Kontakt mit denselben Kindern, mit denen sie auch in der Schule engen Kontakt gehabt hätten. Keinen Kontakt haben sie mit Kindern, mit denen sie auch in der Schule keinen Kontakt hatten, etwa mit Kindern anderer Klassen. Es bleibt die Überlegung, ob sie sich durch die gemeinsame Benutzung eines Treppengeländers etc. anstecken können. Betreut werden sie notwendigerweise zumindest zum Teil von den Großeltern, zu deren Schutz die Schulschließung ja eigentlich verhängt wurde.
Wie gesagt, ich befürworte die Schließung der Schulen, aber man darf nicht von einer idealisierten Vorstellung dieser Quarantäne ausgehen. Insbesondere bei Vergleichen mit alternativen Präventionsmöglichkeiten muss man IMO schauen, wie realistisch deren konsequente Umsetzung ist.