I...Hafu, nimm das mit und arbeite dich doch nicht tagelng an dieser Diskussion.
Es sei denn es entspannt dich
Wie kommt es eigentlich, dass ich hier in diesem Thread ständig auf die Vaterrolle reduziert werde?
Du bist seit 2019 hier im Forum, so dass es sein kann, dass du mich nicht kennst. Dann stelle ich mich mal kurz vor.
Ich mach seit über 30 Jahren selbst Triathlon, meine Frau auch. in diesem Forum bin ich seit 2006 aktiv (und davor ein paar Jahre beim schlecht administrierten Vorgänger 3athlon.de). Damals (zumindest die Beiträge aus TS.de sind ja nachrecherchierbar für Leute mit entsprechendem Zeitbudget) habe ich im Kern nicht anders argumentiert und gedacht als ich es heute tue und wir hatten in der jeweiligen Community letztlich oft dieselben Diskussionen hinsichtlich Material, Doping, Training, Windschattenproblematik und der Entwicklung unseres Sports gehabt, wie es sie auch heute noch gibt.
Ich hab' drei Kinder (nicht nur Frederic), einen Beruf und bin auch Ehemann und führ' ein eigenes Leben. Es wäre schlimm, wenn ich zwischen diesen Rollen nicht in der Lage wäre zu differenzieren, erst recht wenn ich mich irgendwo öffentlich äußere.
Auch wenn ich meinem Sohn natürlich die Daumen drücke, wenn er irgendwo ein Rennen bestreitet, sollte der ein oder andere Kommentator hier im Forum (das ist jetzt allgemein gemeint und nicht speziell an dich gerichtet) zumindest auch mal in Erwägung ziehen, dass es auch andere Gründe und Motivationen geben könnte, warum ich mich hier äußere.
Natürlich ist es vollkommen in Ordnung und auch logisch persönliche Präferenzen zu einzelnen Startern zu haben (lange / Iden vs bspw Kienle oder Charles-Barclay).
Das ist cool solange nicht unterschwellig unterstellt wird man würde das Reglement weiter dehnen als erlaubt
Respekt, was du dir für eine Mühe gemacht hast, Schnodo
(und ich dachte beim Erstellen der screenshots, dass ich viel Zeit in die Analyse gesteckt habe)
Lediglich der Titel "Gustav Idens Rad-Positionswechsel" passt nicht ganz, denn ab Runde 7 bis Runde 20 gab es faktisch eben keine Positionswechsel von Iden mehr.
Was in diesem Thread (auch im Vergleicht zu Iden) übrigens bei weitem zu kurz kam ist das Rennen von Matt Hanson, der eigentlichen Sensation des Rennens.
Ich habe mir gerade stichpunktartig dessen Zwischenzeiten angesehen und wieviel Abstand er dort jeweils zum nächsten Fahrer vor ihm gehabt hat, weil ich angesichts dessen überragender Laufzeit doch die Vermutung gehabt hatte, dass er auch die Iden-Lange-Taktik angewandt hatte, um die für so einen Fabellauf notwendigen Körner zu sparen.
Bei den sieben oder acht zufällig herausgepickten Zwischenzeitmesspunkten der Radstrecke war Hanson aber anders als Iden ab Runde 7 absolut alleine unterwegs, der nächste Radfahrer meist acht bis neun Sekunden vor ihm. Der scheint wirklich komplett sein eigenes Rennen gemacht zu haben. Leider finde ich auf Strava keine Wattwerte von ihm für das Rennen, um das auf diesem Weg zu bestätigen.
Scheinbar scheint es aber auch im Jahr 2020 möglich zu sein, sein eigenes Rennen zu bestreiten, ohne ans Limit des Reglements zu gehen und am Schluss trotzdem einen Fabellauf hinzulegen.
Ich wollte im Kern meines Fazits keine Behauptung aufstellen, sondern zusammenfassen, wie die Diskussion aus meiner Sicht verlaufen ist. Kann sein, dass ich da zwischen den unterschiedlichen Sichtweisen zum wenig differenziert habe. Darum ging es mir aber auch nicht. Im Ergebnis sehe ich es wie wahrscheinlich viele. Die heutige Abstandsregel beim Radfahren oder auch Umstände wie in Daytona führen dazu, dass gute Radfahrer ihre Stärke unzureichend im Verhältnis zu vielleicht nur durchschnittlichen Radfahren ausspielen können. Will ich top besetzte Rennen gewinnen, muss ich ein Top Läufer sein. Das erleben wir seit langem auf der Kurzdistanz.
Wenn ein Athlet nun im Rahmen des Reglements seine Taktik dahingehend optimiert, können Cameron Wurf, HaFu und Frau Müller das zwar doof finden, persönlich finde ich, hat es aber auch etwas unfaires. Sich mit seiner Radstärke nach unten zu vergleichen oder eine Taktik zu missbilligen ist meiner Ansicht nach nicht der richtige Ansatz. Schaut man mal auf den Fußball, so haben Top-Teams oftmals unterschiedliche Taktiken, z. B. offensiv oder defensiv, werden vielleicht für die Attraktivität des Spielstils getadelt, aber für die taktische Raffinesse gelobt.
Als Athlet würde ich mich in dieser Situation eher fragen, kann ich mein Abschneiden verbessern? Brauche ich andere taktische Variationen? Muss ich mein Training umstellen? Muss ich größere Laufschwerpunkte setzen? Muss ich eher die Radfahrfähigkeiten in Richtung von Ein-Tages-Klassiker-Spezialisten weiterentwickeln? Oder auch: braucht es eine Athletenvereinigung, die für das romantische Ideal des Sports steht. Oder in die andere Richtung gedacht, die Regeländerungen z. B. bzgl. des Abstandes oder des Fahrverhaltens einfordert.
Man hätte die Athleten ja auch mit 30 oder 60s Abstand ins Rennen schicken können.
Zeit genug hätte man gehabt.
Dann hätte es zumindest einer Rechenaufgabe bedarft um rauszufinden wer welchen Vorsprung oder Rückstand hat.
Es hätte dich auch keiner beim schwimmen hinten rein hängen können
Ich habe das Diagramm nochmal korrigiert, es wurden nicht alle relevanten Punkte eingefärbt. Man sollte nicht mitten in der Nacht irgendwelche Makros schreiben.
(Anmerkung: Rot kann auch ein Überholvorgang eines DNF-Fahrers sein.)
Zitat:
Zitat von Hafu
Respekt, was du dir für eine Mühe gemacht hast, Schnodo
(und ich dachte beim Erstellen der screenshots, dass ich viel Zeit in die Analyse gesteckt habe)
Manchmal interessieren mich nebensächliche Dinge.
Und wenn mich etwas interessiert, dann versuche ich, dem im Rahmen meiner Möglichkeiten auf den Grund zu gehen und Spekulation zu minimieren. Es hilft, wenn man eine Neigung für solche Spielereien hat.
Zitat:
Zitat von Hafu
Lediglich der Titel "Gustav Idens Rad-Positionswechsel" passt nicht ganz, denn ab Runde 7 bis Runde 20 gab es faktisch eben keine Positionswechsel von Iden mehr.
Was die Wattersparnis im Windschatten angeht, so kann ich dazu nichts sagen, aber für mich ist am auffälligsten, dass Idens Abstände zum Vordermann in der ersten Hälfte teilweise enorm waren und in der zweiten Hälfte oft ums Limit herum. Wenn ich spekulieren sollte, würde ich annehmen, dass das nicht ohne Effekt war. Zur Veranschaulichung hier die komplette Skala:
Bildinhalt: Gustav Iden - Daytona Abstand, Komplett
Man hätte die Athleten ja auch mit 30 oder 60s Abstand ins Rennen schicken können.
Zeit genug hätte man gehabt.
Dann hätte es zumindest einer Rechenaufgabe bedarft um rauszufinden wer welchen Vorsprung oder Rückstand hat.
Es hätte dich auch keiner beim schwimmen hinten rein hängen können
Das nimmt halt den Moment des „First across the finish line“.
Meiner Meinung nach mag das fairer sein, es wird für den Zuschauer aber gähnend unattraktiv (s. Langlauf, Biathlon etc).
Ist das starterfeld groß genug, bspw 60 Leute, dann musst du halt mindestens 60, eher 120 Sekunden Abstand machen, damit es sich nicht zusammenläuft. Entsprechend hast du im schlimmsten Fall beim ersten Starter trockene, windstille Bedingungen. Am Ende aber regen und Sturm. Dann hast du die nächste Diskussion..