Niemals habe ich Eltern oder Schüler aufgefordert WhatsApp zu installieren oder auszuprobieren. Ich habe ja aufgelistet, was ich in der Vergangenheit mit WhatsApp gemacht hatte. Da ging es nicht um Noten, Krankheitsverläufe oder sensible Dinge. Um genau zu sein, ging die Initiative auch fast nie von mir aus. Wenn ich beim Elternabend meinen Namen und meine Telefonnummer an die Tafel schreibe, dann passiert es einfach. Ich fahre zur Schule, und auf der garmin geht die Vibration. „Dat Kevin hat Bauchweh, Sekretariat hat besetzt, morgen Kevin wieder in Schule. Sorry.“
Es ist nicht meine Schuld, die WhatsApp kommt ungefragt. Anfangs fand ich das nervig, nachher praktisch. Ich antworte dann mit einem grünen Haken, fertig. Wäre diese Nachricht nicht gekommen, hätte ich in der ersten Stunde statt zu unterrichten nur recherchieren müssen, ob Kevin tot unterm Auto liegt, bei Saturn schwänzt oder krank im Bett liegt. Blöd, wenn Vater nach der Schicht pennt, Mutter besoffen ist, keiner deutsch spricht oder was auch immer.
Und jetzt hängt sowieso alles am seidenen Faden. Beim Distanzunterricht kommen soviele Fragen zum Moodle System, wir sind momentan froh, dass es überhaupt läuft.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
...
... Wir haben weder Schülergeräte, WLAN, Microsoft Teams oder ähnliche tolle Dinge.
Tja, was soll man da sagen?!
In einer mir bekannten Privatschule hat jeder Schüler ein Tablet, worauf verschiedene Apps installiert sind. Da war Corona, bis auf die fehlenden sozialen Kontakte, gar kein großes Ding, weil sie ihre Tablets auch vor Corona im Einsatz hatten.
Ich habe Lehrer und Lehrerinnen im Bekanntenkreis, die einen riesen Aufwand betreiben, die für den Fall von Ausfällen der Lernplattform Unterrichtseinheiten aufgezeichnet und auf ihren YouTube-Chanel gestellt haben, die PowerPoint-Dateien mit Tonspur erstellen, zusätzliche Stunden für Schüler halten, die den Anschluss verpasst haben...... und Kandidaten, die sich das Leben wirklich einfach machen.
In einer mir bekannten Schule haben sich die Mathe-Lehrer der Oberstufe abgesprochen und jeder Lehrer macht zu einem bestimmten neuen Thema ein kurzes Erklärvideo. Das bekommen die Schüler am Beginn einer Stunde über Moodle vorgezeigt. Im Anschluss bekommen sie Zeit, Übungen zu dem Thema zu machen bzw. Hausaufgaben. Diese müssen sie einfach als Bild hochladen. Die Lehrer schauen sich die Sachen ihrer Schüler an und bewerten sie jeweils kurz verbal mit ein paar Worten. Der Schüler kann sich das wieder anhören.
Der Aufwand für die Lehrer ist nicht extrem hoch, da sie den Stoff sowieso auswendig können und nicht alle Video auf einmal machen müssen. Ein kurze Sprachnotiz geht auch schneller als irgendwas einzutippen.
Anfangs gab es gelegentlich mit Moodle ein paar Zicken, als die gesamte Schule drauf ging. Hat sich aber gelegt.
TOP! Sie sind im Stoff genauso weit wie in früheren Jahren auch.
Da wir hier in einem Sportforum sind, können wir ja nun auch mal zum Punkt Training kommen. Also bei mir siehts damit mau aus. Ich habe einen 40h Job, den ich aktuell zu 100% zuhause ausübe. Der typische Tag sieht dann so wie heute aus:
8:30h - 11-30h: Homeschooling, danach Betreuung bis ca. 14 Uhr. Dann kommt die Mama heim, betreut und ich fang mit der Arbeit an. Erster Slot bis ungefähr 18 Uhr. Dann eine Stunde Pause, dann zweiter Slot bis 23 Uhr. Wann und vor allem was soll man da groß trainieren ? Allerdings habe ich festgestellt, dass wenn ich zB 30min ruder oder laufe, dies meinen Kreislauf puscht und ich abends weniger müde bin. Allerdings bin ich mir bewusst, dass das eher wenig bringt und ich weiß auch nicht wie ich die 30-35min gestalten soll, dass sie etwas bringen (Vorbereitung MD).
Eigentlich gehts nur am WE. Da mache ich eine lange Session auf dem Ergo (2h), einmal Laufen (45min) und 1x Rudern (1h) als Schwimmersatz.
Wie läufts bei euch mit all dem ?
Im Grunde ist der Dreisprung aus Homeschooling, 40h Job und Training ein Ding der Unmöglichkeit. Wie ihr seht habe ich keine Ahnung, wie man unter diesen Bedingungen ein halbswehs vernünftiges Training gestalten soll. Ich mach halt irgendwas, von dem ich mir einbilde, dass es zumindest etwas die "Form" hält und in die Phase passt (Grundlage).
Zum Thema Homeschooling muss ich sagen, dass ich nun, als ich gestern gesehen habe, wie das mit dem Online Unterricht läuft, insgesamt sehr zufrieden bin. Die Lehrerin macht das sehr gut, wie ich finde. Zumindest fällt mir nicht ein, was sie anders bzw. besser machen könnte. Ich glaube auch nicht, dass sie weniger Arbeitszeit hat. Was sie für den Unterricht vorbereitet, dürfte eine Menge Zeit kosten. Alleine schon die Lehrvideos, die sie selbst erstellt. Die hat andere Arbeitszeiten, aber mit Sicherheit nicht weniger zu tun als vorher. Immerhin muss man Audiodateien aufnehmen, die Arbeitsblätter fotografieren und ihr das alles schicken. Und das schaut und hört sie sich alles an und gibt Feedback.
Tja, was soll man da sagen?!
In einer mir bekannten Privatschule hat jeder Schüler ein Tablet, worauf verschiedene Apps installiert sind. Da war Corona, bis auf die fehlenden sozialen Kontakte, gar kein großes Ding, weil sie ihre Tablets auch vor Corona im Einsatz hatten.
Bei uns übrigens auch an den staatlichen Schulen so (wenn ich mich nicht irre alle Schulen im BL).
Zum Thema Homeschooling muss ich sagen, dass ich nun, als ich gestern gesehen habe, wie das mit dem Online Unterricht läuft, insgesamt sehr zufrieden bin. Die Lehrerin macht das sehr gut, wie ich finde. Zumindest fällt mir nicht ein, was sie anders bzw. besser machen könnte. Ich glaube auch nicht, dass sie weniger Arbeitszeit hat. Was sie für den Unterricht vorbereitet, dürfte eine Menge Zeit kosten. Alleine schon die Lehrvideos, die sie selbst erstellt. Die hat andere Arbeitszeiten, aber mit Sicherheit nicht weniger zu tun als vorher. Immerhin muss man Audiodateien aufnehmen, die Arbeitsblätter fotografieren und ihr das alles schicken. Und das schaut und hört sie sich alles an und gibt Feedback.
Das finde ich persönlich interessant. Meine Sicht hierauf: Seitdem wir Homeschooling betreiben ist mein Arbeitspensum gestiegen (war zuvor bereits jenseits der 50h/Woche). Meine SchülerInnen registrieren das und sind idR ziemlich dankbar. Die Eltern registrieren das und sind idR ziemlich dankbar. Im Internet lese ich ziemlich häufig "Die Lehrer arbeiten nichts".
Im Internet auch mal anderes zu lesen finde ich ganz nett.
Zum Training: Das geht ganz gut, habe zuvor ja auch schon viel gearbeitet und finde meine Timeslots. Liegt aber auch daran, dass unser Sohn schon recht groß ist und vieles im Homeschooling selbstständig macht. Hinzu kommt, dass er auch Rennrad fährt und Trainingszeit auch Papa + Sohn Zeit ist, da lässt sich einiges kombinieren (auch Gespräche über das Homeschooling).
Konkret(vielleicht interessiert ja wen mal der Innenblick ) - ein klassischer Tag:
5.30-6.30: Privates Zeug am Rechner zum wach werden
6.30-7.30: Nachrichten von Schülern, Kollegen, Schulleitung beantworten
7.30-15.00: Videokonferenzen (mit 15-20 Minuten Pausen dazwischen)
15.00-18.00: Weitere berufliche Konferenzen und / oder Sport, Unterrichtsvorbereitungen, Schülergespräche oder anderer Schabernack
18:00-21:00: Familienzeit
Ab 21 Uhr: Arbeitszeit am Schreibtisch (wieder Nachrichten beantworten, Unterricht vorbereiten, korrigieren, Projekte vorantreiben) - idR versuche ich um 23 Uhr ins Bett zu kommen.
Der Großteil der nicht unterrichtlichen Arbeit erfolgt am Wochenende. Die letzten Tage an denen ich nicht gearbeitet habe, waren 31.12. / 01.01. Soll aber keine Beschwerde sein, ich mache das gerne und es gefällt mir so - lässt sich auch ganz gut mit dem Sport vereinbaren, wenn ich die Arbeit auf 7 Tage / Woche aufteile.
Für das Training bedeutet das: Zwischen 1 und 2h unter der Woche. Am Wochenende dann häufig 3h + 5h.
Auf diese Weise komme ich dennoch auf 12-14h Training im Schnitt.
Bei uns übrigens auch an den staatlichen Schulen so (wenn ich mich nicht irre alle Schulen im BL).
Ist hier im Raum Stuttgart auch von Schule zu Schule ein bisschen anders, habe ich das Gefühl. Ich glaube auch, dass das Geld schon seit Jahren im Grunde zur Verfügung steht, es aber von der Schulleitung abhängt, wie weit man mit "der Digitalisierung" ist (habe da allerdings wenig Einblicke).