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Abgesehen davon ist es radikal, weil zu viele Dinge, die Menschen für gewöhnlich als wirklich erachten würden, einfach in den Bereich der Fiktion verschoben werden.
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da würde ich als Threadteilnehmer auch deutlich widersprecchen.
Weil halt bestimmte soziale Verhältnisse den Menschen so fest wie Dinge erscheinen, bedeutet nicht, dass es sich um Dinge handelt, auch wenn sie sogar zählbar sind. Geld z.B. ist eine Mystifikation von geselllschaftlichen Verhältnissen. Arne hat diese Ansicht (Geld als fiktive Übereinkunft) im Laufe des Threads schon häufig betont, keine Überraschung für mich seine Def.
Danke qbz für den Hinweis! Das ist die wichtige Ausnahme im Christentum. Mit dem Messen ist es da aber trotzdem schwierig...
Ich persönlich sehe in Jesus von Nazareth wahrscheinlich (mit historisch umstrittener Existenz) einen unter zahlreichen Wanderpredigern der damaligen Zeit, aus dem vor allem andere nach seiner Hinrichtung einen Messias und Sohn Gottes machten, auf dem Hintergrund der schon länger bestehenden Prophezeiungen im Judentum. Man braucht als Historiker keine "reale Gottesannahme", um die Erzählungen und Schriften zu verstehen, die geeignet waren, eine neue Religionsbewegung zu gründen.
Wahr, und wahr aufgrund eines komplexen Zusammenspiels von geteilten Überzeugungen, Rechtfertigungen, Ereignissen, Intentionen, Regeln, Sprechakten - kurz das, was man so ein "soziale Tatsache" nennt. Keine Fiktion
(b) "Hamlet ist Prinz von Dänemark"
wahr (im Sinne von strikt fiktionaler Wahrheit), Fiktion, der Wahrmacher ist ein realer Theatertext.
Wenn es sinnvoll erscheint: dies dann mal rüberzuwälzen auf religiöse Tatsachenbehauptungen überlasse ich anderen
m.
Der Vorsitzende des Bibelbundes hat allen ernstes behauptet, das der ein oder andere Homosexualitätskranke (für den Bibelbund ist schwul eine Krankheit) die durch Therapie auf den Weg in die "Normalität" gebracht werden kann. Sind die denn noch alle ganz dicht?
Bin grad etwas sensibilisiert, weil ich gerade einen Roman lese, in dem ständig absurde Bibelferse zitiert werden.
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Zarathustra,
welche Ausbildung muss man absolviert haben, um über Gottes Eigenschaften Bescheid zu wissen?
Oder anders gefragt, welches ist nach Deiner Ansicht der Weg, der zu gesicherten Erkenntnissen beispielsweise über "rein geistige Wesen" führt?
Ich bestehe weiterhin darauf, daß in einer solchen Diskussion die korrekte Bezeichnung der epistemischen Haltung 'glauben' heißen muß, um Verwirrung zu vermeiden. Daher hilft keine Ausbildung zum Bescheidwissen und es gibt auch keinen Weg zu gesicherten Erkenntnissen.
Man kann allerdings sehr wohl wissen, was der Glaubensinhalt einer bestimmten Religion ist und man kann über philosophische Hintergründe etwas herausfinden und nachdenken. Dabei hilft es mal das eine oder andere entsprechende Buch der Primärliteratur mit Verstand gelesen zu haben.
Dazu hatte ich ja bereits etwas geschrieben. Statt darauf konkret einzugehen, hast Du wie üblich daran meilenweit vorbeifabuliert. Falls es Dir einmal gelingen sollte zu dem tatsächlich von mir Geschriebenen Stellung zu beziehen, wäre ich an logisch-sachlichen Argumenten interessiert.
... Warum legst Du nicht mal etwas Handfestes auf den Tisch?
Was würdest Du Dir denn darunter vorstellen? Nur zur Erinnerung: Ich habe kein Interesse daran hier einen Beweis für das Dasein Gottes zu vertreten; sondern ich beabsichtige bloß die Untauglichkeit aller vermeintlichen Beweise gegen sein Dasein aufzuzeigen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... Wenn ich es richtig verstanden habe, waren wir bei den Eigenschaften Gottes, die Du benennen und belegen kannst? Mich würde das sehr interessieren.
Genaugenommen waren wir bei der Frage nach der Vereinbarkeit der Vielheit der göttlichen Attribute mit seiner Einfachheit. Da mir das als ein ziemliches Spezialproblem erscheint, hatte ich angeregt bei wirklichem Interesse an einer Stelle bei Thomas von Aquin nachzulesen; bisher habe ich noch keine adäquate Stellungnahme dazu vernommen...
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
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Vielleicht verstehe ich Dich besser, wenn Du erläuterst, wo Deiner Meinung nach keine Entwicklung, sondern die spontane göttliche Schöpfung sich vollzogen hat:
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Kurz: Was genau hat Gott Deiner Meinung nach spontan aus dem Nichts erschaffen?
Gott ist die Ursache der Welt (zu jedem Zeitpunkt ihres Bestehens). Genaueres über die Welt selbst erfahren wir aus dieser Lehre nicht; dazu können wir u.a. Physik betreiben.
da würde ich als Threadteilnehmer auch deutlich widersprecchen.
Weil halt bestimmte soziale Verhältnisse den Menschen so fest wie Dinge erscheinen, bedeutet nicht, dass es sich um Dinge handelt...
Auch wenn ich das Wort 'Ding' verwendet habe, ging es ja weniger um die Dinghaftigkeit als um die Wirklichkeit. Es überrascht mich wiederum, daß gerade Du in diesem Zusammenhang eine Position zu verteidigen scheinst, die der des 'alten, anschauenden Materialismus' gleichkommt.