Nochmal ein Beispiel aus dem kath. Katechismus. Dort steht, dass die Gläubigen unfehlbar sind im Glauben. Ist das ein Fehlschluss? Hier ist die Begründung im Katechismus:
"Die Gesamtheit der Gläubigen kann im Glauben nicht irren, weil Jesus seinen Jüngern zugesagt hat, dass er ihnen den Geist der Wahrheit senden und sie in der Wahrheit halten werde (Joh 14,17)."
Führt die Prämisse (Jesus hat es versprochen) logisch und zwingend zur Schlussfolgerung (Gläubige können nicht irren)?
Oder könnte es auch falsch sein? Wo genau könnte der Fehler liegen?
Erstens, die Prämisse könnte falsch sein. Jesus hat diese Worte nie gesprochen.
Zweitens, es ist ein Zirkelschluss: "Weil wir an die Worte Jesu glauben, haben wir Recht mit unserem Glauben an die Worte Jesu".
Drittens, es ist ein Non-Sequitur (es folgt nicht): Jesus kann alles mögliche tatsächlich gesagt haben, und dennoch könnten sich die Gläubigen irren.
Zugabe: Auch Jesus kann sich irren; wenn seine eigene Irrtumsfreiheit vorausgesetzt wird, ist das ein weiterer Zirkelschluss, da vorausgesetzt würde, was erst zu beweisen wäre.
Das Kartenhaus bricht zusammen. Die Unsinnigkeit ist leicht zu verstehen. Aber warum steht es dann im kath. Katechismus?
Die Kunst der Theologie besteht darin, solche (an sich plumpen) Fehlschlüsse mit einem Haufen Geschwurbel zu übertünchen.
Ein weiterer Gedanke, weil es zuvor angesprochen wurde: Ist diese Darstellung und meine Argumentation dazu böswillig? Oder ahnungslos? Ist mein Ziel die Irreführung? Denn das ist die Interpretation von Zarathustra ("ahnungslose Irreführung" und "böswillige Rhetorik"). Oder ist es nicht auch den Kritikern plausibel, dass es sich um einen ehrlichen und um Ergebnisse bemühten Beitrag handelt -- selbst wenn ich falsch liegen sollte?
Nochmal ein Beispiel aus dem kath. Katechismus. Dort steht:
"Die Gesamtheit der Gläubigen kann im Glauben nicht irren, weil Jesus seinen Jüngern zugesagt hat, dass er ihnen den Geist der Wahrheit senden und sie in der Wahrheit halten werde (Joh 14,17)."
Führt die Prämisse (Jesus hat es versprochen) logisch und zwingend zur Schlussfolgerung (Gläubige können nicht irren)?
Oder könnte es auch falsch sein? Wo genau könnte der Fehler liegen?
Erstens, die Prämisse könnte falsch sein. Jesus hat diese Worte nie gesprochen.
Zweitens, es ist ein Zirkelschluss: "Weil wir an die Worte Jesu glauben, haben wir Recht mit unserem Glauben an die Worte Jesu".
Drittens, es ist ein Non-Sequitur (es folgt nicht): Jesus kann alles mögliche tatsächlich gesagt haben, und dennoch könnten sich die Gläubigen irren.
Zugabe: Auch Jesus kann sich irren; wenn seine eigene Irrtumsfreiheit vorausgesetzt wird, ist das ein weiterer Zirkelschluss, da vorausgesetzt würde, was erst zu beweisen wäre.
Das Kartenhaus bricht zusammen. Die Unsinnigkeit ist leicht zu verstehen. Aber warum steht es dann im kath. Katechismus?
Die Kunst der Theologie besteht darin, solche (an sich plumpen) Fehlschlüsse mit einem Haufen Geschwurbel zu übertünchen.
Ein weiterer Gedanke, weil es zuvor angesprochen wurde: Ist diese Darstellung und meine Argumentation dazu böswillig? Oder ahnungslos? Ist mein Ziel die Irreführung? Denn das ist die Interpretation von Zarathustra ("ahnungslose Irreführung" und "böswillige Rhetorik"). Oder ist es nicht auch den Kritikern plausibel, dass es sich um einen ehrlichen und um Ergebnisse bemühten Beitrag handelt?
Ach, daher. Du meinst bei mir ist das so wie mit dem Beispiel aus dem Katechismus? Alles klar. (*)
Hey, mir macht die intellektuelle Auseinandersetzung (ebenso) Spaß. Du gibst keinen Millimeter Boden preis. Das gefällt mir. Diese Herausforderung liebe ich. Obwohl ich weiss. dass es sinnlos sein wird, versuche dennoch weiterhin, Dich davon zu überzeugen, dass Religion nicht nur Geschwurbel ist.
Nimm doch zum Beispiel mal die Abduktion. Als wissenschaftlicher Schluss ist sie unzulässig. Nur wo wäre die Forschung heute ohne die Inspiration durch die Abduktion? Lebten wir ohne Inspiration womöglich nicht auch noch im Mittelalter? Ist es nur die Logik, die uns weiterbringt? Logik ist wichtig. Beim Aufstellen von Hypothesen hilft sie uns nicht immer.
Wir wissen über die Götter genau das, was in ihre Definitionen hineingelegt wurde ...
Dasselbe gilt für Hänsel und Gretel.
Zitat:
Zitat von Zarathustra
...und das, was logisch daraus folgt.
Es folgt logisch nichts daraus. Der Gott der Christen ist nicht logisch. Weder in seinen Eigenschaften (Allmacht), noch in seinem Tun. Es fehlt zudem an einer Definition von Gott, außer "Ich bin der ich bin", was übrigens für alle von uns gilt, ohne das wir uns für Götter hielten.
Zitat:
Zitat von Zarathustra
Der Rest ist nicht Wissen und heißt eben darum: Glauben.
Glauben ist etwas anderes als nicht Wissen. Aber was genau meinst Du hier? Könntest Du ein für das Neue Testament relevantes Beispiel geben?
Wenn mit dem Begriff Fehlschluß hier wiederholt suggeriert werden soll, daß der Gesprächspartner soetwas wie einen Denkfehler begehe, so ist dazu Folgendes zu sagen: Im eigentlichen Sinne sind das alles, sofern es sich überhaupt um Schlüsse handelt, gar keine Fehlschlüsse, sondern im Gegenteil logisch eindwandfreie, formal gültige Schlüsse.
Was in Wahrheit gemeint ist: eine vom Gesprächspartner abweichende Einschätzung des Wahrheitswertes einer oder mehrerer, expliziter oder impliziter, geteilter oder unterstellter Prämissen eines Argumentes, die als die richtige vorausgesetzt anstatt bewiesen wird.
Diesen Sachverhalt als Fehlschluss zu bezeichnen, bewegt sich irgendwo zwischen ahnungsloser (und damit möglicherweise unbeabsichtigter) Irreführung und böswilliger Rhetorik. Im erstern Falle zumindest könnte ein Logikanfängerkurs für Abhilfe sorgen.
Danke. Hatte eh schon einen geilen Tag und darf dann noch diese intellektuell hochpreisige Analyse der immer wiederkehrenden Taktik zentraler Protagonisten hier lesen.
Naja. Letztlich sind wir alles Laien. Zu argumentieren, es gäbe keinerlei Fehlschlüsse, und folglich wären die Hinweise darauf nur eine miese Taktik, ist schon recht gewagt.