Zitat:
Zitat von Triphil
Ich versuche mich inspirieren zulassen. Seit dem Treffen mit ihm ist der Zucker von meiner Ernährung stark reduziert. Wenns nicht stimmt das er es geschafft hat egal, ich habs für mich positiv genutzt. Ich glaube schon das die Ernährung ein großer Faktor ist.
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Man sollte nicht gleich alles glauben, was andere Sportler mal über ihr Training erzählt haben. Da wird relativ oft zumindest manches weggelassen, was einen großen Einfluß hat auf die Leistungsfähigkeit hat und manchmal sogar ganz bewusst die Unwahrheit gesagt. Dazu dürften sich manche schon veranlasst sehen, weil sie eben von anderen Sportlern schon ähnliches Verhalten erlebt haben. Zwar kann man oft nicht genau wissen, was ein anderer so trainiert, aber wenn einer behauptet, ich trainiere nur zweimal die Woche und drei andere berichten davon ihn viel regelmäßiger beim Trainieren zu sehen, dann nimmt man halt eher dann, dass der eine flunkert und nicht die drei anderen. Tatsächlich werden wohl häufig beide Seiten zumindest ein wenig unter- oder übetreiben, um es mal positiv auszudrücken. Noch mehr wird in zeitlicher und örtlicher Nähe eines Wettkampfes gelogen. So berichtete es mal Peter Greif in einem Artikel für die Zeitschrift SPIRIDON. Der war überschrieben mit "Die Lügenschule auf dem Einlaufplatz", wenn ich mich recht entsinne. Dreimal sagst du die Wahrheit und fühlst dich später irgendwie ein wenig komisch, wenn da andere von viel weniger Training berichten, was sie angeblich bzw. tatsächlich abspulen, dann hältst du dich zumindest zurück oder fängst an, auch ein bisschen zu flunkern.
Wer mit relativ wenig Training relativ starke Leistungen vollbringen kann, dem wird oft zugebilligt, dass sein Training besonders gut sein muss. Kann sein - muss es nicht sein würde ich dem entgegenen. Je weiter weg man ist von seinen genetischen Grenzen ist, desto weniger muss man dafür tun. Da muss ja automatisch das Training von besonders talentierten Leuten unheimlich Eindruck machen auf viele andere. Und da muss ja das Training eines anderen, der sein Talent sehr weit ausgereizt hat, aber ziemlich wenig davon hat, so wirken, als wäre es ziemlich schlecht.
Auch in diesem Forum werden ja nicht gerade selten gerne Begriffe wie Junkemiles o.ä. verwendet oder ein Training mit wenige Abwechslung wird schnell als ziemlich schlecht abqualifiziert. Dabei gibt es einfach bestimmte Sachen, die einanander ausschließen bzw. widersprechen: Auf sehr hohe Laufumfänge kommt mal viel eher, wenn man den Umfang möglichst gleichmäßig auf alle Trainingseinheiten verteilt und zumindest sehr hohe Intensitäten eher meidet. Je höher da die Variabilität (im Umfang), desto wahrscheinlich sind Verletzungen bei einem gegebenen ziemlich hohen Wochenumfang. 210 Wochenkilometer kann ich mit sieben 30ern erreichen, aber auch mit zwei Läufen über 20 km drei über 30 km und zwei über 40 km. Da war ich sogar noch ziemlich fair bezüglich der Vertelung ;-). Trotzdem dürfte eine Überlastungsverletzung bei der zweiten Variante auf Dauer wesentlich wahrscheinlicher sein.
Was die Ernährung betrifft, glaube ich, dass die einen wesentlich größeren Einfluß darauf hat, wie viel bzw. wie hartes Training mal dauerhaft verkraftet als auf die absolute Leistungsffähigkeit, die man hat. Der Zucker an sich ist da denke ich indirekt durchaus ein Problem, eben weil zwangläufig bei schon gar nicht mal so hohem Zuckerkonsum (in meinen Augen beziehunsgweise angesichts dessen, was ich da so vertilge und das schon seit vielen Jahren) es zu Mangelerscheinungen kommen muss, da darin so gut wie keine Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind. Man kann versuchen diese Mängel auszugleichen, aber das ist glaube ich nicht leicht und womöglich gar nicht vollständig möglich, da eben Ergänzungsmittel das evt. grundsätzlich einfach nicht leisten können. Es dürfte auch eine Rolle spielen, wie lange jemand schon relativ viel trainiert: Man kann wohl Zeiten überbrücken mit viel Training bzw. relativ schlechter Ernährung, wenn man zuvor entsprechend sozusagen Reserven angelegt hat. Irgendwann sind aber diese Reserven aufgezehrt bzw. die Kompensationsfähigkeiten unseres Körpers gegenüber bestimmtten Mängeln ausgreizt und dann kommen früher oder später Probleme.
Gruß Thomas