Ich hatte mich eigentlich nur an der Formulierung "Ultrareiche investieren kaum noch" etwas gestossen. Sie werden ja nur dadurch reicher, WEIL sie ständig investieren oder investiert sind. Wenn ich mir die reichsten Familien in Deutschland anschaue, egal ob Reimann, Quandt, Hertz oder wie sie alle heissen. Die haben doch eine ganze Armada von Finanzprofis oder Vermögensverwaltern (hier auch gerne "Family Office" genannt), die den ganzen Tag nichts anderes machen, als die Gelder dieser Superreichen zu verwalten und zu investieren. Und dabei wird nicht nur in Aktien und "spekulative Luftschlösser" investiert, sondern auch zB Beteiligungen an anderen Unternehmen (bzw Private Equity), die nicht an der Börse gelistet sind (Details würden jetzt den Rahmen sprengen).
Ok, wenn Du diese Familien mit 2stelligen Milliardenbeträgen noch nicht als superreich ansiehst, schauen wir uns den Aktuell Reichsten an, Elen Musk. Wenn er in eine "Gigafactory" in Brandenburg investiert oder in die Raumfahrt (Space X), dann würde ich das schon als Investition bezeichnen. Ob und in wie weit diese Investitionen Arbeitsplätze schaffen oder gemeinnützig sind, darüber kann man natürlich trefflich diskutieren.
PS zum eigentlichen Thema:
Ich muss jetzt leider weg. Um 12 Uhr beginnt mein Schwimmslot
Der Arme muss sich natürlich darauf verlassen können, dass er dauerhaft 1000€ mehr hat. Ansonsten begleicht er vielleicht kurzfristig irgendwelche Schulden, was wiederum dem Reichen in die Tasche spielt. Hat er aber dauerhaft ein höheres Einkommen, kann er dauerhaft konsumieren und investieren und es werden dauerhaft Arbeitsplätze geschaffen. Das Einkommen wirkt sich zudem positiv auf die Bildung aus und Bildung ist nach wie vor mitentscheidend für die Lebensverhältnisse.
Bis auf den letzten Satz stimme ich zu. Ob mehr Geld beim Einzelnen für mehr Bildung sorgt, daran habe ich Zweifel (Geld kann eine hilfreiche, aber weder notwendige noch hinreichende Bedingung sein). Bildung über breite Schichten sichern, insbesondere in "bildungsferne Familien" hineintragen, funktioniert m.M.n. weniger mit Geld, als mit einem offenen, die Schwächeren förderndem, inklusiven Bildungswesen, der auch verschiedene Bildungsabschlüsse als gleich Wertvoll für die Gesellschaft ansieht - und davon ist gerade Deutschland m.M.n. leider traditionell meilenweit entfernt.
Zitat:
Zitat von keko#
Der Staat könnte das hinbekommen, wenn kein Bargeld mehr im Umlauf ist. Dann könnte der Staat elektronisches Geld vergeben, das jeweils nur zweckgebunden ausgegeben werden kann und somit steuern, für was man sein Geld ausgibt. Da möchte ich aber nicht unbedingt hin ;-)
Davon halte ich auch nichts. Aber auch ohne Bargeld wären staatliche Prozesse selten wirtschaftlicher und effektiver, als private Unternehmungen. Nur der bemüht sich um Wirtschaftlichkeit, der bei Fehlentscheidungen auch die Konsequenzen tragen muß - das tut der Staat ja nie. Auch darum kann ich dem Konzept der "Freien Privatstädte" (eine Art "minimaler Staat") einiges abgewinnen, auch wenn es Utopie sein dürfte.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
On Topic: spon.de (über Polen)
"Geschlossen sind auch Schwimmbäder, zumindest für alle, die nicht zum nationalen Schwimmkader gehören. Komischerweise ist die Zahl der polnischen Eliteschwimmer seit Beginn des Lockdowns auf fast 19.000 gestiegen. Allein in Warschau trainieren um die 3500 Talente."