Und zu vorher exzessiv genutzten "legalen Steuerschlupflöchern": Vielleicht geschah all das aus dem gleichen Grund: Keine Lust, seine Kohle der Willkür der Politik zu überlassen, die damit evtl. Dinge anstellt, mit denen er partout nicht einverstanden ist. Prinzipentscheidung.
Finde ich nicht abwegig.
Die sich aber wie gesagt nur jemand leisten kann mit dem entsprechenden Vermögen. Ich kann nicht aus dem Finanzamt austreten.
Die frage ist halt auch, überlassen wir Leistungen die eigentlich die Gemeinschaft tragen müsste, wie z.b. Forschung nach Medikamenten, Bildung von Menschen Einzelnen und damit auch dem Zufall, was Superreiche gerade für Vorlieben haben oder was sie für förderungeswertig halten oder wird das gefördert was sich nach einer demokratischen Diskussion als sinnvoll ergibt?
Natürlich ist auch die Demokratie nicht ohne Fehler und es werden falschen Entscheidungen getroffen, es gibt Korruption die ganze Bandbreite. Die Frage ist aber, wenn wir das wie zur Zeit der Fürsten, einzlenen Menschen überlassen, wird es dann besser?
Und es geht ja nicht mal um Steuerhinterziehung, es geht grundsätzlich um Besteuerung. wieso kann man superreiche nicht so besteuern, dass Geld für die Allgemeinheit und z.b. Forschung für Krankheiten die Arme betreffen übrig bleibt?
Wieso muss man warten bis irgend wer glaubt, das zu seinem Hobby zu machen, bis was passiert?
All das was der gute Zucki machen will, müsste man längst machen.
Find ich super, dass er das macht. Die Alternative wäre ja, es nicht zu machen und mit dem Geld ne Party zu feiern.
Mehr Steuern zu zahlen, als man zahlen muss, ist wohl von einem hypererfolgreichen amerikanischen Geschäftsmann ein wenig viel verlangt. Das machen doch höchstens wir hier aus dem Forum.....
Und wofür wären seine (höheren) Steuergelder in den USA hauptsächlich verwendet worden? Für das Militär! Da finde ich seine Vorhaben wesentlich sinnvoller.
Auch ohne Facebookker zu sein: Lieber Zuckerberg als Steuergelder für Trump!
Geändert von schoppenhauer (03.12.2015 um 10:16 Uhr).
Ich las die Tage ein ausführliches Porträt über Melinda Gates, die die maßgebliche Kraft hinter der Stiftung der Gates war. Bill Gates selbst ist dort erst dann wirklich aktiv geworden, als er sich aus seinem Geschäft zurückzog.
In dem langen Artikel (es war der Hauptartikel eines älteren Zeit- oder Süddeutsche-Magazins, falls es jemand recherchieren möchte) wurde auch erwähnt, dass man es natürlich kritisch sehen kann, wenn Privatpersonen so viel Einfluss bekommen. Die Gates sind die ganz Großen in der Entwicklungshilfe, z.B. Sie haben ein weit größeres Budget als die meisten Staaten der Welt und wenn sie etwas wollen und gut finden, können sie es einfach machen und müssen es nicht in mühsamen Entscheidungsprozessen aushandeln und sich bei Misserfolgen rechtfertigen. Das hat aber auch sehr große Vorteile. So unterstützen sie dank des unfassbaren Reichtums ihrer Stiftung auch Projekte, die sonst keine Unterstützer haben. In dem Artikel wurde z.B. die Entwicklung eines Impfstoffes (ich habe vergessen, um welche Krankheit es ging), der sehr aufwendig ist und sehr, sehr teuer.
Ich denke, dass die positiven Seiten auf jeden Fall die eventuellen negativen weit übersteigen. Bei Belinda und Bill Gates ist nach dem Lesen des Artikels mein Eindruck übrigens überhaupt nicht, dass es um Steuern sparen oder so was geht, sondern dass sie wirklich helfen wollen. Belinda Gates hat mich sehr beeindruckt.
Mark Zuckerberg jetzt auch, der übrigens schon seit 2010 in The Giving Pledge ist, dort aber offenbar zunächst "nur" einen Teil seines Vermögens zugesagt hatte.
Dafür zahlt den Unsinn dann der kleine Mann, der sich seiner Steuerpflicht nicht entziehen kann. Das ist dann gerechter/besser?
Der kleine Mann kann dafür abstimmen, dass sich das System ändert und z.B. Steuerverschwendung ähnlich geahndet wird wie Steuerhinterziehung. Wenn sich genügend kleine Männer finden, bewegt sich auch was. Die Trägheit der Masse nun Herrn Zuckerberg vorzuwerfen ist nicht fair.
Und es ist in der Tat gerecht, dass er mit seinem augenscheinlich legal erworbenen Vermögen anfangen kann, was er möchte, genau wie jeder andere.
Zum Argument, dass dies Erledigung der gemeinnützigen Aufgaben privater Einrichtungen eigentlich Aufgabe des Staates wäre:
Herr Zuckerberg kann ja nichts dafür, dass der Staat gewisse Aufgaben nicht wahrnimmt. Lobenswert ist ja eben, dass er diese Lücke füllen möchte.
Die Erfahrung zeigt, dass der Staat mit dem Geld, das er den Bürgern wegnimmt, nicht sehr effizient umgeht.
Gäbe Herr Zuckerberg das Geld dem Finanzminister, so würden vermutlich 99% verdampfen. Eventuell würden davon Panzer, Drohnen, Brücken ins Nirgendwo oder Flughäfen, wo nichts fliegt, angeschafft oder man würde mal eben 10 Milliarden in die unterfinanzierte Genderforschung stecken. Für Krebsforschung oder was auch immer die Familie Zuckerberg gerade besonders bewegt bliebe wenig übrig.
Und es ist in der Tat gerecht, dass er mit seinem augenscheinlich legal erworbenen Vermögen anfangen kann, was er möchte, genau wie jeder andere.
In der aktuellen Situation stimme ich dir da voll zu.
Ich würde Superreiche allerdings höher besteuern, das müsste man für die Zukunft ändern.
Zitat:
Die Erfahrung zeigt, dass der Staat mit dem Geld, das er den Bürgern wegnimmt, nicht sehr effizient umgeht.
Gäbe Herr Zuckerberg das Geld dem Finanzminister, so würden vermutlich 99% verdampfen.
er spendet das Geld seiner eigenen Charity Organisation... von der er sich dann nach belieben ein Gehalt als Geschäftsführer bezahlen kann.... im schlimmsten Fall zahlt er keine Steuern für die Spende und als GF einer Charity zahlt man auch weniger... was die Charity dann effektiv wirklich macht ist vollkommen egal....
Ob das wirklich löblich ist, sieht man nur wenn man weiß wieviel Geld tatsächlich abgeflossen sind und wieviel den GF als Gehalt gezahlt wurden....
du hast irgendwie ein "komisches gedankengut..."
ich finds löblich - wie auch immer das geld schlussendlich ankommt. hauptsache in gute projekte .....
In der aktuellen Situation stimme ich dir da voll zu.
Ich würde Superreiche allerdings höher besteuern, das müsste man für die Zukunft ändern.
Bei uns gingen min. 30% in den Sozialhaushalt.
die superreichen werden schon sehr besteuert - wenn noch mehr, dann gehen sie weg........
wenn dann die superreichen über spenden/projekte zusätzlich geld der allgemeinheit zur verfügung stellen dann finde ich das super.
Und das ist der Bereich, in dem das Geld absolut effizient eingesetzt wird und nicht ein riesiger Wasserkopf und zahllose Blutsauger am Leben gehalten werden?