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Alt 01.09.2020, 18:14   #497
mrtomo
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Lagio 400 - Blog 3

Die Tour hat begonnen
Ich lege heute einmal die Füße hoch und lasse andere das Sportevent machen. Denn die Tour hat - für mich als mittlerweile begeisterten Radsportfan - begonnen. Und in der Zeit vor dem Finale der vierten Etappe möchte ich euch noch den dritten und letzten Teil der Radtour an den Gardasee aufschreiben. Es geht heute noch von Meran über die mentale Herausforderung mit dem Namen "Etsch-Radweg" bis an das Etappenziel "Lagio". Viel Spaß bei unseren letzten Kilometern.

280km bis zur Mittagspause​
Es lief traumhaft. Die ersten 100 Kilometer waren zur Morgendämmerung geschafft. Kilometer 200 und der Großteil der Höhenmeter schon vor dem Mittag. Und ab dem Reschenpass ging es bis Meran nur bergab. Wundervolle Sonne, guter Fahrtwind, gute Einsicht in alle Kurven und innerhalb von Minuten waren alle Höhenmeter von vor ein paar Stunden wieder abgefahren. Kurze Lagebesprechung hatten wir bereits vor dem Reschenpass gemacht: Ziel in 80KM die Mittagspause in Meran. Dieser Abschnitt sollte von der Kilometeranzahl einer der längsten des Tages sein. Denn ab Meran waren es nur noch 120 Kilometer. Aber 120 mental fordernde Kilometer.

Die Mittagspause war super einfach gehalten. Genial wie die Crew war haben wir im Bus 6 Campingstühle gehabt. Am Meraner Bahnhof wurde kurzerhand ein eigenes Restaurant mit großem Topf Nudeln und Kuskus-Salat auf dem Menü eröffnet. Cola, Wasser und Iso flossen auch in Strömen. Noch kein Bier, aber das war definitiv das Ziel für den Abend. Bier am Gardasee.



Die Erfahrenen sprechen​
In der Mittagspause wurde das Geschaffte erstmal sehr gefeiert. Mit über 28kmh die ersten 200km, zur Mittagspause schon über 30kmh. Jetzt kamen aber die Erfahrenen, welche die Tour schon gefahren sind - also alle anderen außer ich - mit der "guten" Nachricht, dass es zwar nur noch 120km sind, aber alle davon mit Gegenwind; mit mental sehr fordernden Gegenwind.

Zum Gegenwind kam dazu, dass es sehr warm wurde. Das führte dazu, dass wir schnell einem zu hohen Tempo Tribut zollen würden. Wieder eine Ansage aus der Gruppe: "Wir kommen zusammen, alle 5, am See an". Jetzt wurden die Turns an der Spitze unseres Zugs länger und die Pace etwas niedriger. Wir haben zwar die ersten 20km nach dem Mittag in einem 35ger Schnitt auf den Asphalt geknallt. Dem haben wir super schnell abgeschworen. Also noch 100km mit dem kleinen Ziel für mich vorne den Schnitt zu halten und hinten trotzdem zusammenzubleiben.



Jetzt kommen wir aber zu dem, was mich am meisten auf diesen mehr als 400km "geprägt" hat: Der Etsch-Radweg. Und zwar nicht die ersten 20km davon, auch nicht die ersten 40 oder die ersten 2 Stunden. Sondern die Zeit in der dieser Radweg immer länger und länger wurde. Es sah einfach alles gleich aus.

Auf dieser Strecke waren wir dann doch über jede kleine Pause froh. Selbst als wir jemanden mit einem eigentlich größeren Leiden - dem dritten Platten bei nur zwei Kartuschen geholfen haben - waren wir sehr froh anzuhalten. Diesen Zeitpunkt an dem die Beine noch da sind, aber der Kopf langsam abschaltet, hatte ich schon länger nicht mehr so hart gehabt. Würde ich ein Buch über Mental-Training schreiben müssen, dann würde ich das als Beispiel anführen, wie man seinen Kopf wirklich trainieren kann. Fahr 300km normal (was schon schwer für den Kopf ist) und dann 100km auf der gleichen Strasse mit Gegenwind. Ein Kommentar, welcher mir von diesem Stück im Kopf geblieben ist: "Mich freut es, dass auch du endlich mal an eine Grenze vom Kopf her kommst". Naja, wenn 100km so aussehen wie das folgende Bild, dann wirst du schon etwas Blau im Kopf:



Die Erlösung​

Die Erlösung für mich kam knapp 20 Kilometern vor dem Ziel: Abbiegen vom Radweg auf eine andere Strasse. Dann habe ich gemerkt, dass es wirklich nicht mehr weit ist. Davor hatte ich einfach den Kopf ausgeschalten, meine Runden vorne in der Gruppe gemacht und dann versucht so einfach wie möglich hinterher zu rollen. Deshalb gibt es auch nicht viel zu sagen. Das Abwechselungsreichste war, dass ein LKW-Fahrer auf der parallel verlaufenden Autobahn einmal unseren 5er Zug winkend angehupt hat. Aber das war es auch schon.

Nachdem es vom Etsch-Radweg runter gegangen ist, waren es auch nur noch ein paar Kilometer bis zur nächsten Tagesmarke: 400km. Nach etwas mehr als 13 Stunden hatte ich auf meinem Wahoo die 400km. Die anderen mit Garmin und Suunto hatten alle noch ein paar KM vor sich. Da scheint die ein oder andere GPS-Ungenauigkeit zwischen den System sich aufsummiert zu haben. 400km. Wenn mir das jemand nach meiner ersten 200k Fahrt dieses Jahr gesagt hätte, ich hätte es eher nicht geglaubt.



Und jetzt gab es nur noch eines zu tun: Runter an den See zu rollen. Ein letztes schönes Foto durch die Weinberge im Norden des Gardasees und schon konnten wir das Wasser sehen. Am Ende hatte ich 408km mit 3800hm auf meinem Wahoo stehen. Basierend auf den Garmins waren es wohl eher 404km und 3300hm von Immenstadt bis Torbole.

Statistik des Tages​
Die Bilanz des Tages bei mir kann ich nur noch grob zusammenfassen, weil ich mal nicht so genau mitgezählt habe. Aber ungefähr sind das die Zahlen:
  • 1.5 Liter Wasser
  • 1.5 Liter Cola und davon 750ml in der Mittagspause
  • 1.5 Liter ISO
  • 2 Flaschen mit Maurten Mischung

Soweit zu den Getränken. Mein Frühstück bestand um 2.30 in der Früh aus 3 Semmeln mit Honig und Nutella. Mittags gab es eine größere Portion Nudeln, welche leichte Bauchschmerzen auf den ersten 30km nach der Pause brachten. Wahrscheinlich habe ich 10-12 Gels und 2 Riegel über die ganze Zeit verteilt genommen. Dazu noch ein Schoko-Hörnchen beim Bäcker um 10.*

Zur Fahrt selbst: Ich bin am Ende mit einem 30.4 kmh AVG angekommen. Dabei habe ich die 9 Pausen herausgestoppt. Die längste Pause war sich in Meran am Bahnhof. Am Nachmittag wurden die Pausen kürzer, aber dafür ein paar mehr als am Vormittag. Laut Strava habe ich 175 Watt Avg und 198 NP, dabei kein einziges Segment auf der ganzen Tour geholt. Aber den Ortsschild-Sprint am Oberjoch habe ich aus Unkonzentriertheit der anderen solide gewonnen (was nur ein Gag für die gute Stimmung sein sollte).

Jetzt bleibt mir mit folgendem Bild nur eines noch zu sagen: Danke, dass ihr mich mitgenommen habt und ich mit euch zusammen an den Gardasee fahren durfte. Grüße gehen raus an Tobi, Max, Basti, Simon und Supporter Sven. Es war mir eine Ehre. Und wie ausgemacht in 5 Jahre wieder. Da werde ich dann einfach 500km am Abend vorher vorschlagen. Aber erst in 5 Jahren, versprochen.*

Bis dahin kommen aber hier auf dem Blog auch sicher noch Posts über die ein oder andere verrückte Sache von und mit mir.*


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Geändert von mrtomo (01.09.2020 um 18:33 Uhr).
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Alt 03.09.2020, 10:49   #498
mrtomo
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2020: Der erste Rennbericht

Lange war kein Stern am Horizont zu sehen. Doch jetzt komme ich direkt mit einem Blog zu meinem ersten Triathlon-Wettkampf an dem ich teilnehmen durfte. Und durfte ist wohl der einzig passende Ausdruck in diesem sehr spannenden Jahr.

Viele haben die Saison genutzt, um an ihren Schwächen zu arbeiten. Andere haben mal ein Jahr Pause gemacht. Ich habe einfach mal 10 Wochen unfreiwillig Pause gemacht. Natürlich nur um jetzt im Herbst bei jeder Dorf, Wald und Wiesen Veranstaltung anzugreifen (Ironie).
Wie das gelaufen ist könnt ihr jetzt hier lesen.


Foto von Larasch.de

3Muc: Flashback zu 2016​
Das Rennen an der Ruderregatta in München war mein 5ter Triathlon überhaupt. Als es in 2015 für mich anfing, stand das Rennen relativ schnell auf meinem Plan. Mein erstes mal auf der Sprintdistanz in München dauerte 58.53. Bei meinem zweiten Start ein Jahr später hatte ich mich auf 54.01 verbessert und um 2 Sekunden das Rennen gewonnen. Dabei wusste ich bis zur Siegerehrung nicht von dem Sieg. Denn das Format in München war schon immer von mehreren Startgruppen geprägt. Startest du in der ersten Gruppe wartest du nach einem All-Out Sprint auf die zweite Gruppe. Bist ud in Gruppe Zwei rennst du der vermuteten Zeit aus Gruppe 1 hinterher (welche meistens aber noch nicht im Ziel war).

Auch in 2020 war das Rennen kein Athletin gegen Athletin Rennen. Es ging in Einzelstarts über den Laufsteg ins Wasser. Am Start stand eine lange Schlange von 300 Athleten. Die Startreihenfolge sollte 1,3,7 und dann 2,4 usw usw sein. Genau daran halten mussten wir uns nicht. Also ging ich ungefähr an Position 30 ins Wasser. Mein erstes Tagesziel war ein kleiner Kick für mich: Den ersten Athleten noch auf den 30m Steg zu überholen. Und darauf habe ich mich etwas zu sehr fokussiert und direkt vergessen die Uhr vor dem Start zu drücken. (Was nicht auf Strava steht ist nicht gemacht ).


Foto von Larasch.de

Feeling the Race-Feeling​
Den Fauxpas merkte ich nach ein paar Metern im Wasser. Also zwei Drücker auf der Uhr und weiter ging es. Denn Das Tempo wollte ich von Anfang an richtig hoch halten. Etwas komisch war es mit einer großen Menge zu Schwimmen. Selbst in den kleinen Freibädern hatte ich dieses Jahr doch gut Platz. Die Orientierung zur Boje und auch die um die anderen Athleten herum hat wieder richtig Spaß gemacht.

Vor dem Rennen hatte ich mit ein paar Athleten gesprochen, welche "endlich" ihren ersten Triathlon machen konnten. Deren Haupt-Angst kam beim Schwimmen. Und da viele Neulinge dabei waren, wollte ich nicht wie in Liga 2 vollkommen drauf prügeln. Ich habe so gut es ging versucht um die anderen Starterinnen herumzuschwimmen. Ich hoffe, dass mir das gelungen ist und alle ein gutes Schwimmen hatten.

Ich hatte es auf jeden Fall. Ich habe mich richtig gut gefühlt. Neue Schwimmbrille, Liga Einteiler und super angenehmes Wasser (ohne Neo) machten die Sache noch besser. Insgesamt waren 3 Bojen auf der Strecke bevor es wieder auf einen Steg zur Wechselzone ging. Nach 6min09 war ich an der Zeitmessung vor der T1.

Hartwig Thöne war als Moderator an der Strecke und kündigte mich laut an. Da kommt der Puls dann nochmal mehr: Wie ging das wechseln nochmal? Was muss ich alles anziehen? Schauen die aus der zweiten Startgruppe jetzt alle auf mich?



Badekappe weg, Startnummer um, Helm auf​
Viel mehr als die drei Sachen waren es auch gar nicht in der ersten Wechselzone. Der Rest war bereits am Rad. Also los ging es.

Die Runde an der Regatta ist fast 5km lang und führt perfekt flach hoch und runter. Viel Spektakel war also nicht zu erwarten auf den vier Runden. So war es auch. Puls war vom Schwimmen direkt noch da. Die Beine waren etwas müde, aber trotzdem konnte ich auf die Strecke knapp 310 für 27 Minuten halten. Die Ansage von meinem Trainer war, dass ich die Antritte nach den Kurven nicht über 400 Watt knallen sollte. Der Rest war um die Schwelle zu fahren. Die 4 Kurven je Runde und die kurze gerade an den Kopfenden haben schon etwas am Schnitt gezogen. (Ausrede für den Watt-AVG :D)

Strave-Einheit: Swim, Bike, Run

Die neue Laufform testen​
Seit meinem 10er in unter 34 Minuten habe ich das Gefühl, dass meine Laufform deutlich besser ist als in den vergangenen Jahren. Das wird sicher nicht an den 10 Wochen Laufpause liegen, oder?

Das Radfahren war deutlich kurzweiliger als der Lauf der folgte. Denn ich ging mit etwas Seitenstechen auf die 2 mal 2.4 Kilometer Runde. Das hat mich auf der Strecke am Anfang etwa 5 Sekunden pro KM gekostet, schätze ich. Nach der ersten Runde kamen auch die nächsten Athleten auf die Strecke. Zum Glück, denn ohne wäre ich wohl weiter mit 3.30 gerannt. Genau als ich an der T2 vorbei gelaufen bin, kam ein anderer junger aus der Wechselzone. Das schöne war: Er klemmte sich direkt an mich dran und wollte den Schnitt mitlaufen.

Alleine, dass jemand hinter mir war, gab doch ein ganz anderes Race Feeling. Das Seitenstechen wurde etwas besser. Aus 3.30 wurde 3.20 und aus einem müden Laufschritt wurde Racing. Kurz vor mir war auch mein Kumpel, mit dem ich nach München gefahren bin. Also in 2km wollte ich den dann schon noch einholen. Es war knapp aber ein paar Meter vor dem Ziel auf meiner zweiten Runde war ich dann vorbei. Wie viel andere Menschen im Rennen und um dich herum doch bringen.



Und schnell ist es wieder vorbei​
Im Ziel standen dann 49 Minuten und 16 Sekunden. Auf meiner Uhr fehlten somit nur 15 Sekunden die ich nicht gestoppt hatte. Sorry Coach :D

Danke an das Team des 3muc Triathlon die unter den Strengen Auflagen das Rennen möglich gemacht haben. Für mich und ich schätze für viele andere auch, war es einfach schön zu starten. Leider hatte ich am Sonntag für die Olympische Distanz mit den Bayrischen Big Guns keine Zeit. Aber es scheint, dass dieses Jahr doch noch ein paar Rennen kommen.

Für mich geht es am 12 und 13.9 in Wien beim King of Vienna weiter. Das Format: Samstag Sprint, Sonntag Olympisch. Jetzt habe ich noch eine Woche mich auf das Rennen vorzubereiten. Mal sehen was ich dann raushauen kann. Ich freue mich richtig, auch wenn es von Augsburg nicht ganz so nah ist wieder 3Muc Triathlon. Um den Wendler zu zitieren: "EGAL". Hauptsache ein paar Rennen in diesem Jahr.
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Alt 23.09.2020, 10:53   #499
mrtomo
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Wochenendausflug Wien

Wo könnte man seinen ersten Triathlon machen? Das war die Frage, wie es zu einem mega Wochenende in Wien gekommen ist. Freunde von mir hatten noch 2019 die Startplätze in Wien gebucht und sich das Rennen für die erste Olympische, sogar den ersten Triathlon ausgesucht.

Durch etwas Hören-Sagen, ein wenig dieses Ronas und steigender Wahrscheinlichkeit, dass sonst nicht mehr so viel passiert im Rennkalender, habe ich mich auch für den Vienna Triathlon angemeldet.

Aber ein Rennen reicht doch nicht​

Eine Sache muss ich zur Anmeldung aber noch sagen: Da gab es so eine schicke Möglichkeit von Olympisch am Morgen und Sprint am Nachmittag. Und da es bereits so wenige Rennen in diesem Jahr sind habe ich mich für das "King & Queen von Vienna" Rennen angemeldet.

Somit standen für mich erstmal an einem Tag zwei Rennen an. 3 Wochen vor dem Rennen wurde es dann auf Samstag Sprint und Sonntag Olympisch geändert, damit Verbands-Corna-Schutz-Maßnahmen eingehalten werden können. Kleine Herausforderung hier ist dann das Fahrradticket bei der ÖBB, am Schalter der Deutschen Bahn, ohne das Zugticket stornieren zu können, auf einen anderen Tag zu buchen. Genauso kompliziert wie dieser Satz ist auch das ganze bei der Bahn gewesen.

Am Ende hat aber alles geklappt. Ich konnte pünktlich am Freitag in meinen Zug steigen und sogar 2 Stationen weit bis zum Münchner Hauptbahnhof fahren. Denn da war auch schon wieder Schluss. 1 von 4.5 Stunden geschafft. Danach musste ich erstmal auf die Entschärfung einer Fliegerbombe warten. Das ganze ergab dann einen Zug 2 Stunden später, aber von München und auch direkt bis Wien. Soweit wieder alles in Ordnung. Regeneration vor den Rennen hatte ich damit definitiv schlechtere als die Deutsche Fußballnationalmanschaft die Stuttgart - Basel (Zug ca. 3h) geflogen ist.

Jetzt aber mal zum Sportlichen Teil ​

Am Freitag bin ich eine kleine Runde durch Wien gefahren. Ziel war die Rennstrecke auf der Donauinsel. Denn Verfahren wollte ich mich am Samstag definitiv nicht und die Zeit für einen Streckencheck hatte ich Samstag früh nicht mehr. Außerdem habe ich ein Warm-Up Ritual am Tag vor meinen Rennen. Das ist immer gleich, egal welches Rennen es ist: 4x90 Sekunden Race Pace auf dem Rad und 4x60 Sekunden Race Pace gelaufen. Dieses Wochenende viel das Laufen weg, dafür war das Radfahren etwas länger und auf Lauf-Legenden Strecke.



Der Sprint Samstag

Am Samstag ging es also los mit Racen. Race 2 diese Saison. Die zweite Sprintdistanz. Aber diesmal wirklich mit 750m Schwimmen. Und dann ging es los. Einzelstarts im Abstand von 10 Sekunden. Die Schwimmzeiten wurden vorher abgefragt und ich durfte als 5ter ins Wasser. Vor mir als nur 4 Personen die schnellere Zeiten angegeben hatten.
Da ich meine letzte Einheit vor dem Race im 25m Becken gemacht habe und die Zeiten so viel schneller als im 50ger waren, war ich zuversichtlich was den Swim angeht. Und schneller als erwartet war ich schon vorne. Nach knapp 1/3 hatte ich den ersten Starter überholt. An der Wendeboje kam mir eine Gruppe von 3 Leuten entgegen. Der dritte ist wohl aufgeschwommen und hat die anderen beiden eingepackt und mitgenommen. Ich hinterher. Am Ende hatte ich die zweit beste Schwimmzeit des Tages und war echt verdammt zufrieden damit, was ich ins Wasser gebracht hatte.

Strava Swim ist hier zu finden.

Der Puls ist da​

Aus dem Wasser heraus ging es erstmal über einen Treppenkorridor auf die Insel zur Wechselzone. Groß verschnaufen und Luft holen war also heute nicht drin. Aber egal. Es ging ja gegen die Uhr und damit gegen mich selbst. 2 Stufen auf einmal und dabei den Neo zur Hüfte zu ziehen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn das letzte mal mit dem Neo racen doch schon 1 Jahr her ist.

Am Ende hatte ich mit den höchsten Puls des Tages als ich an der Wechselzone angekommen war. Die Dreiergruppe lief gerade aus der Wechselzone raus als ich an meinem Rad war. Schnell den Neo aus und rein in die Radsachen. Also Startnummernband und Helm und auf die Jagd nach denen vor mir. (Für die Sprintdistanz habe ich den Flaschenhalter hinter meinem Sattel abgemacht. Jedes Gramm und jeder Mini-Aerovorteil wird ausgenutzt.)



Die Strecke war wirklich schön. Erst am Sonntag war ich dann so mit der Strecke vertraut, dass ich nur noch an einer Stelle bremsen musste. Aber da hatte ich auch bereits 5 Runden auf den 9.3km gedreht. Ich konnte direkt Gas geben und hatte nach 3 Kilometern die ersten beiden aufgeholt. Bis zum Wendepunkt nach knapp 4 Kilometern war ich ganz vorne. Also physisch zumindest, weil hinter mir immer noch jemand eine schnellere Zeit liefern konnte. Da bist du mal im Rennen auf dem Rad vorne und drückst weiter, weil die Zeit heute dein Gegner ist und nicht die anderen Starter.

Mir persönlich macht das auch super viel Spaß. Gegen die Uhr, das Powermeter, den Wind und die brennenden Beine bei 350 Watt zu kämpfen. Es war richtig cool. Runde zwei verlief einsam, aber schnell. Am Ende hatte ich 44kmh auf 18.6km und bin sogar schneller unterwegs gewesen als auf der Regatta in München.

Tom: Lauf-Version-Alpha​

Und auch das Laufen sah nach einer schnellen und vielversprechenden Strecke aus. Bis auf ein kleines Wald-Trail-Stück und einen kurzen Stich an der Donau sah es nach Tempo aus. Eine Laufrunde, viel Teer, etwas Kies und kaum Kurven. Zum ersten mal konnte ich den Alphafly auch im Rennen nutzen. Ich hatte zwar Angst gehabt, dass zu viel Kies und Wald auf der Strecke sein könnten, aber das hat sich beim Einlaufen vor dem Rennen schnell als unbegründete Angst herausgestellt.

Der Wechsel lief perfekt. Etwas schwer kommt man in den Alphafly hinein, aber am Ende verliert man zu einem anderen Schuh keine Sekunden. Üben würde ich das Einsteigen in den Alpha aber trotzdem ein paar mal.
Den ersten Kilometer bin ich super schnell angelaufen, um direkt zu sehen was geht. Danach habe ich versucht mich bei einer "angenehmen" Pace einzupendeln. Komplett auf die 5k wollte ich mich nicht mehr abschießen - Sonntag Olympisch nicht vergessen - aber trotzdem wollte ich sehen was geht. 16.49 auf ziemlich genaue 5km waren dann schon eine Ansage, welche sowohl mein Coach als auch ich so nicht ganz erwartet hatte.
Meine KM Splits waren 3.14 / 3.18 / 3.21 (Waldstück) / 3.24 (Gegenwind & Wendepunkt) / 3.22 (kurzer Stich mit paar HM).



Fortsetzung folgt​

Ich merke beim schreiben, dass Tag 1 bereits sehr viel Text hat. Bilder dafür noch wenige, da ich erst noch auf den Fotoservice warte. Diese kommen denn aber in den nächsten Tagen sicher auch dazu.
Nachdem ich zum Sprint jetzt schon so viel geschrieben habe, werde ich die Olympische Distanz auf einen zweiten Blogpost legen. Ich hoffe, dass ihr euch auf den zweiten Blog freut und dann auch wieder hier vorbei schaut.

Bis dahin genieße ich, genießt ihr, genießen wir die Offseason. Sportliche Grüße Tom
Ps. Spezielle Triathlon Szene Forum Grüße an trithos, hat mich sehr gefreut, dass du mich angesprochen hast.
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mrtomo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2020, 11:03   #500
cmart
sagt "Hallo allerseits!"
 
Registriert seit: 16.11.2018
Beiträge: 8
War mit dir im Sprint-Bewerb und war denk ich 12. oder so und gerade diesen Thread hier entdeckt!
Super Leistung, echt sehr stark und gut zusammengefasst! Dieses Jahr ist das Comeback der Wald & Wiesen Triathlons und ich muss sagen... ich mag's
cmart ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2020, 14:08   #501
mrtomo
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Zitat:
Zitat von cmart Beitrag anzeigen
War mit dir im Sprint-Bewerb und war denk ich 12. oder so und gerade diesen Thread hier entdeckt!
Super Leistung, echt sehr stark und gut zusammengefasst! Dieses Jahr ist das Comeback der Wald & Wiesen Triathlons und ich muss sagen... ich mag's
Freut mich. Hoffe, dass du auch ein cooles Rennen hattest.
Wetter war perfekt, Orga war super und auch die Strecke ist cool. Sehr cooles "Wald und Wiesen" Event. Wald war auf der Laufstrecke und Wiese war die Wechselzone.
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mrtomo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2020, 21:35   #502
trithos
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Ort: neue Kloster- und Burgstadt bei Wien
Beiträge: 1.403
Hallo Tom,
Dein Bericht hat ja wie angekündigt ein bisserl gedauert . Ist jetzt aber sehr schön geworden. Danke dafür. Und auch auf Diesem Weg herzlichen Glückwunsch zum "dreifachen" Sieg .

Ich finde es immer cool, wenn sich die Gelegenheit bietet, jemandem aus dem Forum persönlich kennen zu lernen. Und es "verirrt" sich ja nicht so oft jemand aus dem TS-Forum nach Wien. Daher hab ich mir erlaubt, Dich anzuquatschen, und mich über die kurze aber nette Plauderei gefreut.

Ich mag den Vienna Triathlon übrigens auch sehr gerne. War im Vorjahr mein letzter Saisontriathlon und heuer (eh klar wegen Corona) der erste - und gleichzeitig auch wieder der letzte . Immerhin hat´s für mich trotz dem heuer motivationsbedingt geringeren Trainingsumfang zum AK-Sieg gereicht.

Ich freu mich schon auf Deinen Bericht von der Kurzdistanz.

lg trithos
trithos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.09.2020, 11:33   #503
tom81de
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Respekt Tom, starke Leistungen
tom81de ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2020, 09:21   #504
mrtomo
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Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Hallo Tom,
[...]

Ich freu mich schon auf Deinen Bericht von der Kurzdistanz.

lg trithos
Guten Morgen.
Kurzdistanz wird noch etwas auf sich warten lassen Aber ich habe es noch im Kopf.

Zitat:
Zitat von tom81de Beitrag anzeigen
Respekt Tom, starke Leistungen
Danke Danke Freut mich
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mrtomo ist offline   Mit Zitat antworten
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