Ok, verstehe. Danke!
Kann gut verstehen, dass man da als Einzelkämpfer wie Anna keine Lust drauf hat.
Blöd halt, dass fast alles nur mit Teams geht.
Kiesenhofer könnte aufgrund ihrer Berg- und Zeitfahrstärke und ihres Olympiasieges, der Sponsoren immer anlockt, ein Team finden, mit dem sie bei großen Rennen startberechtigt und weitestgehend von Helferdiensten befreit wäre.
Ihr Problem ist, dass sie den Stress des Fahrens im Peloton nicht haben möchte. Sie muss/möchte deshalb entweder ganz hinten, ganz vorne oder in einer kleinen Gruppe fahren. Das meint sie mit Einzelkämpferin.
Kiesenhofers Schwächen neben dem Fahren im Peloton sind der Sprint und der Punch, also die Leistung im unter 5min Bereich, wie sie im Radsport sehr häufig abverlangt wird.
Man könnte sagen, für Fahrerinnen mit Kiesenhofers Fähigkeiten gibt es im Radsport kaum etwas zu gewinnen, es sei denn, sie nehmen ihr Herz in die Hand und riskieren alles. Kiesenhofer hat diesen einen größtmöglichen Erfolg bereits erreicht und die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Coup noch einmal gelingt, ist gering.
Anna ist in Ö (außer in der etwas breiter aufgestellten sportinteressierten Öffentlichkeit) quasi unbekannt. Das hat einerseits mit ihrem Wohnsitz zu tun, zum anderen auch mit ihrem Naturell, das eher zurückhaltend und "unnahbar" ist bzw. zumindest so wirkt.
Wenn man dann auch noch anders ist, als es im Radsport üblich ist, dann hat man es natürlich nicht so leicht. Es gab und gibt ja selbst im ÖRV gemischte Stimmen.
Jetzt könnte man natürlich sagen, dass sie genau deshalb Tokio gewonnen hat. Fakt ist - wie oben schon von Thanus beschrieben - dass bei diesem Ritt alles aufgegangen ist und ihr die Umstände mit fehlendem Funk zusätzlich in die Karten gespielt haben.
Zu dieser mutigen Entscheidung kann man nur gratulieren.
Hätte genausogut nach 2h zu Ende sein können und danach hätte niemand - außer kurz die Ö Medien - einen Nebensatz darüber verloren.
Wenn es einen Beweis für Annas Inkompatibilität (überspitzt formuliert) für den klassischen Radsport gebraucht hat, dann war die Vuelta der perfekte Beweis dafür.
In der Spanne bis Paris kann sie im Zeitfahren sicher international noch das eine oder andere gute Ergebnis einfahren. Dieses Jahr hat aber auch gezeigt, dass es nicht ganz so leicht ist, die TTs aus der kalten Hose (bzw. "nur" Training) zu machen, wenn die Konkurrenz Woche für Woche intensive Rennen auf der Straße bestreitet. Gewisse Efforts kann man halt im Training schwierig simulieren.
Wenn es einen Beweis für Annas Inkompatibilität (überspitzt formuliert) für den klassischen Radsport gebraucht hat, dann war die Vuelta der perfekte Beweis dafür.
Nun ja, sie ist 20. in einem mit der absoluten Weltklasse besetzten Etappenrennen geworden.
Fast die Hälfte ihres Rückstandes resultiert aus dem Mannschaftszeitfahren, für das sie keine geeignete Mannschaft hatte.
Und ansonsten konnte ihr diese Mannschaft ziemlich sicher auch quasi nicht helfen.
Das beweist m.E., dass sie, wenn sie will, trotz ihrer begrenzten Kompatibilität sich sehr wohl im klassischen Radsport behaupten kann.
Weitere Beweise sind ihr 2. und 3. Gesamtrang in der TCFIA.
__________________
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
Ein 20. Gesamtplatz interessiert so gut wie niemanden.
Ihre spektakuläre Soloflucht hingegen hat die Medien speziell in Österreich aufgeweckt und die höchste Zahl an Leserreaktionen auf einen Radsportartikel seit ihrem Olympiasieg überhaupt bewirkt.
Man muss also nicht immer gewinnen, um überwiegend positive Reaktionen auszulösen und die Sponsoren zufrieden zu stellen.
Der Schritt, sich wieder in einen internationalen mehrtägigen Straßenwettkampf zu wagen, hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Bei der WM verzichtet sie auf das Straßenrennen und konzentriert sich voll aufs Zeitfahren und das Mixed-Teamzeitfahren. Das ZF steht im Übrigen schon am kommenden Sonntag als erster Bewerb auf dem Programm, auf selber Strecke und selber Streckenlänge wie das der Männer.
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:13 Uhr.
Trainierst Du nur oder wirst Du besser?
Bringt Dein Training Fortschritte? Oder strengst Du Dich an ohne besser zu werden? Ob Dein Training wirksam ist oder nicht, ist in der Praxis nicht leicht zu beantworten. Hier ein paar Tipps.Im Studio: Arne Dyck.