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Alt 12.09.2017, 09:20   #177
Harm
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Mein Bericht, immer noch in der Vorbereitung; Teil 2

Vom Duathlon in Weyhe brauch ich nicht viel berichten, denn der lief eigentlich gut. Laufen wegen immer noch immer wieder muckender Sehne, war schlecht, Rad dagegen bei starkem Wind mit Scheibe ein Traum. Mit 45km/h an nahezu stehenden Kontrahenten vorbeizudrücken hat schon was...

Zur Vorbereitung auf Limmer ging mir langsam die Zeit aus. Laufen ging eigentlich immer noch nicht und Schwimmen wäre nur im Hallenbad möglich gewesen, worauf ich nun gar keinen Bock hatte.
So trat ich am 11. Juni mit sage und schreibe 2540 Rad-, 377 Lauf- und sechs Schwimmkilomtern bei der LD in Limmer an. Zusätzlich kamen noch 23 h Spinning mit den Kollegen hinzu.
Das ist natürlich ganz schön vermessen und wer mich kennt, weiß wie nervös ich am Tag vor dem Start war. Hättste mal früher und mehr trainiert! Aber Midlife Crisis sei Dank, ein DNS stand nicht zur Debatte.
Auch dieser Wettkampf ging irgendwann vorbei und mit zu erwartendem schlechten Schwimmen (worst ever) und Laufen zog ich mich durch ne „OK´e“ Radleistung noch ganz gut aus der Affäre.

Wie gesagt, nun stand noch das 24h Rennen in Nortorf auf dem Programm. Das ging dank perfektem Wetter und nun doch schon in Anfängen existierender Rad-Grundlage sehr gut über die Bühne. Zum ersten Mal in der Geschichte von Nortorf hat es nicht geregnet.

Auf der Fahrt zum letzten Vor-Embrun Wettkampf nach St. Peter Ording wurde mir bewusst, daß ich bei erfolgreicher Teilnahme und regulär stattfindendem Schwimmen, die Bedingungen zum Erwerb des goldenen Triathlon Abzeichens erfüllen würde. Vorrausgesetzt ich überlebe nachher noch Embrun. Das mit dem goldenen Abzeichen war Motivation genug mich bei einsetzendem Regen 1,5km durch die eigentlich sehr ruhige Nordsee zu kämpfen. Wer die Radstrecke in St. Peter kennt, weiß, daß ich da meinen Spass hatte...

Geändert von Harm (12.09.2017 um 18:00 Uhr).
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Alt 12.09.2017, 09:22   #178
Harm
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Mein Bericht, endlich in Embrun

Nun also wieder die französischen Alpen. Diesmal hatten wir eine ganze Woche Urlaub in Embrun eingeplant. Das Hotel entsprechend von Samstag bis Samstag gebucht. Beim ersten Frühstück saßen wir gleich neben Marcel Zamorra der am Dienstag seinen sechsten Sieg einfahren sollte. Der sah mächtig viel magerer aus als auf den Bildern die man sonst so von ihm sieht. Vor zwei Jahren waren im Hotel de La Mairie auch schon Cunnama und de Coral eingebucht. Das Hotel am Marktplatz scheint der „place to be“ zu sein! Am Mittwoch nach dem Rennen hat Gerald Iacono noch seine Abrechnung in „unserem“ Haus gemacht...
Für den Sonntag hatte ich mir vorgenommen, mein Rad zusammenzubauen und die erste Schleife komplett aber ganz ruhig zu fahren. Also nur schnell runter zur Wechselzone und die Runde vom ersten Meter an genießen. Man liesst es ja immer wieder, nach wenigen flachen Metern geht es gleich mächtig bergauf. So musste ich in mich hineinlachen als ich aus der Wechselzone rausfuhr. Schon nach wenigen weiteren Kilometern als man so langsam die letzten Häuser hinter sich lässt wird aus diesem Lachen aber ein recht verkrampftes Grinsen und Zweifel machen sich breit, wie tief man den Puls bei den Steigungen denn wird halten können. Meine Übersetzung liess ja minimal 39/27 zu, noch einmal einen Zahn vorne mehr im Vergleich zu 2015. Ist das meinen Fähigkeiten entsprechend? Landschaftlich ist die Runde einmalig. Nach kurzer Zeit hat man mächtig Höhe gemacht, sieht dann bald zum ersten mal die Dimensionen des großen Lac du Serre Poncon. Geschwommen wird ja nur in nem kleinen abgestauten Tümpel aber der richtige See hat schon Dimensionen die sogar uns von der Küste einen Blick werfen lassen. Bei einer kurzen Zwischenabfahrt fiel mir dann auch noch die Kette runter als ich aufs große Blatt schalten wollte. Na prima, Radtechnisch muss ich also auch noch aufpassen. Mit dieser letzten Radeinheit sah meine Vorbereitung in Zahlen dann so aus:
Rad: 4320 km; Lauf: 488 km und 12,7 km Schwimmen. Eigentlich vermessen, so an einen Start des Klassikers der schwereren Langdistanzen zu gehen!

Nachmittags traf ich mich dann mit der Familie am See. Die Stimmung bei Frau und Kindern war super. Die hatten tolle Taschenmeser in der Stadt gefunden, Papa erlaubte den Kauf und das Wetter war prima. Ganz anders als noch vor zwei Jahren, wo die Stimmung in der Familie bereits am Abend nach dem ersten Tag vor Ort recht negativ war. Da war es aber auch saukalt und hat immer wieder geregnet...
Montag war ich dann schon beim Frühstück so nervös, daß mir gar nichts schmecken wollte. Da hab ich dann auch final entschieden, daß ich auch bei noch so gutem Ergebnis am Folgetag nicht auch noch in Elba starten werde. Noch so einen Tag voller Nervosität wollte ich mir dann doch nicht antun. Wir haben uns dann noch ein schönes Kloster in the middle of nowhere irgendwo in den nahen Bergen angeschaut und sind wieder am See gelandet. Ich bin dann irgendwann zu Fuss zu unserem Hotel gewandert und hab mein Rad eingecheckt. Nachher hab ich am See dann Nopogobiker und das Mädchen bei Nopogos finaler Schwimmeinheit beobachtet. So ein Verräter, der trainiert schwimmen... Kam mir auch heute nicht mehr in den Sinn. Der Wettkampfbesprechung beizuwohnen war insofern sinnvoll, weil uns mitgeteilt wurde, daß die französischen Sicherheitsbehörden vorschreiben, vor dem Eintritt in die Wechselzone nen Pass vorzuzeigen. Den hätte ich im Leben am kommenden Morgen nicht dabei gehabt.
Am Abend waren wir dann bei einem der vielen Italiener zum Nudeln-Essen. Die Stadt ist ja voll auf Triathleten eingestellt und so gab es fast überall die Mega-Triathlon Pasta Portionen zum Vorzugspreis. Ehrlich gesagt, Pasta können die Italiener besser als die Franzosen aber satt hats gemacht, die Soße war lecker und das Gewissen hat es auch beruhigt. Die Nacht ging wider Erwarten gut rum und ich wachte erst kurz vor dem Wecker auf.
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Geändert von Harm (12.09.2017 um 09:30 Uhr).
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Alt 12.09.2017, 09:26   #179
Harm
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Mein Bericht,jetzt geht es wirklich los

Frühstück gabs im „de la Mairie“ ja auch schon vor zwei Jahren zur typischen Triathleten Zeit um vier! Zamorra mit Familienanhang nahm auch seine Henkersmahlzeit zu sich und neben mir erzählte mir ein Kanadier, sein Rad sei erst vor zwei Stunden angekommen. Hat aber alles noch gut geklappt.

Helga brachte mich dann zum Wettkampfelände liess mich aus dem Auto und fuhr wieder zurück ins Bett im Hotel. Ich richtete mein Zeug her, versuchte die Nervosität auszuklammern und wechselte ein paar Worte mit den anderen deutschen Teilnehmern. Etwas länger quatschte ich mit Nopogo aber der wurde dann vom französischen Fernsehen interviewt. Die hatten ihn wohl noch ob seines Ergebnisses von 2014 auf dem Schirm. Er wirkte sehr relaxt und freute sich auf den Tag. Zweimal ging ich noch zum Klo, dann machte auch das Anziehen des Neos langsam Sinn und ich reihte mich mit über 1000 anderen „Delinquenten“ in die Schlange zum Schwimmstart ein. Tränen wie vor zwei jahren kamen mir zwar nicht aber es war wieder ein bewegender Moment. Schwimmen ging los wie erwartet. Ziemliche Hauherei, aus der ich mich aber immer wieder raushalten konnte. Im letzten Drittel der ersten Runde fand ich dann sehr ruhige Beine, denen ich gut folgen konnte und die die Navigation für den größten Teil der Schwimmstrecke für mich übernehmen sollten. An der Boje zum Einbiegen in die zweite Runde konnte ich dann auch einen Blick auf das Gesicht zu diesen Beinen erhaschen: Ein sehr erfahren wirkender schon ergrauter Teilnehmer strahlte auf mich eine große Zuversicht aus. Leider verlor ich diesen guten Geist an der letzten Wendeboje im sich dort noch immer zutragenden Getümmel. Alle weiteren Beine an die ich mich hängen wollte passten irgendwie nicht so recht, so daß ich die letzte Gerade wieder auf mich alleine gestellt war. Da machte ich den ersten größeren Fehler des Tages. Ich schwomm versehentlich auf die große Boje zu, die vom Veranstalter schon seitlich an Land gezogen worden war. Das merkte ich aber erst, als ich schon niemanden mehr um mich herum im Wasser sah. Da sind wohl ein paar Meter extra hinzugekommen. Die Uhr zeigte nachher jedenfalls über 4 km an, wo sie doch bei allen Wettkämpfen vorher die Entfernung im Wasser recht genau erfasste. Mit 1,5 Stunden hatte ich mich um 10 Minuten gegenüber Limmer verbessert und war eigentlich ganz zufrieden. Warum sollte ich mich lange in der Wechselzone aufhalten und rannte mit meinem Rad und dem schnell übergezogenen Trikot schnell an knapp zehn Mistreitern vorbei. Rauf aufs Rad und die Schuhe waren noch nicht ganz zu und es ging schon bergauf. Wieder ein Lachen in meinem Gesicht. Konzentriert, den Puls im Blick, noch mehr Blicke auf die Schönheit der frühen Morgenstunden, ging es nun stoisch bergauf. Den einzigen 18 Prozenter des gesamten Tages habe ich leider verschlafen, weshalb ich ihn mit der Heldenübersetzung von 39/21 hochpressen musste. War nicht wirklich schlau und es dauerte lange, bis der Puls wieder in ´nem normalen Bereich war und sich die Beine nicht mehr wie im Brennesselfeld anfühlten.
Musste ich vor zwei Jahren noch ne Windweste bei der ersten längeren Abfahrt anziehen, zeigte sich diesmal schon, daß die Temperaturen moderat bis eher zu warm werden sollten. Auf der Hauptstraße auf dem Weg zu Brücke über den See kam mir dann ein munteres Lüftchen entgegen. Da begann ich zu frohlocken, der Wind sollte uns im Gegensatz zu vielen früheren Berichten hold sein und uns auf dem Weg nach hause am frühen Nachmittag unterstützen. Das war leider falsch gedacht aber dazu später mehr. In St. Aploinaire waren dann schon einige Zuschauer an der Strecke aber auf dem Kreisel vor Embrun und der Straße nach Barratier wurde das noch mal getoppt. Erstaunlich was da so früh am Feiertag los war. Das gleiche Erlebnis dann noch einmal in Guillestre, bevor es auf die Anfahrt zum Izoard geht. Zum stetigen auf und ab des Profils kam nun auch noch ein deutlich zu spürender Wind von vorne, den ich aber immer noch positiv wahrnahm. Ihr wisst schon, der bläst mich am Nachmittag nach hause....

Das Tal der Guil ist sicherlich der landschaftlich beeindruckendste Teil der Strecke. Steile Felswände, wildes Wasser, enge Schluchten, dunkle Tunnel und alles in einem Terrain, das zügiges Fahren auf dem großen Blatt ermöglicht. Komisch nur, daß alle um mich herum schon die kleinen Gänge kurbeln. Die sind alle bei Chris Froome im Training. Hier hab ich gefühlte 100 Plätze gut gemacht. Irgendwann ist es dann vorbei mit dem großen Blatt und kurz danach geht es rechts ab und es wird richtig steil. Ich weiss nicht wie oft ich eines der Radmarkierungen sah, welches für den kommenden Kilometer eine Steigung bei 8-9% vorhersieht. Auf die Dauer wird das dann richtig anstrengend. Immer seltener konnte ich meinen Rhythmus von 250-400m stehend mit zwei Gängen höher und anschliessenden 1000m sitzend mit etwas höherer Frequenz aufrechterhalten. Dazu kam dann noch, daß die Sonne mit sich öffnender Landschaft immer direkter und heisser auf die Straße brannte.

Die kurze Abfahrt in den Casse Desert kam dann endlich als notwendige Verschnaufpause bevor es dann noch einmal steil die letzten Serpentinen bis zur Passhöhe hochgeht. Da ich keinen Beutel abgegeben hatte, klickte ich nur schnell einen Fuß aus dem Pedal, nahm ein Gel, ein Orangenstück und ne neue Wasserflasche und ab gings nach unten. Fühlte ich mich vor zwei Jahren auf regennasser Fahrbahn noch wie ein Verkehrshindernis, konnte ich diesmal doch mit dem Gros der Abfahrer mithalten. Nicht aber mit einem Mädel, das alle von uns praktisch stehen ließ. Beeindruckend, wie die sich zu Tal stürzte.

In Briancon geht es dann recht verwinkelt weiter und dann auch schon bald wieder bergauf. Vorher merkte ich aber, daß der Wind immer noch von vorne kommt. Wir hatten die Fahrtrichtung gegenüber heute Morgen aber doch um 180° gedreht? Was war das noch mit dem Mistral und wie der sich über dem Meer und den Bergen abkühlt und aufheizt? Richtig, der dreht sich einem irgendwie immer entgegen.

Spätestens mit diesen Gedanken hatte ich dann wieder den fachkundigen Rat von Lidlracer im Kopf, nach dem Izoard komme ja nichts mehr. Am Pallon wurde es vom Profil her wieder richtig schwer. War vor zwei Jahren nicht bei der Kurve alles vorbei? Diesmal schien sich das aber deutlich länger hinzuziehen…
Danach dann wieder Wind von vorne aber als wir den Fluss überqueren durften, wurde es durch die Hanglage und Bäume eigentlich ganz gut. „Jetzt nur noch zurück nach Embrun und den Chalvet hoch, dann ist es geschafft“. Tja, Gedanken sind das Eine, Realität das Andere. In Embrun vorm Bahnhof saß die Familie und freute sich, mich zu sehen. Ich mich auch. Danach kam mir der Chalvet aber auch deutlich länger vor als bei meiner Prämiere. Lustig war, daß ich kurz vor seinem Ende Bart wiedertraf. Mit dem fuhr ich 2015 am Izoard lange Zeit zusammen. Er erkannte mich auch wieder und sagte knapp, dies sei seine letzte Teilnahme in Embrun. Er sah aber eigentlich sehr gut aus. Später auf der Laufstrecke hat er mich dann auch schnell wieder überholt und ward nicht mehr gesehen. Oben am Chalvet dann vorsichtig in die doch gewöhnungsbedürftige Abfahrt eingefahren. Die war heute wegen trockener Straße aber deutlich einfacher als vor zwei Jahren.
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Geändert von Harm (12.09.2017 um 17:58 Uhr).
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Alt 12.09.2017, 09:29   #180
Harm
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Mein Bericht, Lauf Teil 1

In der Wechselzone habe ich mich wieder nicht lange aufgehalten. Trikot runter, Gels in die Taschen, Mütze auf, Schuhe an und ab gings auf den abschließenden Marathon. Morgens hatte ich mit Nopogo ja noch spekuliert, ob die geänderte Laufstrecke nun einfacher oder schwerer ist. Vor zwei Jahren bin ich den steilen Stich in die Stadt ja nur beim zweiten Mal gegangen und den langen Zieher nach Barratier hoch konnte ich in beiden Runden fast bis zum Schluss laufen. So hoffte ich insgeheim, wenigstens in Runde eins und zwei nach Embrun hoch zu laufen. Den Zahn habe ich mir aber selber schnell gezogen. Es lief von Anfang an eher zäh. Die Hoppelstrecke um den See fällt mit der neuen Laufstrecke komplett weg. Das ist auf alle Fälle ein großer Vorteil. Als es dann aber zum ersten Mal in den 15 Prozenter nach Embrun reinging, merkte ich gleich, daß mein Puls noch schön hochgehen will. Also schon beim ersten Mal marschiert…

Ich muss zu meiner Verteidigung aber sagen, daß die Mehrheit der um mich rumlaufenden Sportler das Gehen bevorzugte. Vor der Steigung ist ein Stimmungsnest neben dem dort liegenden Campingplatz, im Ort geht sowieso der Punk ab. In der Fussgängerzone war dann auch noch mal meine Familie. Im Unterschied zu vor zwei Jahren, hatten die zwei Jungs aber diesmal keine Lust mich ein Stück zu begleiten. Auch denen schien der Sinn nicht so nach Laufen zu stehen. Auf der Straße runter in die Ebene zwischen Embrun und der Durance kommen einem in der ersten Runde noch Radler entgegen. Das geht also eher flott durch Beine und Kopf. In der Ebene unten dreht man dann ein paar Schleifen, um auf die Kilometer zu kommen. So richtig prickelnd fand ich es da schon nicht in der ersten Runde, beim zweiten Mal zieht sich das dann aber noch mehr… So wechselte ich also schon in den ersten zwei Runden zwischen Gehen und Laufen in steter Regelmäßigkeit. Als Ausrede dienten die Verpflegungsstationen, bei denen man sich ja Zeit lassen muss, um nicht in ein Energie-Loch zu fallen. Meine Frage nach „avez vous de sel?“ wurde freundlich beantwortet, allerdings wurde ich noch freundlicher genötigt, daß Salz nicht in den Wasserbecher zu kippen, sondern doch die Tomaten-Viertel damit zu bestreuen. Ja kulinarisch macht den Franzosen niemand was vor, nicht mal auf ner Langdistanz nach nun schon 10-11 Stunden. Bei der Umquerung der Wechselzone vor Runde drei war die Familie dann auch schon unten in Plan d´Eau und freute sich mit mir, daß Embrun 2017 nun dem Ende zugeht… Auf der Wendepunktstrecke hat Helga dann noch ein paar Beweisphotos gemacht, auf denen ich tatsächlich laufe.
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Geändert von Harm (12.09.2017 um 18:10 Uhr).
Harm ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2017, 09:31   #181
Harm
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Mein Bericht, Lauf Teil 2

Den Rest der letzten Runde fehlte mir jedoch die richtige Motivation. Daß ich das Ding nach Hause bringe war klar, die Zeit wird schlechter als bei der Prämiere aber ich hatte ja genügend Ausreden dafür parat. So erwischte ich mich in Gedankengängen wie: „nun musst Du aber auch mal wieder Laufen, sonst dauert das hier ja ewig“ und „ach nee, wenn ich jetzt anfange zu laufen, habe ich ja nur noch zwei Verpflegungsstellen vor mir und muss praktisch bis ins Ziel durchrennen“.
Für den Zieleinlauf war höchstoffiziell die Begleitung mit Nicht-Teilnehmern verboten worden. Daran habe ich mich natürlich gehalten und die Kinder mussten hinter der Wechselzone bleiben. Insofern war dieser nicht so emotional wie vor zwei Jahren. Kaputt war ich, Hunger hatte ich keinen, Duschen gibt’s da ja auch nicht, also packte ich so schnell wie es geht meine Sachen, tauschte das Tria-Oberteil gegen das Trikot von der Radstrecke und machte mich auf den Weg zu Familie und Auto.
Wie bereits am Anfang geschrieben, das erste Mal ist sicher immer etwas Besonderes aber auch „Embrun zum Zweiten“ hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Lebenskilometer und Erfahrung können Trainingsleistungen zum Teil kompensieren aber mental darf man sich darauf nicht ausruhen. Im Nachhinein wage ich zu behaupten, ich hätte die Laufstrecke 15 Minuten schneller durchziehen können, wenn ich mich etwas mehr motiviert hätte. Ich wollte mich aber nicht quälen und das ist eigentlich auch gut so. Dennoch, es nagt etwas an meinem Ego….
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Geändert von Harm (12.09.2017 um 17:50 Uhr).
Harm ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2017, 10:09   #182
jannjazz
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Benutzerbild von jannjazz
 
Registriert seit: 10.08.2011
Ort: Metropolregion Hamburg, auf dem Dorf
Beiträge: 5.883
Zitat:
Zitat von Harm Beitrag anzeigen
Die legendäre (und wohl historisch erste) Streckenbesichtigung der Hamburger IM Strecke fand hier im Forum ja durch die Beiträge von Jan seine würdige Erwähnung.

Gern denke ich an diesen wunderbaren Tag zurück, auch an das allgegenwärtige "Gemein! Warum habt ihr mich nicht mitgenommen?" - "Nur kein Neid!"

Meine Lieblingsstelle in Deiner umfangreichen Berichterstattung ist aber
Zitat:
Zitat von Harm Beitrag anzeigen
Ich musste sowieso beruflich nach Israel
Toll ist auch Hinz und Kuntz top of Isoard.

Na prima. Dann passt es ja! Freue mich auf morgen!
__________________
'
Funkateers lend me your ears!
Raye „Hard Out There“
jannjazz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.09.2017, 10:24   #183
Kiwi03
Szenekenner
 
Benutzerbild von Kiwi03
 
Registriert seit: 09.03.2009
Ort: Münster
Beiträge: 4.921
Grandios!!! Und herzlichen Glückwunsch noch mal zum Finish.. dieses Rennen ist so mit das Ultimative, was geht.
__________________
on Tri since 1986..
Kiwi03 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2017, 13:48   #184
jeeves
Szenekenner
 
Benutzerbild von jeeves
 
Registriert seit: 10.04.2012
Beiträge: 106
Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Zweitfinish - und danke für den Bericht! Ist für mich Motivation, langsam mit dem Formaufbau für nächstes Jahr anzufangen. Muss ja mit dem Zweitfinish nachziehen!
jeeves ist offline   Mit Zitat antworten
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