Dabei gibt's auch Aufnahmen vom Start ihres Ausrisses, die es so live nicht gab.
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Ich glaube übrigens nicht, dass die frühe Flucht Annas einzige taktische Option gewesen ist. Wer das gesamte Rennen in einer Fluchtgruppe ackert, die letzten 40 Kilometer alleine fährt und mit zwei Minuten Vorsprung gewinnt, hat rein physisch eine Menge drauf.
Doch es war Annas einzige Option, denn wie hätte sie sonst die ersten 40km des Rennens verbringen sollen?
So wie in Imola als letzte des Feldes mit drei Meter Abstand auf die Vorletzte?
Anna ist niemand, der so wie van Vleuten oder van der Breggen im Windschatten eines großen Hauptfeldes Kraft für das Finale sparen kann, sondern wenn sie im Feld fährt verpulvert sie sinnlos Kraft weil sie nicht so eng fährt wie die pelotonerfahrenen Konkurrenten und (weil stets Fahrerinnen von hinten in die von ihr gelassenen Lücken stoßen) unmittelbar nach hinten durchgereicht wird.
In einer kleinen Gruppe kann sie sich im Gegensatz dazu gut bewegen und auch, wenn sie nicht gerade führt, ein wenig Kraft sparen. Also alles richtig gemacht.
Wenn sie in der Steigung ausgerissen wäre, dann hätte sie auch ihre Karten hinsichtlich der von ihr fahrbaren Watt auf den Tisch legen müssen , so dass alle Favoritinnen gewarnt wären, was sie für ein Pfund drauf hat.
Am Anfang eines Hitzerennens, wenn das Feld nur einfach Kraft sparen will, kann in der Ebene jeder ausreißen (auch leistungsschwächere Fahrer). Am Berg dagegen kommt man nur weg, wenn man 'ne gute FTP und ordentliche Vo2max hat. Somit hätte Anna mit so einer verspäteten Attacke ihren DarkHorse-Status verloren und jeder hätte unmittelbar gewusst, dass hier jemand dabei ist auszureißen, den man auf gar keinen Fall allzu weit wegfahren lassen darf.
Ich glaube, wir haben folgendes nicht thematisiert, als Anna die Olympia-Quali geholt hat.
Damals hat der Präsident des Tiroler Radsportverbandes geäußert:
"So etwas als Ausscheidung für Olympia gelten zu lassen, ist eine Schande für Österreichs Radsport. Das war kein Rennen, sondern eine reine Trainingsfahrt und daher auch keine Ausscheidung."
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Ich glaube, wir haben folgendes nicht thematisiert, als Anna die Olympia-Quali geholt hat.
Damals hat der Präsident des Tiroler Radsportverbandes geäußert:
"So etwas als Ausscheidung für Olympia gelten zu lassen, ist eine Schande für Österreichs Radsport. Das war kein Rennen, sondern eine reine Trainingsfahrt und daher auch keine Ausscheidung."
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Damals hat der Präsident des Tiroler Radsportverbandes geäußert:
"So etwas als Ausscheidung für Olympia gelten zu lassen, ist eine Schande für Österreichs Radsport. Das war kein Rennen, sondern eine reine Trainingsfahrt und daher auch keine Ausscheidung."
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Ob der das wohl heute noch so sieht?
Es gab wohl eine österreichische Mountainbikerin (mutmaßlich aus Tirol) mit Olympia-Straßenrenn-Ambitionen, der das etwas verwunderliche Ausscheidungsrennen mit dessem Höhenprofil auch Anna (eigentlich erwartbar) gut zurechtkam, auf den Leib geschnitten sein sollte.
Anna hat diesen Plan (zum Glück für Österreich) durchkreuzt.
Vor ein paar Jahren hat Sabine noch seine Scheibe zur Ardeche Rundfahrt geschickt. Einige werden sich noch daran erinnern. Völlig verrücktes Ding. :-D
Es ist nicht nur das, auch andere haben mit Teilen ausgeholfen oder einfach nur ihr Equipment zu Studentenpreisen ergänzt.
Ich erinnere mich zudem lebhaft an die Versuche, ihr ein Bike von Stevens zu besorgen.
Die Hamburger wollten, es musste aber übern spanischen Importuer abgewickelt werden, der hätte nur mitm Finger schnippen brauchen, hat sich aber zu zickig angestellt oder anders gesagt, war einfach zu faul und gleichgültig, was zu unternehmen, damit standen sich Hersteller und Importeur gegenseitig im Weg, weil der eine nicht um den andern rum ein Rad in den ihm vertraglich zugesicherten Vertretungsbereich liefern konnt.
Sicher wars kein Fehler, wenn Anna fahren konnte, was für sie optimal war, aber ich muss jedesmal, wenn sie triumphiert, an diese peinliche Story der gegenseitigen Behinderung denken.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
"Kiesenhofers Gleichung geht auf: Hobby-Mathematikerin gewinnt Gold. Die Goldmedaillengewinnerin war noch nie Profi, weil sie ihre Karriere als Mathematikerin dem Radsport vorzieht."
Einfach falsch recherchiert.
"NRC Handelsblad":
"Ein kapitaler Fehler zerstört den olympischen Traum im Frauen-Straßenrennen. Die Niederländerinnen waren ein großer Favorit auf Gold. Das haben sie nach einem schrecklichen Kommunikationsfehler verpasst. Die unbekannte Österreicherin Anna Kiesenhofer war plötzlich Olympiasiegerin."
Wird dargestellt, als ob sie bei richtiger Kommunikation dann eh leicht gewinnen hätten können
"De Telegraaf":
"Saures Silber für van Vleuten hinter der vergessenen österreichischen Amateurin Anna Kiesenhofer. Olympia-Misserfolg bei bizarrem Rennen für Oranje-Radfahrerinnen."
p.s. Die Gesichter der Holländerinnen, als sie erfahren, dass da noch wer vorn war... priceless (wenn auch etwas traurig).
Ich fand die Gesichter der Niederländerinnen viel witziger, als Anna bei Kilometer 0 losstratzte, nach dem Motto: die arme Irre, die holen wir uns doch jederzeit zurück...
Es kam anders. Und mein Herz schlägt ja immer für die Underdogs und Ausreißer
Herzlichen Glückwunsch Anna zu dieser fantastischen Fahrt!
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Ganz egal was kommt, ich hoff du hast 'n Handtuch mitgenommen!