Das Wort Rücksicht reicht doch. Ist es sinnvoll und vernünftig, mit einer Gruppe von 8 Radfahrern in Zweierreihen zu fahren? Ja, weil sonst ein Überholen wegen der Länge des Zuges zu gefährlich bis unmöglich ist. Ist es sinnvoll und vernünftig, zu zweit nebeneinander zu fahren? Nö, tut man nur, wenn man quasseln will. Das kann man dann auch woanders, abseits des fließenden Verkehrs tun (seltsamerweise sehe ich das Verhalten häufiger bei männlichen Duos…). Ist doch genauso bei den berüchtigten Stockschwungern im Wald, den Dreiergruppen nebeneinander auf der Schwimmbad (da eher weiblichen Geschlechts) oder den Tratschgruppen in den Gängen im Supermarkt. Einfach kurz schauen und überlegen, ob ich jemanden blockiere. Scheint mir einfach.
Ich lege die allgemeine Rücksichtnahme, die in §1 der StVO gefordert wird, so aus, dass ich auch versuche, andere nicht unnötig zu behindern.
Die Frage ist doch, was "unnötig" bedeutet. Was ist an der Wochenendausfahrt des Autofahrers so viel "nötiger" als an der Ausfahrt der Radfahrer?
Keine Frage, wenn ich damit rechnen kann, daß alle 30 Minuten mal ein Auto vorbeifahren wird, dann lass ich das natürlich vorbei. Aber wenn die Straße voll von Autos ist, wird auch der Traktor nicht an jeder Haltebucht ausweichen.
Ich will hier sicher keine "Kampfradler" ranzüchten aber ich bin auch nicht bereit meine Fahrt mit dem Rad als per se unwichtiger zu definieren als die mit einem Auto. Wenn ich mit dem Rad zur Arbeit unterwegs bin, und im Berufsverkehr die Autos nicht überholen können, sehe ich keinen Grund auszuweichen oder ein Risiko einzugehen, um den Autos Platz zu machen!
Das Wort Rücksicht reicht doch. Ist es sinnvoll und vernünftig, mit einer Gruppe von 8 Radfahrern in Zweierreihen zu fahren? Ja, weil sonst ein Überholen wegen der Länge des Zuges zu gefährlich bis unmöglich ist. Ist es sinnvoll und vernünftig, zu zweit nebeneinander zu fahren? Nö, tut man nur, wenn man quasseln will. Das kann man dann auch woanders, abseits des fließenden Verkehrs tun (seltsamerweise sehe ich das Verhalten häufiger bei männlichen Duos…). Ist doch genauso bei den berüchtigten Stockschwungern im Wald, den Dreiergruppen nebeneinander auf der Schwimmbad (da eher weiblichen Geschlechts) oder den Tratschgruppen in den Gängen im Supermarkt. Einfach kurz schauen und überlegen, ob ich jemanden blockiere. Scheint mir einfach.
Sehe ich anders. Wenn man den Verkehr nicht behindert, ist das völlig ok.
Der Autofahrer muss eh auf die andere Spur, egal ob ich in 1er oder 2er Reihe fahre. Das heisst, es gibt da keinen Unterschied. Es ist (leider) nur die Wahrnehmung der Autofahrer, dass 2er eine Behinderung ist, 1er aber nicht. Denn Ueberholen auf der gleichen Spur ist weder bei 1er noch bei 2er zulässig und sicher.
Sehen die Spanier übrigens auch so, und daher ist dort 2er Reihe fahren, egal ob in Gruppen oder zu zweit, grundsätzlich erlaubt.
Die Frage ist doch, was "unnötig" bedeutet. Was ist an der Wochenendausfahrt des Autofahrers so viel "nötiger" als an der Ausfahrt der Radfahrer?
Keine Frage, wenn ich damit rechnen kann, daß alle 30 Minuten mal ein Auto vorbeifahren wird, dann lass ich das natürlich vorbei. Aber wenn die Straße voll von Autos ist, wird auch der Traktor nicht an jeder Haltebucht ausweichen.
Die Frage ist doch nicht, ob die Fahrt unnötig ist, sondern ob die Behinderung des anderen Verkehrsteilnehmers unnötig und z.B. vermeidbar ist.
In D ist Nebeneinanderfahren auch grundsätzlich erlaubt.
Ja, aber es gibt trotzdem oft Theater, oder?
Zitat:
Zitat von Matthias75
...
Ich kenne hier jede Menge Straßen, die noch schmaler sind, auf bei denen es nicht oder nur an bestimmten Stellen möglich wäre, eine 2er-Reihe zu überholen. Dass der Autofahrer dann irgendwann gestresst ist, weil er über Kilometer nicht vorbeikommt und dann an der vielleicht einzigen Stelle, die breit genug ist, versucht, halsbrecherisch zu überholen, ist vorhersehbar.
Ist, wie ich finde, auch ein wichtiger Punkt: Rücksichtnahme und Toleranz sind keine Einbahnstraße. Wenn ich als Radfahrer beides einfordere, muss ich auch im Gegenzug bereit sein, selbst entsprechend zu handeln. Und dazu gehört z.B. auch, andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig zu behindern.
M.
Matthias und Welfe, eine ehrliche Frage, um die andere Sichtweise besser verstehen zu können:
Warum behindert eine 2er-Reihe beim Ueberholen mehr als eine 1er-Reihe?
Ist es, weil er weiter auf die Gegenspur fahren muss?
Bisher konnte mir das kein Autofahrer erklären, wenn es zur Diskussion am Strassenrand kam. Aber vielleicht ist das im Affekt auch dann schwierig zu erklären, wenn man emotional ist.
Mach ich auch, allerdings gibt es da unterschiedliche Toleranzschwellen zwischen Radler und Autofahrer.
Viele Autofahrer sind nicht mal bereit einige Sekunden hinter einem Radler zu bleiben und überholen auf Teufel komm raus, egal wie eng.
Natürlich hat jeder Verkehrsteilnehmer eine andere Toleranzschwelle, die vermutlich sogar tages- oder formabhängig ist. Und natürlich wird man nicht jede Konfrontation vermeiden können. Ich bin lediglich der Überzeugung, und darauf wollte ich hinweisen, dass einige Situationen vermeidbar sind, wenn alle Seiten versuchen toleranter und rücksichtsvoller miteinander umgehen. Das versuche ich sowohl als Radfahrer wie auch als Autofahrer.
M.
Geändert von Matthias75 (24.11.2022 um 11:53 Uhr).