Hier könnte man eine Vielzahl von Trainingszielen ausschliessen.
Z.B alle Zielbelastungen unterhalb von 60 s.
Sprintdistanzen z.B.
Werfen, Spielsportarten...und so sehr sehr vieles Andere.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob anhand des Pulses tatsächlich die Erreichung des Trainingsziels ablesbar ist.
Ich glaube nicht einmal, das anhand des Pulses die Belastung sämtlicher Systeme abgeleitet werden kann.
Man betrachtet hier doch nur ein recht kleines Spektrum ?
Habe einen Neffen, der ambitioniert rudert (um 30cm an der Olympiaquali gescheitert).
Mit dem habe ich mich neulich über Trainingssteuerung unterhalten, und er meinte, daß sie zwischendurch eine Weile nach Leistung trainiert hätten aber inzwischen wieder nach Puls trainieren. Er begründete das damit, daß Ausdauertraining am Ende Krafttraining für den Herzmuskel sei und der Puls selbst das genaueste Abbild dessen sei, was das Herz gerade im Moment leistet, unabhängig aller Faktoren, die den Puls beeinflussen.
...
gruß, arne
Ich würde den Scope vom Ausdauertraining aber noch weiter fassen, sprich man trainiert noch mehr als "nur" den Herzmuskel. Stichwort Kapillarisierung und Mitochondien in den benötigten Muskeln.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob anhand des Pulses tatsächlich die Erreichung des Trainingsziels ablesbar ist. Ich glaube nicht einmal, das anhand des Pulses die Belastung sämtlicher Systeme abgeleitet werden kann.
Man betrachtet hier doch nur ein recht kleines Spektrum ?
Ich verstehe den Puls eigentlich genau als das, nämlich als die Summe aller Belastungen, als die universellste Sicht auf körperliche Belastung, weil da alles drin steckt: aktuelle Belastung, Vorbelastung, Infekt, akute Ernährung, Psyche, Schlaf, ...
Wenn ich gezielt ein System trainieren will ist er hingegen ggf. nicht relevant, zB kurze Intervalle = Vollgas. Oder (Max)Kraft. Oder Technik, oder ...
Für mich ist er insgesamt auf jeden Fall die wichtigste Richtgröße, sowohl bei GA1, GA2 als auch +/- Schwelle
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Geändert von tridinski (04.03.2021 um 13:55 Uhr).
Grund: Liste verlängert
beim Krafttraining war vor 20-30 Jahren die Sicht einzelne Muskeln zu "isolieren".
Heute trainiert man Funtionsketten (ausser bei den Bodybuildern)
Was jetzt beim HKS-Training das "wirklich richtige" ist oder ob es auch da nur die richtige Methode für den jeweiligen Zeitgeist gibt ...?
EDIT: Heute wird ja gerne "FTP-Builder" oder "VO2max-Intervalle" trainiert, für mich ist das nix, meine Trainingsfortschritte kommen ganz überwiegend aus dem GA1-Bereich nach Puls, Höherpulsiges ist nur Finetuning. Aber ich kenne auch Sportler die kommen so auf keinen grünen Zweig, die müssen ständig ballern sonst geht bei denen nix.
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Grüße
Tri-K
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Für mich gibt es nicht nur einen Parameter, nach dem ich mein Training steuere. Außerdem hängt es, wie schon vielfach erwähnt wurde, auch von der Art des Trainings ab (DL, IV, Winter vs. Sommer, etc.). Zudem muss man differenzieren, ob es um eine Steuerung vorab bzw. währenddessen oder um eine nachträgliche Analyse geht. Für letzteres ist der Puls mit Sicherheit nie verkehrt.
Puls, Leistung, Pace, RPE. Alles tolle Parameter, wenn man sie sinnvoll einsetzt, sprich wenn die passenden Parameter bei entsprechendem Training oder auch im Wettkampf eingesetzt werden und wenn die unpassenden ignoriert werden.
Mal dazu ein Beispiel.
In unserem Radsportverein lässt sich jemand erstmalig für einen Triathlon Coachen Ü55.
Neugierig wie wir sind Fragen wir natürlich wie das Training läuft.
Beim Laufen ist er sich nicht ganz sicher, ob das richtig ist was er da treibt.
Er ist bisher zwei 5km Tests gelaufen beide brachten das gleiche Ergebnis.
Pace von 4:45 bei einer HF von 160.
Er macht auch Intervalle und solche Sachen.
Nun wird dieses Ergebnis in Trainingspeaks als Grundlage für das Laufen genommen.
Jetzt stehen in seinem Plan LIT Einheiten von verschiedener Länge drin, diese soll er in einer Pace von 6:30 - 07:00 laufen. Da meint er das geht nicht, das sei zu langsam.
Alle seine LIT Läufe hat er mit einer Pace von ca. 06:00 und einer HF von 120 - 130 absolviert.
Ich bin jetzt zweimal mit ihm den langen gelaufen einmal 21km mit ca. 100HM mit 06:00 und einer HF von 128 und einmal einen schnellen HM. Mit den Werten Pace 05:10 HF 145.
Beim langen langsamen Lauf wirkte er leicht angestrengt er konnte sich aber noch unterhalten.
Der Coach arbeitet ausschließlich mit der Pace.
Ich habe ihm geraten mit dem Coach nochmal zu kommunizieren.
Jetzt ist er unschlüssig ob er die HF als Steuerung nimmt, oder tatsächlich die 06:30 läuft bei einer HF von 115 - 120.
Ich nehme Puls und Leistung.
Auf dem Rad orientiere ich mich an der Leistung und kontrolliere den Puls.
Beim Laufen sind es Tempo plus Puls.
Nach meiner langen kardiologischen Vorgeschichte ist für mich die generelle Pulskontrolle
sehr wichtig, fast „überlebenswichtig“ sagt der Kardiologe.
Die frühere Kontrolle durch den implantierten Recorder muss ich jetzt, wo er raus ist, selbst vornehmen, also ist es für mich mehr, als nur Trainingssteuerung.