Das hast Du sehr schön gesagt und jeder Punkt trifft seit vielen Jahren zu..
Liebe Triathlet*innen und Freund*innen des Ausdauersports,
diese Sprachentwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Meine Tochter hat jede Haus-, Bachelor- und Masterarbeit gegendert.
Die alten Menschen haben immer Schwierigkeiten sich auf solche Entwicklungen einzustellen....
Meines Wissens kommt das Gendern auch aus dem akademischen Umfeld und wird von dort in die Welt getragen (was nichts Schlechtes sein muss, von dort kamen und kommen viele sinnvolle Anstöße). Ob das nicht aufzuhalten ist, warte ich mal ab. Es ist ja keine normale Entwicklung, so wie z.b. manche Wörter oder Ausdrücke in den Sprachgebrauch übergehen oder verbannt werden. So z.b. Schimpfwörter oder Wörter, die negativ besetzt werden. Die Auwirkungen halte ich letztendlich für weitreichender. Ähnliche Entwicklungen vollziehen sich in vielen westlichen Ländern. Eine mir sehr nahestehende Person schreibt in Frankreich gesellschaftliche und politische Texte in einem online-Magazin für die junge Generation. Das kann man quasi eins-zu-eins in DE schreiben.
Ich habe dieser Person mal meine Befürchtungen geäussert, dass dies nur eine Fassade sein könnte, mit der man die jungen Leute beschäftigt und dahinter alles wie gewohnt in festen, alten Strukturen weiterläuft. Sie fand das interessant und bemerkenswert und hat darüber einen kurzen Text geschrieben. Seitdem weiß sie, was ein echter Shitstrom ist und hat gelernt, dass die geistige Flexibiltät der jungen Menschen auch harte Grenzen haben kann.
Interessehalber - was waren das denn für Erfahrungen? Also musst du natürlich nicht drüber sprechen wenn es dir zu privat ist; ich finde es aber sehr spannend.
Muslimische Länder würde ich mal ausklammern, da können wir als Gesellschaft wenig Einfluss drauf nehmen (das möchte ich auch damit nicht kleinreden, aber wo haben wir da einen Hebel?).
Du deutest an „Vater“ und „Gerichtssaal“, klingt auf den ersten Blick sehr nach Familienrecht, wo ja ganz eindeutig die Mutter unter einem größeren Schutz steht als der Vater. Auch das rührt ja von meinem oben beschriebenen verkrusteten Gesellschaftsbild, in dem der Mann das Geld verdient und die Frau die Kinder hütet. Dieses Gesellschaftsbild gilt es endlich aufzubrechen und damit dieses unsägliche Thema auch im Familienrecht anzupassen hin zu: wer ist individuell derjenige, der fürs Kind sorgt, ohne erstmal davon auszugehen, dass die Mutter per se es sein muss...
Beruflich: massive sexuelle Belästigung. Mir wurde danach dringend empfohlen, das auf sich beruhen zu lassen, weil die große Gefahr bestünde, dass das gegen mich gedreht und ausgelegt werden würde, mit langfristigen Folgen für meine Karriere. Ich habe das dann als plausibel akzeptiert und nichts gemacht. Eine Frau hätte da ganz andere Möglichkeiten gehabt, insbesondere in meiner Firma. Das fand ich diskriminierend.
Mit Familienrecht hats Du recht. Als Mann und als Vater zählst Du da rein gar nichts. Mir wurde per se die Erziehungsfähigkeiten abgesprochen, weil ich ein Mann bin. Diskriminierend empfinde ich auch, dass per Grundgesetz, Artikel 6(4) nur der Mutter der Schutz der Gesellschaft zusteht, aber nicht dem Vater:
Und das lassen Dich als Mann alle spüren, Jugendamt (Sozialpädagogin), Richterin, Anwältinnen. Zu meiner Anwältin habe ich mal gesagt, ich bin doch ein Mensch und kein Bankautomat. Das sagt eigentlich sehr viel darüber aus, wie´s am Familiengericht zugeht. Verlassen habe ich es mit einer mehrjährigem nachehelichen Unterhaltspflicht in Höhe von 2150 Euro. Begründung der Richterin: Ihre Frau hat in der Ehe einen hohen Lebensstandard gehabt, und das soll erstmal so weiter gehen. Mein Hinweis darauf, dass sie ja arbeiten gehen könne, wurde ignoriert. Das fand ich auch extrem diskriminierend, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Lebenszeit weniger wert ist als ihre, sprich ich muss meine Lebenzeit gegen Geld verkaufen, wohingegen sie als Frau das nicht muss.
Bittere Lebensrealität in Zeiten von Gleichstellung und -berechtigung!
Zitat:
Zitat von sybenwurz
...Immerhin super, dass wir keine wichtigeren Probleme haben und in solcherart Haarspaltereien herzhaft unser volles Potantial entfalten können.
Gratulation, mMn sprichst Du hier ganz gelassen das größte Problem des Volkes der Dichter und Denker an, in D haben viel zu viele Leute einfach "LANGEWEILE".
Ich gehe daher jetzt lieber, So*cia*li*zing mit Jan betreiben.
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Aus meiner Sicht ist Sprache häufig nicht der Ursprung der Diskriminierung, sondern Ausdruck einer bestimmten Denkweise.
Ich kann einen Begriff sprachlich verwenden und ihn überhaupt nicht diskriminierend meinen. Andererseits kann ich einen Begriff, der auf den ersten Blick nicht diskriminierend ist, so verwenden, dass ich Personen damit diskriminiere und/oder beleidige.
Schriftlich sind solche Unterschiede schwerer festzustellen als im direkten Gespräch. Ohne Kenntnis der Person, die den Begriff verwendet, kann das auch schwer sein. Ich sehe z.B. einen Unterschied, ob diese Person flapsige Begriffe für alle Personen/Personengruppen verwendet oder nur für bestimmte Personengruppen. Letzteres ist klar eine Diskriminierung/Beleidigung, bei ersterem vielleicht nicht, sondern nur Ausdruck seiner flapsigen Ausdrucksweise. Dann ist es vielleicht im Zweifel dennoch beleidigend, aber nicht diskriminierend.
Ich, und das ist meine persönliche Meinung und nicht auf Einzelfall bezogen, habe das Gefühl, dass die "potitical-correctness-keule" gerne möglich schnell rausgezogen wird. Ist einfach und man muss nicht über den Einzelfall nachdenken. Häufig wird dadurch aber eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema abgewürgt oder gar nicht erst ermöglicht.
Von Herbert Feuerstein habe ich mal das Zitat gelesen: „Auch Behinderte haben ein Recht, verarscht zu werden!" Das würde ich grundsätzlich auf alle Gruppen ausweiten. Es sollte auch weiterhin möglich sein, mal einen Witz oder einen dummen Spruch zu machen oder mit Klischees zu spielen, ohne gleich in eine frauenfeindliche, fremdenfeindliche o.ä. Ecke gestellt zu werden. Wichtig ist, welche Absicht dahinter steckt und dass man gewisse Grenzen hierbei einhält. Und natürlich muss man darauf achten, wie die Botschaft beim anderen ankommt.
Ich würde mir - rein was das Sprachliche angeht - etwas mehr Verständnis/Toleranz auf beiden Seiten wünschen. Von denen, die die Begriffe verwenden, dass sie darüber nachdenken, was sie gerade von sich geben und dementsprechend Einsicht zeigen. Von den anderen, dass sie nicht gleich empört sind, sondern darüber nachdenken, wie es gemeint sein könnte. Im Zweifel kann man auch ruhig darüber reden und denjenigen darauf hinweisen, wie es angekommen ist, ohne denjenigen gleich in eine Schublade zu stecken.
Womit ich nicht sagen will, dass sich Sprache nicht entwickeln kann und muss. Aber nicht alles, was auf den ersten Blick diskriminierend, abwertend o.ä. wirkt, ist auch tatsächlich so gemeint. Häufig haben sich Begriffe vom ursprünglichen Sinn gelöst und werden nur noch in einem anderen Zusammenhang verwendet, wie z.B. der Begriff des heruntergekommenen Alltagsfahrrads.
Wenn Begriffe aber eindeutig rassistisch, beleidigend, benachteiligend o.ä. gemeint sind, sich Personen in eindeutiger Weise verhalten oder Personen/Personengruppen diskriminiert werden, kann es natürlich keinen Spielraum für Toleranz geben!
Ich will natürlich in keiner Weise in Abrede stellen, dass es Diskriminierung gibt. Es steht für mich auch außer Frage, dass man gegen Diskriminierung in jeder Weise vorgehen muss!
Die Diskriminierung des männlichen Geschlechts beginnt nicht erst im Familiengericht.
So ziemlich jede Studie zum Thema Schulbildung belegt, dass männliche Schüler deutlich schlechter abschneiden als weibliche Schüler. Anstatt sich dieser Diskriminierung anzunehmen werden Pseudodebatten über Gendersternchen geführt und das Wort Gästin in den Duden aufgenommen. Wenn man dann auch noch vom alten weißen Mann spricht um das Gegenüber zu diskreditieren, dann zeigt das sehr deutlich wer eben keine Lobby.
Und gleichzeitig is es richtig, dass gegen Alltagsdiskriminierung (wozu eben auch Väter und männliche Schüler zählen) vorgegangen wird. Aber diese Debatte wird bei weiten nicht objektiv und schon gar nicht ausgewogen geführt!
Die Diskriminierung des männlichen Geschlechts beginnt nicht erst im Familiengericht....
Das männliche Geschlecht ist verweiblicht: toll geschnittene Haar mit Gel drin. Essen gesunde Blätter aus dem Kühlregal. Trinken vegane Drinks und reden über ihren neuen Thermomix. Und immer vooooool verständnisvoll. Reden begeistert über das Gendersternchen und wenn die Frau was sagt, wird immer brav genickt als wär`s die eigene Mutter.
Wo sind die echten Kerle geblieben? Ihr lieben Frauen, wollt ihr wirklich solche sensiblen Softies heiraten?
Sybenwurz macht nix anderes als fast alle Männer weltweit.
Naja, ausser halt, dass der Anstoss, unfähige Typen Tussi zu nennen, eigentlich von ner Freundin von mir kommt, von der ich das übernommen hab.
In nem anderen Kontext verwende ich den Ausdruck gar nicht.
Wir bewegen uns damit aber schon wieder auf ein von Klugschnacker jüngst erwähntes Neben-, wenn nicht Abstellgleis, denn es ging mir zu keinem Zeitpunkt um den Ausdruck Tussi als solchen, sondern darum, dass bei bestimmten Reizworten automatisch der Beissreflex in Sachen Diskriminierung einsetzt, während dieselben Personen, die da sofort am Zuschnappen sind, einer eigentlich sehr ähnlichen Diskriminierung nur mit unterschiedlichem Wortschatz achselzuckend gegenüberstehn.
Wenn das so weiter geht, wirds nicht mehr möglich sein, zu schimpfen oder zu fluchen, weil bei allen dazu gebrauchten Begriffen ein/e Ethnie, Minderheit oder Geschlecht betroffen ist.
Dabei hab ichs oben schon im Zusammenhang mit Schlampe erwähnt: es muss auch in Zukunft möglich sein, die Dinge beim Namen zu nennen.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Ich möchte auch gar nicht hinterfragen, warum es Herr Müller heißt, aber nicht Dame Müller.
In der Anrede sicherlich nicht, aber da unten im bayerischen Kernland, wo ich anderthalb Jahrzehnte zugebracht hab, fand ichs spannend, das Frauen in der Regel als Damen tituliert werden.
Kenne ich von hier gar nicht, halte es daher für ne regionale Geschichte.
(Wobei das natürlich auch wieder so n Thema iss...)
Zitat:
Zitat von keko#
Das männliche Geschlecht ist verweiblicht: ...
Dir ist klar, dass der Begriff 'Feminismus' im Ursprung die Ausprägung weiblicher Köperattribute (in der Regel haupts. Brüste) (Edit: bei Männern natürlich!) meint und nicht, was heute alle darunter verstehen?
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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