Bei den Systemen für Roboter müssen auch die seltenen unerwarteten Fehlverhalten von Menschen immer sicher abgedeckt sein (Anspruch über 99,x %). Wenn es bei Autos nicht der Fall ist, sind die Sicherheitshürden deutlich niedriger, für meine Begriffe zu niedrig. Solange Menschen sich frei im Umfeld der autonomen Autos bewegen, muß man immer mit "Fehlverhalten" rechnen, egal ob selten oder häufig (das sind nicht nur schnellere Fahrer oder Geisterfahrer, sondern auch Fußgänger oder Wild oder Trümmer auf der Fahrbahn u.ä.).
Bzgl. Reichweite der Sensoren kommt es auf Abstand und Relativgeschwindigkeit an; ob das Auto mit 130 auf ein Stauende zufährt, oder einer mit 260 von hinten kommt, ist für den Sensor das Gleiche. Wenn er also für Eigenfahrt bei 130 ausgelegt ist und als autonomes Auto nie schneller fährt, macht es weiter keinen Unterschied für die Technik, ob es ein Tempolimit gibt und andere schneller fahren. Es ist wichtiger, ob die Sensoren dafür bei allen Licht- Wetter- und Verkehrsbedingungen die ausreichende Reichweite bzw. Ansprechzeit haben (letzteres zusammen mit den Aktor-Systemen), und auch unerwartete, regelwidrige Bewegungen erkennen können.
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Nun du hast ja dann die Freiheit,dich nicht mehr auf die Autobahn zu trauen wenn mein selbstfahrendes Auto übernimmt. Ich bin dafür die Regelungen dort abzuschaffen, da gibt es viel zu viele Gesetze und Vorgaben. :-)
Zu den Einwänden es wäre if der Autobahn schwerer weil…. Wenn ich den Medien folge, werden Testfahrten zur Demonstration fast immer erstmal auf Autobahnen gemacht, nicht in Stadtmitte, sicher nicht weil sie die ueberlegenheit zeigen wollen, sondern weil die Einflussfaktoren dort besser handlebar sind. Wenn ja der Faktor Mensch so ein Unsicherheitsfaktor auf der Autobahn ist, nehmen wir ihn doch ganz raus? In 25-30 Jahren soll einfach keiner mehr auf der Autobahn ein Lenkrad haben, kommt jeder entspannter an, die letzte Meile kann dann ja wieder von Hand gefahren werden.
Nun du hast ja dann die Freiheit,dich nicht mehr auf die Autobahn zu trauen wenn mein selbstfahrendes Auto übernimmt.
Ich habe überhaupt keine Angst davor, solange Du im selbstfahrenden Auto sitzt. Selber mag ich mich aber nicht darauf verlassen, ich habe den Lenker lieber selbst in der Hand, allein weil es mehr Spaß macht, als passiv rumzusitzen, aber auch weil ich mir im Notfall mehr zutraue, als einem Automaten (was wiederum nicht ausschließt, daß gewisse Assistenzsysteme wie ABS immer einen Nutzen haben können). Einen Nutzen für mich würde ich in einem autonomen Auto wohl nur sehen, wenn ich z.B. körperlich eingeschränkt bin (z.B. nach meiner Herz-Op mit zersägtem Brustbein, meine Frau nach ihrer Schulter-OP) - da kann ich aber auch ein Taxi nehmen. Mein Beitrag betrifft einfach die technischen Herausforderungen, die nicht unwesentlich sind.
Zitat:
Zitat von deralexxx
Wenn ich den Medien folge, werden Testfahrten zur Demonstration fast immer erstmal auf Autobahnen gemacht, nicht in Stadtmitte, sicher nicht weil sie die ueberlegenheit zeigen wollen, sondern weil die Einflussfaktoren dort besser handlebar sind.
Ja, die Vielfalt der Störfaktoren ist geringer, was aber die Grenzen bzgl. Reichweite und besonders Sichtbedingungen nicht leichter zu erfüllen macht. Mir ging es doch nicht darum, daß Autobahn besonders schwer zu lösen ist, sondern daß nicht das fehlende Tempolimit ein Haupthemmnis zur Durchsetzung ist, da ganz andere technische Schwierigkeiten da sind.
Zitat:
Zitat von deralexxx
In 25-30 Jahren soll einfach keiner mehr auf der Autobahn ein Lenkrad haben, kommt jeder entspannter an, die letzte Meile kann dann ja wieder von Hand gefahren werden.
So würde ich gerne Langstrecke fahren :-)
Kannst Du schon heute: ICE, und dann Mietwagen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
In 25-30 Jahren soll einfach keiner mehr auf der Autobahn ein Lenkrad haben, ...
Dieser Denkansatz geht generell in die falsche Richtung.
In 25-30Jahren sollte der komplette Individualverkehr idealerweise weitestgehend abgeschafft und durch öffentliche Verkehrsmittel ersetzt sein.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Dieser Denkansatz geht generell in die falsche Richtung.
In 25-30Jahren sollte der komplette Individualverkehr idealerweise weitestgehend abgeschafft und durch öffentliche Verkehrsmittel ersetzt sein.
Öffentlicher Nahverkehr... Wir müssen wegen einer Eigenbedarf-Kündigung umziehen, die Kita ist dann nicht mehr in 10min zu Fuß erreichbar, sondern 15min mit dem Auto, mitten durch die Stadt durch die Rush Hour. Bus? In eine Richtung über 40min, wenn das mit dem Umsteigen klappt... Es fehlen jetzt schon Busfahrer, wo sollen diese zukünftig herkommen? Bereits jetzt verkehren die Busse in Wiesbaden die ganze Woche nach dem Samstags-Plan. In den USA zahlt Walmart sechsstellige Gehälter für LKW-Fahrer. Verkehrswende? Ich persönlich glaube nicht daran.
Wegen unserer Situation mache ich einen separaten Thread auf, insbesondere Kleinkind-Transport auf dem Rad Ist ein Thema.
Dieser Denkansatz geht generell in die falsche Richtung.
In 25-30Jahren sollte der komplette Individualverkehr idealerweise weitestgehend abgeschafft und durch öffentliche Verkehrsmittel ersetzt sein.
Weil Individualverkehr voraussetzt, dass jede(r) Zugriff auf ein Fahrzeug dazu hat. Wenn dieses dann wieder nur durch eine einzige Person genutzt wird, bringt es der Umwelt natürlich etwas, aber die meiste Umweltbelastung findet doch immernoch in der Produktion des Fahrzeugs statt. Daher ist es doch nur erstrebenswert die Gesamtanzahl an Fahrzeugen zu reduzieren.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
...die meiste Umweltbelastung findet doch immernoch in der Produktion des Fahrzeugs statt. Daher ist es doch nur erstrebenswert die Gesamtanzahl an Fahrzeugen zu reduzieren.
In eine Richtung über 40min, wenn das mit dem Umsteigen klappt...
Dass es hier akuten und massiven Handlungsbedarf gibt, bestreite ich gar nicht.
Es ist grad aber die von mir oben erwähnte Sichtweise, alles (weiterhin) aus Dosenlenkerperspektive zu betrachten, die einer Realisierung schon im Keim entgegensteht.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Ich hatte nen abstandsgesteuerten Tempomat bei 130km/h drin und Notbremsassistent aktiviert. Ich wollte auf die linke Spur wechseln, Rückspiegel, Außenspiegel, Schulterblick, schlechte Sicht weg Schneeregen.
Sei mir nicht böse, aber öffentlich zu schreiben, dass du bei derart miesen Bedingungen mit 130Klamotten über die Bahn gekachelt bist, ist, vorsichtig gesagt, mutig.
Schon als Hannibal mit seinen Elefanten über die Alpen gelatscht ist, wusste er, dass er bei Nebel nicht schneller marschieren kann als gucken.
Das ist insofern vielleicht weniger ne Frage der Sensorik als solcher, als mehr, in welchem (eher problematischen) Umfeld die funktionieren soll.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.