Als wir unsere drei Kinder bekommen haben, war der einzige Luxus, den die Gesellschaft uns als neugegründete Familie gegönnt hat, die kurzfristige Lohnfortzahlung für gerade mal 6 Wochen nach Geburt für die Mutter, bevor deren Gehalt in einer Situation, in der man von heute auf morgen unzählige zusätzliche Ausgaben zu stemmen hat, komplett weggefallen ist.
Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. Also dass es nichts gab stimmt so nicht ganz.
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)
Im übrigen ist es sogar so, dass es üblich war dass Frauen 3 Jahre pro Kind daheim blieben, Heute dagegen viele nach 1 Jahr schon wieder arbeiten gehen.
Das hat Vor- und Nachteile.
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)
Ich habe 2003 Elternzeit (es ist ganz richtig, dass es nicht "Erziehungsurlaub" hieß und heißt) genommen und habe mich damit auch in diesem Jahrtausend noch durchaus ins Abseits gestellt. Erst einige Jahre später, als die Rechtsgrundlage angepasst wurde und die zwei Vätermonate dazukamen, hörte Elternzeit für Väter ganz langsam auf, einen Karriereknick oder gar ihr Ende zu bedeuten. Und über das, was man heute "Mobbing" nennen würde, will ich in diesem Zusammenhang lieber gar nichts erzählen.
Sexismus ist scheiße. Freuen wir uns über alles, was heute besser ist!
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"Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel; für einen Triathleten ist das ganze Leben irgendwie ein Triathlon."
(Schwarzfahrer hier)
hallo macoio,
danke deine Antwort hilft mir sehr. Klar ist bei jedem die Situation anders, Schreihals Unterstützung von freunden und Großeltern ...
Vom Typ her bin ich immer sehr fokussiert und könnte im Moment nur schwer zugeben dass mir das Ergebnis beim IM egal ist. Kann mir aber vorstellen dass sich diese Einstellung dann schnell ändert.
Ich habe das Thema mit meiner Freundin schon besprochen, sollte alles normal ablaufen, dann nimm ich ein paar tage frei und da ergeben sich sicher mal 2-3 stunden pro tag zeit für Training. Auch meine Eltern bringen sich da mit ein. Daher sollte der IM ohne große Leistungseinbußen machbar sein. Ein bisschen Ablenkung um nicht zu verkrampft in den Wettkampf gehen hat mir auch noch nie geschadet. Die Situation ist für uns beide neue und weitestgehend unplanbar was einfach ein bisschen sorge mit sich bringt.
Die Diskussion inwieweit ein Vater für sein Kind in der ersten Zeit da sein sollte, wollte ich gar nicht anstoßen. Ich glaub das muss jeder bzw. jede Familie für sich selbst entscheiden und ist auch manchmal durch die Situation vorgegeben. Z.b. wenn ich eine starke Wohnungskreditrate zurückzahlen muss kann ich keinen Vatermonat mit ca. 75 % Lohneinbußen in Anspruch nehmen.
Das damaliger Erziehungsgeld ist v.a. von der Höhe her nicht ansatzweise mit der heutigen Situation vergleichbar. Es gab in manchen Bundesländern ein sog. "Landeserziehungsgeld" und das war einkommensabhängig gestaffelt, d.h. nur für Geringverdiener relevant. Wenn das Familienjahreseinkommen über 30 000 DM (! = 15 000€)) lag ist es, wenn ich es richtig in Erinnerung habe nach einem halben Jahr weggefallen und es waren ohnehin nur wenige hundert DM pro Monat.
Das Erziehungsgeld vom Bund in Abhöängigkeit vom bisherigen Nettolohn (mit den optionalen Vätermonaten) hat erst Familienministerin v. der Leyen eingeführt.
Und "Erziehungszeit" hieß damals nur, dass der Arbeitsplatz garantiert wird. D.h. man konnte sich natürlich freistellen lassen, aber das musste man dann auch refinanzieren können.
Ich habe 2003 Elternzeit (es ist ganz richtig, dass es nicht "Erziehungsurlaub" hieß und heißt) genommen und habe mich damit auch in diesem Jahrtausend noch durchaus ins Abseits gestellt. Erst einige Jahre später, als die Rechtsgrundlage angepasst wurde und die zwei Vätermonate dazukamen, hörte Elternzeit für Väter ganz langsam auf, einen Karriereknick oder gar ihr Ende zu bedeuten. Und über das, was man heute "Mobbing" nennen würde, will ich in diesem Zusammenhang lieber gar nichts erzählen.
Ich hatte auch seit 2003 Elternzeit ganz. Bei unserem 2. Kind geboren 2004 bin ich sogar die ganze Zeit daheim geblieben und meine Frau nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten.
Bei uns war das allerdins kein Problem.
Ansonsten sind die 2 Monate Vaterurlaub wohl mittlerweile gesellschaftlicher Konsens, wenn Väter darüber hinaus gehen, wird es aber weiter eng.
Und richtig sinnvoll finde ich, dass sich beide Partner Arbeit und Familie komplett teilen, z.b. mit 2 2/3 Stellen. Das machen wir jetzt so.
Das bekommt man in vielen Bereichen aber auch nicht durch und ist nicht normal.
Da bin ich mir auch sicher.
Angenommen Deine Frau stillt euer Kind. Dann bist Du bzgl. Kind eh zu 90% überflüssig.
In den ersten 4 Monaten macht das Baby im Grunde nur Milch trinken, schlafen, die Windel füllen und süß sein.
Wenn Du Dich einbringen willst, wirst Du eher Dich um den Haushalt kümmern und Deiner Frau "zuarbeiten", dass sei Zeit zum stillen und schlafen hat.
Wenn Du eh Urlaub hast und ihr nicht gerade in einer Villa wohnt, dann bleibt vom Tag genug Zeit über für Training.
Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. Also dass es nichts gab stimmt so nicht ganz.
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)
Im übrigen ist es sogar so, dass es üblich war dass Frauen 3 Jahre pro Kind daheim blieben, Heute dagegen viele nach 1 Jahr schon wieder arbeiten gehen.
Das hat Vor- und Nachteile.
Klar, da haben mein Mann und ich im Überfluß gelebt und ....das Erziehungsgeld war wirklich nicht viel und wurde dann auch nach einer abhängig von den Einkünften gemacht.
Ich bin bei meinen 3 jüngeren Kindern daheim geblieben, arbeiten wäre lukrativer gewesen....
Wenn das Kind aber nicht so will wie ihr oder die Frau nicht so funktioniert wie ihr wollt?
Kommt mal wieder im Leben an!!!
Was ist eine Langdistanz und eine Geburt?!
Gerade die letzten 4 Wochen vor der LD sind zeitintensiv!