Soll bedeuten ist es unangemessen sportliche Leistungen zwar unter Berücksichtigung des Einzelfalls aber dennoch objektiv zu beurteilen, auch wenn man damit subjektiv die Leistung herabwürdigt? Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass man immer der Arsch ist, wenn man nicht alles beweihräuchert und vor Ehrfurcht im Boden versinkt.
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten, die ähnliche Bratwürste wie ich sind und in jeder Disziplin im hinteren Drittel landen, auch wissen, dass sie im Vergleich nicht viel reißen. Wir machen es aber auch nicht, um das Ding zu gewinnen, sondern weil wir Spaß an der Bewegung haben und es sich besser anfühlt als nur auf dem Sofa zu hocken. Klar kann man mir nun (mit einiger Berechtigung) sagen, dass meine Zeiten für die Tonne sind. Aber das ist doch für mich keine Neuigkeit; ich sehe, was andere bringen.
Familie und Freunde sind auch nicht komplett dämlich und freuen sich dementsprechend, wenn ich auf der Strecke nicht verende. Wem soll es also helfen, mir nochmal unter die Nase zu reiben, dass ich mit meiner Leistung nicht konkurrenzfähig bin?
Selbstverständlich kann man einen Aufschneider mal auflaufen lassen, aber ich habe den Eindruck, dass die meisten Langsamen bescheidene Gesellen sind, die sich einfach darüber freuen, auch dabei sein zu dürfen und hinterher keine Großtaten zusammenfantasieren.
Meine Frage wäre, warum Du diese Räuberpistolen, bei denen dazu gedichtet und weggelassen wird, unbedingt "objektivieren" willst? Was bringt Dir, dem Erzähler und dem Publikum das? Glaubst Du, dass der Erzähler dadurch ehrlicher wird und motivierter mehr zu trainieren? Was ist Dein Motiv dabei?
Berechtigte Frage. Mir bringt es gar nichts, außer dem Gefühl die Welt ein wenig ehrlicher gemacht zu haben. Vielleicht auch ein wenig die Hoffnung, dass derjenige ein wenig ehrlicher bzw realistischer bzw weniger heldenhaft weniger selbstbeweihräuchernd wird.
Im konkreten fall ist die sportliche Leistungsfähigkeit ja durchaus vorhanden und der kann auch Abliefern. Nur gerade dann ist es doch albern, sich mit "normalen" Leistungen im Anbetracht der Umstände zum Helden zu machen. Hätte er erzählt er hätte nen schönen Alpencross gefahren und hatte Spaß dabei, hätte es zumindest mich deutlich mehr beeindruckt
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten, die ähnliche Bratwürste wie ich sind und in jeder Disziplin im hinteren Drittel landen, auch wissen, dass sie im Vergleich nicht viel reißen. Wir machen es aber auch nicht, um das Ding zu gewinnen, sondern weil wir Spaß an der Bewegung haben und es sich besser anfühlt als nur auf dem Sofa zu hocken. Klar kann man mir nun (mit einiger Berechtigung) sagen, dass meine Zeiten für die Tonne sind. Aber das ist doch für mich keine Neuigkeit; ich sehe, was andere bringen.
Ich gehe davon aus dass jeder von uns aus erstem Antrieb Sport treibt, weil es ihm / ihr Spaß macht. Platzierungen sind doch völlig relativ. Ich gewinne zB einen Dorftriathlon und würde in einem starken Starterfeld nicht mal unter die ersten 50 kommen. Dadurch wird meine erbrachte Leistung ja nicht schlechter. Jeder von uns ist Opfer seiner privaten Umstände.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Soll bedeuten ist es unangemessen sportliche Leistungen zwar unter Berücksichtigung des Einzelfalls aber dennoch objektiv zu beurteilen, auch wenn man damit subjektiv die Leistung herabwürdigt? Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass man immer der Arsch ist, wenn man nicht alles beweihräuchert und vor Ehrfurcht im Boden versinkt.
Und der Thread war für mich halt der Auslöser dies einmal hier zur Diskussion zu stellen. Hier frag jemand um Hilfe, der trotz ausreichender Trainingzeit bei einer bestimmten Zeit hängt. Als Frage stellt er seine Körpergröße und Kraft als Ursache in den Raum. Thorsten hats auf Anhieb verstanden wie ich das gemeint habe. Viele andere nicht. Das habe ich verstanden und habe dies auch noch einmal zumindest gefühlt nachvollziehbar erläutert. Das bei der Geschwindigkeit die körperlichen Voraussetzungen im konkreten Fall kein Limiter sein können.
hallo nochmal,
keiner hier kann nach dem Post des TE (im Schwimmtread) dessen Schwimmleistugn objektiv beurteilen. Eigentlich kann man von niemanden hier im Forum die Leistungen objektiv beurteilen.
Und ich frage mich gerade warum du den 15 Stunden Radler wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen möchtest.
Auch diese Angaben lassen es nicht zu seine Leistungen objektiv zu beurteilen. Und vielleicht lügt er ja auch. Ein Radprofi zumindest wird er nicht sein.
Bei all dieser Beurteilerei fehlt mir manchmal einfach der Respekt vor der persönlichen Leistung. Nicht vor der persönlichen Leistung im Vergleich mit anderen Sportlern.
Schön, wenn dich Sabine-G mit seinen flapsigen Komentaren motiviert hat. Das gilt leider nicht für alle.
Ich denke aber die meisten werden es überleben. Man sucht sich ja eh das raus womit man etwas anfangen kann.
gutes Nächtle
und ich möchte dir natürlich keine böse Absicht unterstellen. Ist warscheinlich so wie du schreibst. Du denkst dir nix böses bei.
Geändert von Trillerpfeife (13.09.2016 um 22:40 Uhr).
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten, die ähnliche Bratwürste wie ich sind und in jeder Disziplin im hinteren Drittel landen, auch wissen, dass sie im Vergleich nicht viel reißen. Wir machen es aber auch nicht, um das Ding zu gewinnen, sondern weil wir Spaß an der Bewegung haben und es sich besser anfühlt als nur auf dem Sofa zu hocken. Klar kann man mir nun (mit einiger Berechtigung) sagen, dass meine Zeiten für die Tonne sind. Aber das ist doch für mich keine Neuigkeit; ich sehe, was andere bringen.
Familie und Freunde sind auch nicht komplett dämlich und freuen sich dementsprechend, wenn ich auf der Strecke nicht verende. Wem soll es also helfen, mir nochmal unter die Nase zu reiben, dass ich mit meiner Leistung nicht konkurrenzfähig bin?
Selbstverständlich kann man einen Aufschneider mal auflaufen lassen, aber ich habe den Eindruck, dass die meisten Langsamen bescheidene Gesellen sind, die sich einfach darüber freuen, auch dabei sein zu dürfen und hinterher keine Großtaten zusammenfantasieren.
Jeder der bei einem Ironman antritt ist für mich schon ein Held, du hast eine monatelange Vorbereitung machen müssen, das alleine ist schon mit viel Disziplin, Ehrgeiz ud Wille verbunden.
Und dann gilt es an dem Tag in der vorgegebene Zeit es zu schaffen ins Ziel zu kommen, egal in welcher Zeit, jeder kriegt die gleiche Medaille und darf sich Ironman Finisher nennen, Ich habe zuhause 14 LD Medaillen an der Wand hängen, alle in Zeiten von 12 bis 15 Stunden, und auf jede einzelne bin ich stolz.
Wie heißt es so schön, dabei ist alles...
Berechtigte Frage. Mir bringt es gar nichts, außer dem Gefühl die Welt ein wenig ehrlicher gemacht zu haben. Vielleicht auch ein wenig die Hoffnung, dass derjenige ein wenig ehrlicher bzw realistischer bzw weniger heldenhaft weniger selbstbeweihräuchernd wird.
Im konkreten fall ist die sportliche Leistungsfähigkeit ja durchaus vorhanden und der kann auch Abliefern. Nur gerade dann ist es doch albern, sich mit "normalen" Leistungen im Anbetracht der Umstände zum Helden zu machen. Hätte er erzählt er hätte nen schönen Alpencross gefahren und hatte Spaß dabei, hätte es zumindest mich deutlich mehr beeindruckt
Mir geht da folgendes durch den Kopf:
Wenn das ein guter Freund ist, dann bringt eine Ansage unter 4 Augen sicher mehr ... Er sucht ja nach Anerkennung und wird stattdessen (aus seinen Augen)"blamiert" ...
Wenn das ein beliebig Bekannter ist, würd ich die Energie dafür nicht aufbringen, ihm allerdings auf die Schulter klopfen und ihm augenzwinkernd und durchaus ein wenig übertrieben bestätigen, was für ein toller Hecht er ist ... Er weiß ja selbst, dass er das nur eingeschränkt ist :-)
Mit Blick auf Deinen Ursprungspost finde ich, dass Du Deine hilfsbereite und positive Motivation, einen produktiven Hinweis zu geben, selbst durch die abwertende Bemerkung des "Badens" kanibalisierst. Das weißt Du auch selbst. Das geht schon unter guten Freunden nicht immer gut, bei losen Kontakten ist es einfach ein Risiko, das gar nicht notwendig ist.
... ich habe den Eindruck, dass die meisten Langsamen bescheidene Gesellen sind...
Die meisten Schnellen aber auch.
In meiner sehr kleinen Trainingsruppe sagen wir uns gerade heraus, was wir denken. Ich bin sehr dankbar dafür. Wenn ich beispielsweise ein mir wichtiges Rennen verkorkst habe, dann würde es mir gerade noch fehlen, wenn meine Trainingskumpels sagten: "Hey Arne, suuuuuper Rennen, nein echt jetzt, cool gefinisht, war doch klasse!!". Falsches Lob ist irgendwie entwürdigend.
Mir ist es lieber, wenn es sich so anhört: "Boah Arne, was haste denn so verkackt beim Laufen?! Ich habe Dir ja gleich gesagt, mache lieber eine kürzere Wettkampfdistanz."
Auf ehrliche Kritik kann man direkt antworten. "Alter, ich bin total stolz, das Rennen nach Hause gebracht zu haben. Ich war schon nach der Hälfte total im Sack!" – "Haste überzockt?" – "Ja, vielleicht, ging aber von Anfang an schwer." – "Ja, Du hast schon an der Lände total beschissen ausgesehen!" – "Echt? Da ging’s mir eigentlich eher gut. Wie waren denn die anderen?" – "Waren alle schnell, an den Bedingungen hat’s nicht gelegen."
So würde man natürlich nicht mit jemandem reden, der gerade stolz seine erste SD/OD/MD/LD gefinisht hat. Manchmal ist es nicht leicht, immer den richtigen Ton zu erwischen, aber man will keinem absichtlich den Tag versauen.