Nach diesem Bericht der Übertragungsnetzbetreiber (siehe Original hier) wächst nicht unbedingt mein Optimismus, daß die Energiewende so einfach funktionieren wird, wie vielfach dargestellt. Offenbar bauen wir mit der Abschaltung fossiler und nuklearer Kraftwerke die Reserven für die Grundversorgung massiv ab, darauf rechnend, daß im Notfall (wenig Wind und keine Sonne) dann Strom aus der EU importiert werden kann. Das geht immerhin bis zu ca. 20 GW, wie es da steht. Was passiert aber, wenn die Europäischen Nachbarn dem deutschen Beispiel wie gewünscht folgen, und ihre Reservekapazitäten auch abbauen? Woher kommt dann der Strom? Ist der Abbau der Kapazitäten mit den Nachbarn politisch abgesprochen?
Ansonsten finde ich es leicht irritierend, daß im Bericht irgendwie steht, daß
Zitat:
In dem unwahrscheinlichen Fall des Eintritts einer solchen Situation (Dunkelflaute) wäre Deutschland erstmals dazu gezwungen, Strom aus dem Ausland zu importieren.
Wenn ich auf dem Agorameter schaue, wird doch bereits ständig jede Menge mal importiert, mal exportiert - wobei es mir nicht ganz gefällt, daß meistens zu niedrigen Preisen exportiert und zu höheren Preisen importiert wird. Und wieso gerade im Sommer so viel importiert wird, verstehe ich auch nicht ganz. Auch interessant, daß bisher kaum der vielbemühte "schmutzige polnische Kohlestrom" importiert wird, sondern mehr französischer Atomstrom und Schweizer (Wasser?)Strom sowie Dänischer Strom - aus was machen die eigentlich Strom?.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Genau genommen handelt es sich um eine Verfassungsbeschwerde gegen das unzureichende Bundesklimaschutzgesetz.
"Die Beschwerde wird nach Abschluss der redaktionellen Arbeiten und
Übersetzungen von Anlagen unverzüglich eingereicht."
Es würde mich sehr positiv überraschen, sollten die Kläger einen klaren Erfolg erzielen, und ich tippe darauf, nachdem ich den Greenpeaxe Beitrag gelesen habe, dass es ausgeht wie das Hornberger Schiessen. Das Gericht und die Kläger werden wissenschaftliche Gutachter bestellen, das dauert längere Zeit, anschliessend gibt das Gericht unter Wertung der kontroversen Punkte die Aufgabe an die Politik zurück. (Die Nicht-Einhaltung eines festgelegten Grenzwertes ist etwas ganz anderes). Man muss mit aller Kraft über politische Mehrheiten für ein besseres Klimaschutzgesetz sorgen.
Kann der Staat z.B. nicht auch einen Damm bauen, um die Landflächen auf der Insel des Klägers zu schützem oder eine Entschädigung und Umsiedlung unterstützen, weil der Meeresspiegelanstieg durch die Allgemeinheit verursacht wird, wenn es nicht gelingt, diesen stabil zu halten? Durch diese Massnahmen würde der Staat den Schutzauftrag erfüllen. Ich würde gerne die Klageschrift lesen.
In den Niederlanden ist das Gefährdungspotential durch einen Meerspiegelanstieg viel präsenter und deutlicher als wie in Deutschland, das wird IMHO leider auch die Richter beeinflussen.
Ob die, die entscheiden (die Politiker) auch die Macht haben, darf bezweifelt weden. Das Beispiel mit dem Riesen Blackrock habe ich hier schon mal erwähnt. Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von über 6 Billionen USD.
"Climate change has become a defining factor in companies’ long-term prospects. Last September, when millions of people took to the streets to demand action on climate change, many of them emphasized the significant and lasting impact that it will have on economic growth and prosperity – a risk that markets to date have been slower to reflect. But awareness is rapidly changing, and I believe we are on the edge of a fundamental reshaping of finance.
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In the near future – and sooner than most anticipate – there will be a significant reallocation of capital."
"Companies and investors have a meaningful role to play in accelerating the low-carbon transition. BlackRock does not see itself as a passive observer in the low-carbon transition. We believe we have a significant responsibility – as a provider of index funds, as a fiduciary, and as a member of society – to play a constructive role in the transition.
...
Sustainability is becoming increasingly material to investment outcomes, and as the global leader in investment management, our goal is to be the global leader in sustainable investing."
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AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
Habe ich gestern auch schon gelesen.
Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll, bin mir aber sicher, dass die Sache so deutlich beschleunigt werden würde.
Kleiner Auszug aus einem Interview mit Luisa Neubauer und Jakob Augstein über ihre Gespräche mit Joe Kayser und die Gegensätze zwischen der FFF-Bewegung und Siemens.
"Halten Sie die CO2-Bepreisung für gerecht? Wer Geld hat, darf die Umwelt verpesten?
Über diese Forderung haben wir uns bei FFF die Köpfe eingeschlagen: Weil eine Bepreisung ein urkapitalistischer Gedanke ist und wir wissen, dass diese Wirtschaftsweise langfristig nicht funktioniert. Wir fordern die CO₂-Bepreisung dennoch, weil eine überwältigende Zahl von Ökonomen sagt, dass kurzfristige Mechanismen notwendig sind. Man kann nicht von jeder Klimaschutzmaßnahme erwarten, dass sie nebenbei den Kapitalismus abschafft. Wer reich ist, verschmutzt auch mehr; dann soll er zumindest mehr dafür zahlen.
Kann wirksamer Klimaschutz innerhalb des Kapitalismus funktionieren?
Ideologische Kämpfe entzweien uns und führen zu einer Starre. Ich fände es nice, würden wir mal besprechen, was in den nächsten drei Jahren passieren sollte. 2020 ist ein historisches Jahr: In den 202 Szenarien des Weltklimarats zu möglichen Temperaturverläufen gibt es keines, in dem wir das 1,5-Grad-Ziel noch einhalten, wenn sich nicht in diesem Jahr die CO2-Graphen nach unten drehen. Dennoch wurden seit 2015 745 Milliarden Dollar in die Entwicklung neuer Kohlekraftwerke investiert. Siemens und Blackrock müssen mit diesen dreckigen Investitionen aufhören. Von 2020 ist abhängig, wie das Jahrhundert verläuft. Wir müssen schnell viel auf die Kette kriegen. Auch deshalb ziehen wir jetzt vor das Bundesverfassungsgericht, um verbindliche Klimaschutzmaßnahmen zu erzwingen."
Könntest Du bitte entweder eine konkrete Unwahrheit im Buch benennen, oder aber diese Anschuldigung zurückziehen?
Welche Anschuldigung?
Ich habe lediglich festgestellt, dass es meiner Meinung nach Menschen gibt die glauben, im Buch der Thunberg-Familie (das die FAZ eine "Predigt in 92 Szenen" nannte) die Wahrheit über die Thunberg-Familie zu erfahren.