Ich setze hier auf die Kosten der erneuerbaren Energien. Die sind in der Erzeugung schon heute deutlich günstiger als fossil und als Atom sowieso.
[…] Dann bekommt die Energiewende auch locker jede Mehrheit.
Vorausgesetzt, die erneuerbaren Energieträger liefern genug Energie, um den Energiebedarf decken zu können.
Das können sie auf absehbare Zeit nicht – und zwar bei weitem nicht. Daher werden weiterhin Energieträger ihre Abnehmer finden, die zwar teurer, aber verfügbar sind. Was soll eine große Firma auch anderes machen? Sie muss dorthin gehen, wo es Energie gibt:
In Deutschland haben wir weder viel Sonne noch viel Wind und damit wenig erneuerbare, klimafreundliche Energie. Energie wird daher eine knappe und zwangsläufig teure Ressource sein. Auch wenn die Erzeugerpreise gering sind – der Marktwert und damit der Verkaufspreis sind künftig hoch. Alle Länder um uns herum sitzen in der gleichen Patsche und können uns daher in der Zukunft auch nicht mit Wind- oder Solarenergie beliefern. Der Import von klimafreundlicher Energie aus der Sahara existiert mittelfristig nur in Form von Wunschdenken. (Ausgerechnet Afrika! Deren Bevölkerung wird sich in den kommenden beiden Generationen vervierfachen.)
Politisch hätten wir in Deutschland dann die Situation, dass bei uns Energie sehr knapp und sauteuer ist, während in anderen Ländern die Schlote qualmen und unsere Firmen dorthin abwandern. Mir scheint, das ist politisch alles andere als ein Selbstläufer zugunsten grüner Klimapolitik.
Für den Fall, dass klimaneutrale und erneuerbare Energie tatsächlich ausreichend vorhanden und preisgünstig wäre, hätte ich unrecht. Nichts wäre mir lieber.
Ich denke, der Sinn der Demokratie ist es, die Interessen der Wählerschaft durchzusetzen. ....ist für mich keine Demokratie, sondern eine Autokratie, die zwangsweise früher oder später in einer Diktatur endet.
Das halte ich für einen grosse Fehlannahme, weil die Wählerschaft egoistisch ist.
Die Politik sollte insbesondere die Interessen der Menschen berücksichtigen, die noch nicht wählen dürfen und in einer überalterten Gesellschaft zu verhindern versuchen, dass sich die Ruheständler den goldenen Ruhestand herbeiwählen und die arbeitende Bevölkerung dies finanziert, später dann aber selbst in die Röhre schaut.
Ich bin ich gegen Fracking, weil fossil. Außerdem erwarte ich dass das viele Jahre dauern würde bis da nennenswerte Mengen zusammenkommen.
Die politischen, finanziellen usw. Anstrengungen die nötig wären um das durchzusetzen und aufzubauen würde ich lieber gleich in den Ausbau der erneuerbaren stecken.
Ja das mit dem prioritären Ausbau der Erneuerbaren ist das wichtigste. …Ich habe nur eben bei ferngefracktem Gas dasselbe Unbehagen, wie ich es bei @home-Fracking hätte
Ich denke, der Sinn der Demokratie ist es, die Interessen der Wählerschaft durchzusetzen.
Das mag so sein, aber eine Klimaneutralität aus Demokratie heraus, wo eine Mehrheit primär zum eigenen Wohle abstimmt, ggf. aus ideologischen Parteigründen, sehe ich am weiten Horizont nicht.
Da ist die Durchsetzungsfähigkeit von Diktatoren oder Autokraten, wenngleich die im Regelfall bei ihrem Handeln sicherlich auch eher nicht das Wohl der gesamten Menschheit im Blick haben, grösser.
Daher ist meine Meinung, dass die Menschheit, sofern sie es unbewusst aufgrund bereits eingetretener Kippmomente nicht eh schon ist, in den kommenden Jahrzehnten/-hunderten nur noch Passagier ist auf der Klimareise, keinesfalls das Ruder in der Hand hält.
Wenn ich mir den Idioten in Moskau anschaue oder jenen, der in den USA erneut auf dem Sprung ist, radiert sie sich eher selbst aus, als mehr als marginal zu ihrem eigenen Überleben beizutragen.
(Ok;- zugegebenermassen waren wir in den 80ern zu Zeiten des Eisernen Vorhangs auch überzeugt, dass irgendwann die grosse Bombe fällt und ich fänds gut, mich auch diesmal zu irren)
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Das kurzfristige Interesse der Wählerschaft ist ungleich dem langfristigen Interesse der Wählerschaft. Was davon ist jetzt demokratisch legitimiert und was nicht?
Gegenfrage: welche Bedeutung haben noch Wahlen, wenn die Gewählten sich nicht darum kümmern, was die Wähler aktuell beschäftigt, sondern um Themen, die sie für wichtiger erachten? Warum sollte ich überhaupt zur Wahl gehen, wenn ich nicht erwarte, daß meine Anliegen Gehör finden?
Zitat:
Zitat von LisaH
Das halte ich für einen grosse Fehlannahme, weil die Wählerschaft egoistisch ist.
Natürlich, jeder wählt in der Hoffnung, daß die Politiker sich um Probleme kümmern, die ihn speziell beschäftigen. Demokratische Wahlen wurden noch nie abgehalten, um die Welt zu retten, ggf. auf Kosten derer, die abstimmen.
Zitat:
Zitat von LisaH
Die Politik sollte insbesondere die Interessen der Menschen berücksichtigen, die noch nicht wählen dürfen und in einer überalterten Gesellschaft zu verhindern versuchen, dass sich die Ruheständler den goldenen Ruhestand herbeiwählen und die arbeitende Bevölkerung dies finanziert, später dann aber selbst in die Röhre schaut.
Richtig, die Interessen derer, die nicht wählen können (Kinder, Behinderte) müssen auch berücksichtigt werden - nicht "inbesondere, nicht höher und nicht geringer, sondern gleichwertig mit denen der Wähler. Daß die arbeitende Bevölkerung die Rentner finanziert, und daß das nicht gut gehen wird, wußte man schon seit "Die Rente ist sicher"-Blüm. Daß das immer noch nicht geändert wurde, gehört zu den großen Versagen der deutschen Politik, hat aber wenig mit der Klimarettung zu tun, finde ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mal eine ketzerische Frage in den Chatraum geschmissen, flankiert von der Bitte um Verzeihung, wenn das schon zur Genüge diskutiert wurde. Ich möchte jetzt nicht die Postings mehrerer Jahre nachlesen.
...
Was sagen die gescheiten Menschen aus dem Triathlon Szene Forum?
Ob ich zu Deiner Zielgruppe gehöre, oder nicht, will ich nicht entscheiden. Trotzdem meine Meinung dazu:
Wenn man bereit ist Fracking-Gas für teures Geld aus dem Ausland zu kaufen, gibt es keinen Grund, dies nicht auch im eigenen Land zu fördern - wäre billiger und senkt die Abhängigkeit vom unsicheren Ausland. Fracking ermöglicht auf jeden Fall die Nutzungsdauer von Erdgas, also eine sichere Energieversorgung (deutlich sauberer als Kohle) deutlich zu strecken, um Zeit zu haben für den Übergang zu nachhaltigeren Energielösungen (egal ob Wind mit Speicher, Fusion oder sonstwas).
Wenn man Fracking für böse hält (gilt auch für Kernkraft), dann ist es höchst heuchlerisch, wenn man hierzulande dies nicht anwendet, aber aus dem Ausland importiert. Das macht unglaubwürdig.
Zu den Gefahren von Fracking selbst gibt es sehr widersprüchliche Aussagen; ich habe mich noch nicht ausreichend damit befasst, um eine Meinung zu haben, ob ich die Risiken als hoch oder gering einschätzen würde.
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Energie wird daher eine knappe und zwangsläufig teure Ressource sein. Auch wenn die Erzeugerpreise gering sind – der Marktwert und damit der Verkaufspreis sind künftig hoch.
in Deutschland dann die Situation, dass bei uns Energie sehr knapp und sauteuer ist, während in anderen Ländern die Schlote qualmen und unsere Firmen dorthin abwandern.
Untergangsfatalismus. Mit der Einstellung hätte nie irgendjemand irgendwelche Veränderungen angeschoben.
"Sauteuer" ist ein Ammenmärchen dass seitens der Öl/Kohle/Gas-Oligopolisten natürlich sehr gerne immer wieder erzählt wird. Die Kosten sind erneuerbar aber faktisch dramatisch niedriger. Je schneller wir den Ausbau angehen, desto früher profitieren wir davon. Verfügbarkeit? Das mittelfristige Potential der erneuerbaren ist fast unendlich, Zitat: " allein schon die täglich auf die Erde eingestrahlte Sonnenenergie liegt um einige Größenordnungen über dem menschlichen Bedarf". Quelle: https://home.uni-leipzig.de/energy/e...dlagen/21.html Dazu kommen Wind, Wasser und Bio.
Wie viele Solarmodule können die Chinesen liefern? Wenns nicht reicht bauen wir in D halt selber welche. Altmaier ist zum Glück weg.
Das Energiekonzept 2050 vom ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) sieht 100 % erneuerbaren Energien für D, Anteil fossil und Atom gleich null. (Selbe Quelle wie oben)
Ein maßgebliches Problem bei der ganzen Sache ist in meinen Augen, dass zu viele Zauderer sagen "das geht nicht" und die deutsche Vollkaskomentalität das dann gerne glauben will. Machen wir lieber mal nix, wir können ja sowieso nichts bewirken wenn die Chinesen/Amerikaner/Inder/usw nicht mitmachen. So wirds leider nur immer schlimmer.
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Grüße
Tri-K
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