Ich habe da aber mal eine Frage: was/woran denkst du, wenn du die 5-8km schwimmst? Ist das wie für mich 5 Std Radfahren, am Anfang denkt man noch an die normalen Sachen und irgendwann kommt man in so einen Zustand, wo man nur noch macht? Oder zählst du Bahnen? Oder zählst du nur noch Bahnen?
Mein alter Herr, der das ja alles noch ne Nummer härter gemacht hat, meinte immer, er schwimmt - macht - einfach. Weder konnte er Bahnen zählen (das macht bei so nem 24h schwimmen ja der Zähler am Beckenrand für dich), noch groß philosophiert. Ihn hat mal nen TV-Fuzzi gefragt, ob er im Wasser meditiereo.Ä.. Da hat er nur komisch geguckt und gesagt, dass er eben schwimmt, das reiche. Man will ja nicht vor lauter denken am Ende noch ertrinken. Und: Bei ihm war immer das große Ziel im Kopf, das am Ende der ganzen Plackerei stand. Ohne so nen Ziel, glaub ich wäre er nie so viel geschwommen. 24h-Schwimmen war für ihn nie was.
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
@ all: Vielen Dank für all die Glückwünsche! Ich freue mich sehr darüber. Habe mich schon beim Schwimmen darauf gefreut, es hier heraus zu posaunen!
Zitat:
Zitat von crobi
Du schwimmst ziemlich oft 5 km od. mehr, oder? Ich denke, das hat mir gefehlt.
Letzten Sommer bin ich öfter mal 5-8 km geschwommen, in den letzten Monaten nur wenige Male mehr als 3, vor allem in der keko Monsterwoche. Für mich ist es aber immer schon wichtig gewesen, so lange Kanten im Training zu machen, auch zu Zeiten von Langdistanztriathlon. War immer schon so ein Umfang-Mensch.
Zitat:
Zitat von Das Mädchen
Ich habe da aber mal eine Frage: was/woran denkst du, wenn du die 5-8km schwimmst? Ist das wie für mich 5 Std Radfahren, am Anfang denkt man noch an die normalen Sachen und irgendwann kommt man in so einen Zustand, wo man nur noch macht? Oder zählst du Bahnen? Oder zählst du nur noch Bahnen?
Ich habe Bahnen gezählt. Bahn um Bahn um Bahn. Ich zähle beim Schwimmen fast immer die ganze Zeit Bahnen. Um mich nicht so oft zu verzählen, sage ich mir bei jedem Ausatmen die aktuelle Bahnenzahl. So bleibt auch wenig Raum für Gedanken wie "Welchen Sinn macht das?" "Ich kann nicht mehr!" "Ich mag nicht mehr!" Für mich ist das Schwimmen langer, ruhiger Distanzen absolut meditativ. Was viele beim Laufen erleben, kenne ich so nur vom Schwimmen: wirkliches Abschalten. Ich schriebe es glaube ich schon mal irgendwo hier im Blog: Es ist das Atmen, das Fließen des Körpers im Wasser, das Blubbern, die Abgeschiedenheit von der Umwelt, das Strömen des Wassers. All das lässt mich ganz ruhig werden und ganz bei mir, was mir sonst im Leben nicht sehr leicht fällt. Ich genieße das sehr und deshalb sind auch ziemlich lange Distanzen wenig mühsam für mich. Am Wochenende konnte ich trotz der Müdigkeit, die ich teilweise spürte und trotz zwischenzeitlich schmerzender Ellenbogen das Schwimmen in der Nacht dann wieder sehr genießen, weil ich da ganz versunken war, Bahn um Bahn ohne Mitschwimmer.
Zitat:
Zitat von hazelman
Mein alter Herr, der das ja alles noch ne Nummer härter gemacht hat, meinte immer, er schwimmt - macht - einfach. Weder konnte er Bahnen zählen (das macht bei so nem 24h schwimmen ja der Zähler am Beckenrand für dich), noch groß philosophiert. Ihn hat mal nen TV-Fuzzi gefragt, ob er im Wasser meditiereo.Ä.. Da hat er nur komisch geguckt und gesagt, dass er eben schwimmt, das reiche. Man will ja nicht vor lauter denken am Ende noch ertrinken. Und: Bei ihm war immer das große Ziel im Kopf, das am Ende der ganzen Plackerei stand. Ohne so nen Ziel, glaub ich wäre er nie so viel geschwommen. 24h-Schwimmen war für ihn nie was.
Jetzt machst du mich aber sehr neugierig auf deinen alten Herrn. Nachvollziehen kann ich das mit dem Ziel. Mir fällt es zum Beispiel noch leichter, wenn es ein örtliches Ziel gibt, also ein Freiwasserschwimmen, am besten von A nach B. Bei ihm hört sich das aber eher nach Zielen im Sinne von Zeiten oder Platzierungen an? Davon bin ich ja leider meistens eher weit entfernt, zumindest wenn Schwimmer anwesend sind und nicht Hobby-Wasserratten wie ich.
Heute und morgen gehe ich nicht zum Schwimmtraining, obwohl ich eben fast schon wieder Lust hatte. Kein Muskelkater mehr, keine Schmerzen, alles fein.
Bis die Tage mal, noch mal vielen Dank für eure netten Posts!
Absolut cool!
Und netter Bericht! Danke!
Unsere Mädels im Team haben in Italien coole Badeanzüge und Bikinis bestellt, die man quasi selber zusammenstellen kann. Würde Dir wahrscheinlich gefallen. Recht ausgefallene Muster
Aber zählen könnte ich definitiv bei solchen Strecken nicht mehr, das müsste jemand anderes übernehmen.
Habe mir auch schon bei jedem Ausatmer versucht die Bahnanzahl vor zu sagen und dann kam die Wende und .... wech... einfach wech...im Swimmers-High bin ich recht schnell, aber dann funktioniert das "Hirn" irgendwie auch nicht mehr...
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Ein Stück Kuchen nicht zu essen, ist auch nicht die Lösung!
Ich habe Bahnen gezählt. Bahn um Bahn um Bahn. Ich zähle beim Schwimmen fast immer die ganze Zeit Bahnen. Um mich nicht so oft zu verzählen, sage ich mir bei jedem Ausatmen die aktuelle Bahnenzahl. So bleibt auch wenig Raum für Gedanken wie "Welchen Sinn macht das?" "Ich kann nicht mehr!" "Ich mag nicht mehr!"
ging mir ähnlich, ich hab halt die Meter gezählt pro 1000er
Zitat:
Für mich ist das Schwimmen langer, ruhiger Distanzen absolut meditativ. Was viele beim Laufen erleben, kenne ich so nur vom Schwimmen: wirkliches Abschalten. Ich schriebe es glaube ich schon mal irgendwo hier im Blog: Es ist das Atmen, das Fließen des Körpers im Wasser, das Blubbern, die Abgeschiedenheit von der Umwelt, das Strömen des Wassers. All das lässt mich ganz ruhig werden und ganz bei mir, was mir sonst im Leben nicht sehr leicht fällt. Ich genieße das sehr und deshalb sind auch ziemlich lange Distanzen wenig mühsam für mich
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Ausdauer ist der Sieg des Willens über die Bequemlichkeit
Ich schriebe es glaube ich schon mal irgendwo hier im Blog: Es ist das Atmen, das Fließen des Körpers im Wasser, das Blubbern, die Abgeschiedenheit von der Umwelt, das Strömen des Wassers. All das lässt mich ganz ruhig werden und ganz bei mir, was mir sonst im Leben nicht sehr leicht fällt. Ich genieße das sehr und deshalb sind auch ziemlich lange Distanzen wenig mühsam für mich.
Noch besser ist es, wenn man abends bei Einbruch der Dunkelheit im dunklen Meer schwimmt und nichts mehr sieht. Das ist absolut ursprünglich.