Habe den Text auch mit Interesse gelesen. Er benennt die Kernprobleme der aktuellen Epidemiesituation und stellt die richtigen Fragen. Allerdings gefällt mir die Überschrift des Textes "Die Zahlen sind vollkommen unzuverlässig", die so zur Erhöhung der Klickzahlen vermutlich vom Spiegel gewählt worden ist, nicht richtig. Die deutschen Zahlen sind, was die schweren, behandlungspflichtigen VErläufe angeht, sicher nicht unzuverlässig und auch garantiert besser als die Zahlen in den meisten europäischen Nachbarländern. Meldelücken gibt es meiner Meinung eher bei den milden Verläufen. Ob es komplett asymptomatische Verläufe gibt, darüber sind sich ja selbst heute die Experten auch noch nicht einig.
Ein valider Antikörpertest, mit dem man den tatsächlichen Durchseuchungsgrad in der Bevölkerung bestimmen kann, wäre in der Tat dringend erforderlich, um zukünftige Maßnahmen zu planen.
Die (gemessenen) Infektzahlen in Deutschland haben sich übrigens in sehr beruhigender Weise stabilisiert. Seit jetzt 4 bis 5Tagen befindet sich Deutschland in einem linearen Verlauf bei der Infektkurve und hat damit durch die getroffenen Maßnahmen den exponentiellen Verlauf sicher verlassen. Deutschland liegt jetzt bei rund 4900 Neu-Infekten pro Tag.
Da die getroffenen Maßnahmen ja noch fast drei Wochen aufrechterhalten werden, wird sich dieser Trend noch weiter stabilisieren und man kann die dadurch gewonnene Zeit zur kontrollierten Planung der stufenweisen Rückkehr zur Normalität nutzen.
In Island wird meines Wissens sehr breit getestet, auch repräsentativ Menschen, bei denen bisher lkein Verdacht auf eine Infektion besteht. Übrigens von einer Firma, die seit vielen Jahren mit der Beobachtung der nationalen Gesundhit beauftragt ist und z.B. auch Zusammenhänge zwischen genetischer Disposition, Verwandschaftsbeziehungen und dem Ausbruch verschiedener Krankheiten herleiten soll, wenn ich das richtig verstanden habe. Die kleine und recht abgeschlossene Isländische Bevölkerung eignet sich da wohl recht gut.
in dem oben verlinkten Interview mit Antes wird eine längere Überwachung und Testung einer Stichprobe der Bevölkerung erwähnt um valide Zahlen zu bekommen -
es wurde dann aber nicht erwähnt (?), daß dies schon anläuft:
Uns Überwachungsorganen macht es zZ regelrecht richtig Spaß Leute zu traktieren und zur Kasse zu bitten. Ich mein von Steuergeldern werden immerhin unsere Gehälter bezahlt. Vll komm ich so auch in den Genuss einer Zulage und kann den ganzen Opfern aus der freien Wirtschaft endlich mal den Mittelfinger zeigen.
Da ging in meinen jungen Jahren der geflügelte Spruch 'wer schreibt, der bleibt' um...
Und Rodgau hat auch das passende Lied dazu geschrieben... Bullermann
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Bei uns in Österreich werden die kommenden Tage auch 2000 willkürliche Tests durchgeführt um die Dunkelziffer und tatsächliche Verbreitung in der Gesellschaft besser einschätzen zu können.
In Island wird meines Wissens sehr breit getestet, auch repräsentativ Menschen, bei denen bisher lkein Verdacht auf eine Infektion besteht. Übrigens von einer Firma, die seit vielen Jahren mit der Beobachtung der nationalen Gesundhit beauftragt ist und z.B. auch Zusammenhänge zwischen genetischer Disposition, Verwandschaftsbeziehungen und dem Ausbruch verschiedener Krankheiten herleiten soll, wenn ich das richtig verstanden habe. Die kleine und recht abgeschlossene Isländische Bevölkerung eignet sich da wohl recht gut.
"Das zweite nützliche Sample sind die Testdaten aus Island. Kein anderes Land hat – in Relation zur Bevölkerungszahl – so viele Tests durchgeführt. Das Besondere an den isländischen Tests ist, dass grob die Hälfte der fast 10.000 Tests von staatlichen Labors nach einem ähnlichen Kriterienkatalog wie in Deutschland vorgenommen wurde. Die andere Hälfte jedoch wurde von der Biotech-Firma deCode Genetics durchgeführt, bei der sich jeder Isländer kostenlos und ohne Vorgaben von Kriterien testen lassen kann. Die Ergebnisse von deCode Genetics zeigen zweierlei – zum Einen war der Anteil der positiv Getesteten mit einem Prozent extrem gering. Sars-CoV-2 ist also nicht „ubiquitär“ und taucht immer auf, wenn man nur genug misst, wie einige „Kritiker“ behaupten. Ein viel interessanteres Ergebnis ist jedoch, dass die Hälfte der von deCode positiv Getesteten komplett symptomfrei war. Zugegeben – die Stichprobengröße ist sehr gering und man sollte vorsichtig mit Schlüssen sein. Aber wenn die Hälfte aller Infizierten komplett symptomfrei sein sollte, dürfte die Dunkelziffer noch größer sein, als man bislang angenommen hat. Die mangelnde Größe der Stichprobe gibt jedoch keine belastbare Auskunft auf diese Frage. Auch Island kann also den Nebel nicht lichten."
Rund 77.000 Testungen erfolgen derzeit laut Behördenangaben täglich. "Das ist nicht genug", mahnt Wissenschaftler Kizil.
Das liest sich bei ntv grundlegend anders.
Da ist von 77.000 Tests seit Ausbruch der Epidemie die Rede und dass dies etwa die Zahl der Tests in Deutschland pro Tag sei.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
"Das zweite nützliche Sample sind die Testdaten aus Island. Kein anderes Land hat – in Relation zur Bevölkerungszahl – so viele Tests durchgeführt. Das Besondere an den isländischen Tests ist, dass grob die Hälfte der fast 10.000 Tests von staatlichen Labors nach einem ähnlichen Kriterienkatalog wie in Deutschland vorgenommen wurde. Die andere Hälfte jedoch wurde von der Biotech-Firma deCode Genetics durchgeführt, bei der sich jeder Isländer kostenlos und ohne Vorgaben von Kriterien testen lassen kann. Die Ergebnisse von deCode Genetics zeigen zweierlei – zum Einen war der Anteil der positiv Getesteten mit einem Prozent extrem gering. Sars-CoV-2 ist also nicht „ubiquitär“ und taucht immer auf, wenn man nur genug misst, wie einige „Kritiker“ behaupten. Ein viel interessanteres Ergebnis ist jedoch, dass die Hälfte der von deCode positiv Getesteten komplett symptomfrei war. Zugegeben – die Stichprobengröße ist sehr gering und man sollte vorsichtig mit Schlüssen sein. Aber wenn die Hälfte aller Infizierten komplett symptomfrei sein sollte, dürfte die Dunkelziffer noch größer sein, als man bislang angenommen hat. Die mangelnde Größe der Stichprobe gibt jedoch keine belastbare Auskunft auf diese Frage. Auch Island kann also den Nebel nicht lichten."
angenommen, das man doch Schlüsse ziehen könnte,
dann würde ich das so verstehen, das schon deutlich mehr Menschen erkrankt sind oder waren als bisher angenommen.
Das würde mich darauf hoffen lassen dass wir das Ganze doch schneller und unbeschadeter überstehen als befürchtet.
das ist nur meine Interpretation und Hoffnung. Vorgenommen mit mittelmässigem und leicht erkrankten Menschenverstand.