... Es wird also schwer ihn loszuwerden, sollte KKR (größter Minderheitengesellschafter) ihn nicht massiv belasten.
Ich bin kein Medienexperte, aber sehr medieninteressiert. Die Art und Weise wie die deutschen Medien (nicht nur der Springer-konzern) in den Monaten der Bundestagswahl mit Baerbock aber auch mit Laschet umgegangen sind und gleichzeitig Scholz, der durchaus auch Angriffspunkte (wegen Cum-Ex und Wire-Card, sowie der Geldwäschegeschichte) geboten hätte weitgehend verschont haben, hat zweifellos die Bundestagswahl erheblich beeinflusst.
Die Medien werden zu Recht oft als vierte Kraft im Staate neben Exekutive, Legislative und Judikative angesehen.
Dass die Rolle der großen Medienkonzerne jetzt gerade aktiv und relativ offen thematisiert wird, ist schonmal gut, auch wenn noch keiner absehen kann, ob die Diskussion schnell wieder versiegt, oder ob sie eher anwächst.
Der oben verlinkte t-Online-Text resümiert wie folgt:
Zitat:
Zitat von t-online
...Was die Affäre für die Medienbranche bedeutet, ist noch viel weniger klar. Zunächst liegt die Aufmerksamkeit noch auf dem Hause Ippen: Ob sich ein Verleger so einfach über alle Regeln der redaktionellen Unabhängigkeit hinwegsetzen darf - und damit durchkommt. Bald dürfte aber verstärkt auch über Döpfner gesprochen werden. Und darüber, warum die anderen Zeitungsverlage ihn so auffällig zu schützen scheinen.
Vielleicht wird dann auch über die innere Pressefreiheit in Redaktionen gesprochen. Die Springer-Affäre, die mit dem mutmaßlichen Machtmissbrauch eines Chefredakteurs begann und vorerst in seiner Entlassung gipfelte, könnte Konsequenzen für die gesamte deutsche Medienlandschaft haben. Wenn der mächtigste Medienmanager des Landes tatsächlich ins Wanken gerät.
Niemand ist zu groß, um nicht fallen zu können. Und selbst eine nachhaltige Beschädigung der internationalen Reputation Döpfners, der z.B. auch im Netflix-Verwaltungsrat sitzt und dem seine Funktionärsposten (z.B. auch die Präsidentschaft im Verband deutscher Zeitungsverleger) sehr wichtig zu sein scheinen, könnte eine gewisse Bewegung in die deutsche Medienlandschaft bringen, in der ja bis zum Wochenende, nicht einmal die unmittelbare Konkurrenz der Bild-Zeitung in Position des Verlegers Ippen, der mit der TZ auch eine Bild-ähnliche Boulevardzeitung herausgibt, sich getraut hat eine juristisch im Vorfeld abgesicherte Story gegen den Chefredakteur zu veröffentlichen.
Wer es sehe möchte, der CEO an den Konzern (ich fand das so laienhaft, dass ich kurz gedachte habe, sind deep fakes schon so weit - aber nein, vll ist raw sein, gerade in in Berlin, - andererseits so einfach mal ins Handy sprechen, hat ja auch was un offzielles)
Ich bin kein Medienexperte, aber sehr medieninteressiert. Die Art und Weise wie die deutschen Medien (nicht nur der Springer-konzern) in den Monaten der Bundestagswahl mit Baerbock aber auch mit Laschet umgegangen sind und gleichzeitig Scholz, der durchaus auch Angriffspunkte (wegen Cum-Ex und Wire-Card, sowie der Geldwäschegeschichte) geboten hätte weitgehend verschont haben, hat zweifellos die Bundestagswahl erheblich beeinflusst.
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Wer es sehe möchte, der CEO an den Konzern (ich fand das so laienhaft, dass ich kurz gedachte habe, sind deep fakes schon so weit - aber nein, vll ist raw sein, gerade in in Berlin, - andererseits so einfach mal ins Handy sprechen, hat ja auch was un offzielles)
Für den Vorstandsvorsitzenden eines großen Medienunternehmens ein überraschend fast schon erschreckend schlechtes Video, sowohl handwerklich, aber vor allem inhaltlich.
Das merkwürdige YT-Video von Döpfner war übrigens auch Thema in der gestrigen Lanz-Sendung. Zu Recht wurde da auch konkret bemängelt, dass sich Döpfner, der ja der mächtigste Mann in der deutschsprachigen Medienwelt ist, als Opfer einer Kampagne geriert, gleichzeitig in dem allgemein veröffentlichten Video aber mit keiner einzigen Silbe bei einer der betroffenen Frauen, die unter dem Machtmissbrauch von Julian Reichelt gelitten haben, entschuldigt hat.
So wie Merz und Matthias75 habe ich mich im Übrigen auch sehr über den handwerklich schlechten Stil des YT-Videos von Döpfner gewundert (schlechte Auflösung, miserable Beleuchtung, falscher Ausschnitt, etc.). Hier redet der Chef eines Medienkonzerns.
Und gerade zu dem Thema brachte Carolin Rosales eine Autorin und ehemalige Springer-Mitarbeiterin sowie auch eine mit in der Lanz-Runde anwesende Spiegelredakteurin, die im März zur Reichelt-Geschichte im Spiegel recherchiert hatte, eine sehr interessante Anmerkung ein: Gerade durch die Hemdsärmeligkeit des Videos und dadurch, dass Döpfner unangemessen gekleidet ist und es nicht einmal für notwendig befindet, sich eine Krawatte umzubinden, wolle er sehr bewusst zum Ausdruck bringen, wie weit unten für ihn die ganze Geschichte angesiedelt sei.
So wie er ja auch zu Beginn des Videos sehr überflüssigerweise einfließen lässt, dass er eigentlich gleich nach New York fliegen wolle (übersetzt: er habe eigentlich Wichtigeres zu tun, als sich mit gegen den Springerverlag gerichteten Kampagnen auseinanderzusetzen.)
Mit in der interessanten Lanz-Runde saßen gestern abend auch Daniel Drepper, als Verantwortlicher des Ippen-Investigativteams und Hajo Schumacher, der vielen hier aus dem Forum über sein Alter-Ego Achim Achilles besser bekannt sein dürfte und der als langjähriger Journalist auch selbstkritisch eigene Erfahrungen über den Umgang mit Frauen in meist männlich dominierten Verlags-Redaktionen beisteuert.
Die ersten 50 Minuten des oben verlinkten Beitrages fand ich wirklich sehr interessant und viele Aspekte der Affäre wurden gut beleuchtet.